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Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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gewissenlose Mörder, denen ein Menschenleben nichts gilt. Auch Sie würden sterben, wenn Sie blieben. Donhill und seine Freunde würden Sie umbringen.«
    »Meine Hilfe?«
    Andara nickte. »Hören Sie zu, O’Banyon. Ich ... kann aus Gründen, die ich Ihnen jetzt nicht zu erklären vermag, nicht sehr lange bleiben. Mein Hiersein allein verstößt gegen Gesetze, denen selbst ich mich zu beugen habe.«
    »Sie sind kein Mensch«, murmelte O’Banyon. In seiner Stimme war ein leichter, hysterischer Unterton.
    »Kein lebender Mensch, wenn Sie das meinen«, bestätigte Andara. »Aber hören Sie zu, O’Banyon. Ich bringe Sie hier heraus, aber ich muß Sie um einen Gefallen bitten. Mein Sohn ist in dieser Stadt. Es ist der Mann, der Sie hierher gebracht hat. Sein Name ist Craven, Robert Craven. Können Sie sich das merken?«
    O’Banyon nickte. »Robert Craven«, wiederholte er.
    »Ja. Gehen Sie zu ihm, O’Banyon. Gehen Sie zu ihm und warnen Sie ihn. Sagen Sie ihm, daß ...«
    »Zu ihm gehen?« keuchte O’Banyon. »Aber das kann ich nicht, Andara! Sie werden mich sofort wieder einfangen, wenn ich mich ...«
    »Niemand wird Sie erkennen, O’Banyon«, sagte Andara ruhig, »keine Sorge. Ich verfüge nur noch über einen Bruchteil der Macht, über die ich einst gebot, aber sie reicht noch, Sie zu beschützen, wenn auch nur für kurze Zeit. Und jetzt hören Sie zu: Gehen Sie zu ihm. Suchen Sie ihn, und sagen Sie ihm, daß ich Sie schicke. Es gibt etwas, das er wissen muß. Sagen Sie ihm, daß dieses Dorf eine Falle ist, eine Falle, die für mich bestimmt war und nun ihm zum Verhängnis werden wird, wenn er nicht flieht. Donhill und Leyman sind Magier, und die Bestie draußen im See ist nur ein Werkzeug, das ihren Befehlen gehorcht.«
    »Magier?« wiederholte O’Banyon ungläubig.
    Andara nickte ungeduldig. »Sagen Sie es ihm einfach, O’Banyon. Und sagen Sie ihm, daß er fliehen muß. Er ahnt die Wahrheit bereits, aber es gibt etwas, das er nicht weiß: Sagen Sie ihm, daß es immer drei sind. Es gibt einen dritten Hexer hier im Ort. Er soll sich vor ihm in acht nehmen.«
    »Aber wer? Warum ...«
    »Ich weiß nicht, wer der Dritte ist«, sagte Andara traurig. »Er ist stark, viel stärker als ich. Ich kann seine Identität nicht ergründen. Aber es gibt ihn, und er wird Robert vernichten, wenn er nicht flieht. Und jetzt gehen Sie, O’Banyon. Die Zeit wird knapp.«
    »Aber warum gehen Sie nicht selbst?« fragte O’Banyon hastig. »Warum warnen Sie ihn nicht selbst vor der Gefahr?«
    Andaras Gestalt begann zusehends an Substanz zu verlieren. »Weil ich es nicht kann«, sagte er. Seine Stimme klang plötzlich dünn und leise, nur noch ein schwacher Hauch, der kaum mehr zu verstehen war. »Es ist mir unmöglich, mich ihm zu nähern. Der dritte Magier verhindert es. Er weiß, daß ich hier bin. Er kann mir nicht schaden, aber er verhindert, daß ich Robert nahe komme. Und jetzt gehen Sie, O’Banyon, ich bitte Sie. Warnen Sie meinen Sohn. Sagen Sie ihm, es gibt einen dritten Magier!«
    Seine Stimme war immer leiser geworden, und im gleichen Moment, in dem das letzte Wort verklungen war, verschwand seine Gestalt vom Fußende des Bettes, als wäre sie niemals dagewesen.
    O’Banyon starrte die Stelle, an der die Erscheinung gesessen hatte, noch einen Moment lang an. Dann schwang er die Beine vom Bett, stand auf und ging langsam zum Ausgang.
    Das metallene Türblatt schwang lautlos nach außen, als er sich der Tür näherte.
    ** *
    Die Schritte der Verfolger kamen unbarmherzig näher. Die Straße hinter uns war erfüllt vom Trappeln zahlloser Füße und dem aufgeregten Schreien aus Dutzenden von Kehlen. Ein Schuß krachte.
    Der peitschende Knall riß mich vollends aus meiner Erstarrung. Nach dem, was Bannermann gerade getan hatte, würde der Mob garantiert keine Rücksicht mehr nehmen. Sie würden Bannermann und mich zerreißen, wenn Sie uns in die Finger bekamen.
    Ich packte Bannermann bei der Schulter, zerrte ihn hinter mir her und rannte los, so schnell ich konnte. Mein Blick tastete verzweifelt über die Rückfronten der Häuser, die die Straße zu beiden Seiten flankierten. Es gab eine Anzahl Fenster – sogar eine Tür – aber sie waren ausnahmslos verschlossen, und die Zeit, eines von ihnen aufzubrechen, würde uns nicht bleiben.
    Wir erreichten das Ende der Gasse und blieben stehen. Ich ließ Bannermanns Arm los, sah mich verzweifelt um
    – und griff entschlossen nach dem rauhen Stein der Wand, die die Sackgasse

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