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Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Titel: Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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auch mein Freund. Er wird ins Haus kommen, wenn ich Rowlf zu ihm schicke und ihm die ... äh ... Umstände erklären lasse. Priscylla und du werdet erst einmal bei mir bleiben müssen. Ich fürchte, ich habe unsere Gegner unterschätzt.«
    »Ja«, seufzte ich. »Das scheint mir auch so.«
    ** *
     
    Über dem Fluß hing Nebel, und von seiner Oberfläche stieg ein eisiger, unwirklicher Hauch empor. Es war kalt, viel zu kalt für die Jahreszeit, selbst hier auf der Themse, und es war der siebte oder achte Morgen hintereinander, an dem zusammen mit der Dämmerung auch dieser Nebel heraufgezogen war und mit seinen wogenden grauen Schwaden das Licht verschluckte und das Erwachen des Tages hinauszögerte.
    Mortenson zündete sich mit klammen Fingern eine Zigarre an, schnippte das Streichholz in den Fluß und stützte sich schwer auf die rostzerfressene Reling. Das Patrouillenboot lag träge im Wasser. Reglos, so wie es die ganze Nacht über dagelegen hatte, mehr als elf Stunden, seit Mortenson seinen Dienst antrat.
    Aus müden, rotumrandeten Augen blickte er nach Osten. Der Nebel war dichter geworden; selbst die beiden Türme der Tower-Bridge schimmerten nur noch als schwarze, verzerrte Schatten durch die graue Wand, die sich über den Fluß geschoben hatte, und alle Laute und Geräusche in seiner Umgebung erschienen ihm seltsam gedämpft und unwirklich.
    Mortenson löste sich von dem Anblick, rieb fröstelnd die Hände aneinander und wandte sich um, um zum Steuerhaus zurückzugehen. Seine Schritte hallten dumpf auf dem Deck des Schleppers. Wäre der verzerrte Schatten Sarcins hinter den beschlagenen Scheiben des Ruderhauses nicht gewesen, hätte er geglaubt, der einzige Mensch in weitem Umkreis zu sein.
    Sarcin fuhr mit einer übertrieben heftigen Bewegung hoch und blinzelte einen Moment verwirrt in seine Richtung, ehe er ihn erkannte. Ein schuldbewußter Ausdruck schimmerte durch sein Lächeln.
    Mortenson lächelte zurück, ließ sich mit einem hörbaren Seufzen in den unbequemen Stuhl neben dem Steuer fallen und sog an seiner Zigarre. Ihre Glut spiegelte sich wie ein kleines rotes Auge in der Scheibe.
    »Gibt’s was Besonderes draußen?« fragte Sarcin nach einer Weile.
    Mortenson schüttelte den Kopf und blies eine Rauchwolke gegen die Scheibe. Sarcin hustete demonstrativ, aber Mortenson ignorierte die Anspielung. »Nichts«, sagte er. »Nur Nebel. Alle Verbrecher scheinen tief und fest zu schlafen.«
    Sarcin reckte sich, setzte sich umständlich gerade auf und gähnte hinter vorgehaltener Hand. Seine blonden Haare waren zerstrubbelt und verrieten – ebenso wie die zerknautschte blaue Uniformjacke, die um seine Schultern hing – womit er sich die halbe Stunde, in der Mortenson auf dem Deck gewesen war, vertrieben hatte. Aber Mortenson konnte es ihm nicht übel nehmen; nicht wirklich. Es gab kaum etwas Langweiligeres als eine Nachtwache auf dem Fluß. Auch Mortenson hatte sich seinen Beruf etwas anders vorgestellt, als er vor nunmehr fast fünfzehn Jahren zur Londoner Hafenpolizei gegangen war.
    »Manchmal«, sagte Sarcin und gähnte erneut – diesmal, ohne sich die Mühe zu machen, die Hand vor den Mund zu nehmen – »frage ich mich, ob wir den richtigen Beruf haben. Wir schlagen uns hier die Nächte um die Ohren und sterben vor Langeweile, und die Gangster, die wir eigentlich fangen sollen, liegen zu Hause in ihren Betten und schnarchen.«
    »Nur die Gangster?« Mortenson zog spöttisch eine Augenbraue hoch und sah seinen jüngeren Kollegen durchdringend an.
    Sarcins Lächeln wirkte plötzlich etwas gequält. »Nun ja«, sagte er. »Ich –«
    Mortenson winkte ab. »Schon gut, Junge«, sagte er gutmütig. »Ist ja nicht weiter schlimm, solange einer von uns wach ist. Und ich glaube auch nicht, daß irgendwas passiert. Bei diesem Nebel trauen sich ohnehin nur Verrückte auf den Fluß.«
    Sarcin lächelte, unterdrückte ein neuerliches Gähnen und setzte zu einer Antwort an. Aber dann sagte er nichts, sondern setzte sich kerzengerade auf und blinzelte an Mortenson vorbei auf den Fluß hinaus. »So wie der da?« fragte er.
    Mortenson starrte ihn einen Moment lang an, drehte mit einem Ruck den Kopf und starrte aus dem Fenster. Hinter dem Nebel zeichnete sich der Umriß von etwas Großem, Dunklem ab, das gemächlich in dreißig, vielleicht vierzig Yards Entfernung den Fluß hinaufglitt. Irgend etwas an diesem Schatten war seltsam, fand Mortenson. Die treibenden grauen Schwaden verhinderten, daß er ihn deutlich

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