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Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Titel: Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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versank, dann können wir die Kiste auch bergen. Es könnte lebenswichtig für dich sein.«
    »Wenn sie noch da ist«, murmelte Gray.
    Howard nickte betrübt. »Wenn sie noch da ist«, bestätigte er. »Unsere Feinde sind schlau, wie sie bewiesen haben. Es würde mich nicht wundern, wenn sie ebenfalls von der Existenz dieser Kiste wüßten und versuchten, sie zu bergen. Deshalb brechen wir noch morgen auf.«
    »Morgen schon?« Der Gedanke, so schnell nach Schottland – und in die Nähe des Hexerdorfes – zurückzukehren, erschreckte mich.
    »Am besten wäre sogar heute«, erwiderte Howard ernsthaft. »Jede Stunde kann entscheidend sein. Aber wir sind alle übermüdet und brauchen dringend eine Nacht Schlaf. Rowlf wird unser Gepäck vorbereiten und Fahrkarten und alles andere besorgen. Morgen früh brechen wir auf.«
    »Wir fünf?«
    Howard verneinte. »Dr. Gray bleibt hier. Und mir wäre wohler, wenn Priscylla ebenfalls in London zurückbliebe.«
    »Ich kenne einen Ort, an dem sie sicher ist«, sagte Gray.
    Ich widersprach nicht. So zuwider mir die Vorstellung war, mich von Priscylla zu trennen, sah ich die Notwendigkeit doch ein. Sie auch nur in die Nähe Goldspies zu bringen, wäre mehr als unverantwortlich. Es wäre Mord.
    Zögernd nickte ich.
    Howard und Gray atmeten erleichtert auf. »Dann wäre es jetzt wohl das beste, wenn wir für heute Schluß machen und uns zurückziehen«, sagte er. »Ich –«
    Aus dem oberen Stockwerk des Hauses drang ein gellender Schrei, gefolgt von einem berstenden Laut und dem Splittern von Glas.
    Mit einem einzigen, erschrockenen Satz fuhr ich aus meinem Sessel hoch. »Priscylla!« keuchte ich. »Das kam aus Priscyllas Zimmer!«
    Ich wirbelte herum, war mit zwei Schritten bei der Tür, riß sie auf – und erstarrte mitten im Schritt.
    Auf der Treppe tobte ein verzweifelter Kampf. Es war Rowlf, der sich mit gleich drei Gegnern gleichzeitig schlug, aber trotz seiner überlegenen Körperkräfte machte er keine sehr gute Figur dabei. Die drei Burschen waren in zerlumpte Anzüge gekleidet und mit langen, gefährlich aussehenden Springmessern bewaffnet, mit denen sie Rowlf Schritt für Schritt vor sich hertrieben. Die Art, in der sie ihre Messer handhabten, sagte mir, daß sie Meister mit diesen Waffen waren. Geübte Messerstecher, die – auch noch zu dritt – selbst einen Mann wie Rowlf nicht zu fürchten brauchten. Der breitschultrige Riese blutete bereits aus zahlreichen Schnitten und Stichen, die seine Unterarme und seine Hände übersäten. Sein Hemd war zerfetzt, und auf seinem Gesicht lag eine Mischung aus Zorn und langsam aufkeimender Furcht.
    Howard und Gray tauchten neben mir auf, aber ich hielt sie mit einer raschen Handbewegung zurück. »Rowlf!« schrie ich. »Zurück. Laß dich nicht einkreisen!«
    Zwei der drei Burschen fuhren beim Klang meiner Stimme überrascht zusammen und wandten den Blick. Für einen Moment waren sie abgelenkt – und Rowlf nutzte seine Chance mit einer Reaktionsschnelligkeit, die ich ihm nicht zugetraut hatte. Mit einem wütenden Knurren schoß er vor, packte den dritten Burschen bei den Rockaufschlägen und nahm dabei einen neuerlichen, tiefen Stich in den Oberarm in Kauf. Der Mann schrie, strampelte wild mit den Beinen und schwang sein Stilett. Aber einmal von Rowlfs gewaltigen Pranken gepackt, hatte er keine Chance mehr. Ich hörte ein leises Knacken, als Rowlf seinen Arm verbog; der Bursche schrie noch einmal, ließ sein Messer fallen und starrte ungläubig auf sein gebrochenes Handgelenk. Rowlf versetzte ihm einen Hieb mit der flachen Hand, ließ ihn los und gab ihm einen Stoß vor die Brust, der ihn rücklings gegen seine beiden Kameraden taumeln und sie alle drei die Treppe hinunterkugeln ließ. Das Ganze nahm weniger als eine Sekunde in Anspruch.
    Als sich die Burschen wieder aufrichten wollten, waren Howard und ich über ihnen. Der eine, den Rowlf gepackt hatte, stellte keine Gefahr mehr da, sondern krümmte sich am Boden und preßte dabei seine Hand gegen die Brust, aber die beiden anderen waren keineswegs außer Gefecht gesetzt. Ich wich im letzten Moment einem Stich aus, der nach meinem Gesicht zielte, packte das Handgelenk des Messerstechers und zerrte ihn, seinen eigenen Schwung ausnutzend, auf die Füße. Gleichzeitig riß ich das rechte Bein hoch.
    Der Bursche keuchte, als sein Gesicht mit meiner Kniescheibe kollidierte. Das Messer entglitt seinen Fingern, gleichzeitig spürte ich, wie die Spannung aus seinen Muskeln wich und sein

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