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Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Titel: Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Körper schlaff wurde. Ich fuhr herum, um Howard zu Hilfe zu eilen, noch ehe er vollends zusammengesunken war.
    Howard hatte weniger Glück gehabt als ich. Sein Mann war auf die Füße gekommen und stach wild mit seinem Stilett auf ihn ein. Bisher hatte er ihn noch nicht getroffen, denn Howard wich immer wieder blitzschnell aus, wenn seine Klinge vorschoß, aber ich sah, daß er den ungleichen Kampf nur noch wenige Augenblicke
    durchstehen würde.
    »Heda«, sagte ich.
    Der Messerstecher ließ für einen Augenblick von Howard ab und sah über die Schulter zu mir zurück. Das war ein Fehler, aber er bekam keine Gelegenheit mehr, ihn zu bereuen. Ich traf eine empfindliche Stelle, packte seinen Arm, als er sich zusammenkrümmte, knickte gleichzeitig in den Hüften ein und schleuderte ihn, seine eigene Bewegung noch verstärkend, in hohem Bogen über meine Schulter. Mit einem Schrei segelte er zwei, drei Meter durch die Luft, prallte gegen das Treppengeländer und zertrümmerte es.
    Aber der Bursche war härter im Nehmen, als ich geglaubt hatte. Er blieb eine Sekunde reglos liegen, stemmte sich dann taumelnd wieder hoch und griff nach einem Stück des zerbrochenen Treppengeländers, um es wie eine Keule zu schwingen. Sein Gesicht hatte alle Farbe verloren, aber in seinen Augen loderte ein tödliches Feuer.
    Ich kannte diesen Blick, hatte ihn oft genug gesehen. Der Blick eines Killers.
    Rowlf stieß ein wütendes Knurren aus und wollte auf ihn eindringen, aber ich hielt ihn hastig zurück. »Nicht«, sagte ich. »Laß mich das machen.« Dann wandte ich mich wieder an den Messerstecher.
    »Gib auf«, sagte ich leise. »Du hast keine Chance mehr. Wir sind zu viele.«
    Statt einer Antwort beugte der Bursche den Oberkörper leicht vor, spreizte die Beine und schwang herausfordernd seinen Knüttel. Rowlf machte einen Schritt auf ihn zu, gleichzeitig kreisten Howard und ich ihn ein. Wenn wir alle zugleich angriffen, hatte er keine Chance.
    »Aufhören!«
    Die Stimme war so scharf, daß wir unwillkürlich mitten im Schritt verharrten. Abrupt hob ich den Kopf und sah nach oben.
    Am oberen Ende der Treppe stand eine Frau. Eine sehr schlanke, dunkel-und langhaarige Frau, deren Gestalt fast zur Gänze von einem knöchellangen schwarzen Umhang verborgen wurde. Mein Blick saugte sich an ihrem Gesicht fest.
    Ich kannte dieses Gesicht! Es waren die Züge, die ich für den Bruchteil eines Augenblickes gesehen hatte, bevor die vermeintliche Priscylla anfing, sich auf so grausame Weise zu verändern!
    »Hört sofort auf«, sagte sie noch einmal. Rowlf fuhr mit einem ärgerlichen Knurren herum und machte Anstalten, die Treppe hinaufzustürmen, prallte aber mitten im Schritt zurück, als ihn der Blick der Fremden traf. Etwas Unheimliches ging von der Frau aus, eine Aura der Macht, wie ich sie nur einmal zuvor in meinem Leben gespürt hatte: in der Gegenwart meines Vaters.
    Plötzlich wußte ich, wer sie war.
    Ihr Blick richtete sich auf mich, als hätte sie meine Gedanken gelesen. Und ihre nächsten Worte bewiesen mir, daß es wirklich so war.
    »Du vermutest richtig, Robert Craven«, sagte sie. Ihre Stimme klang kalt. »Du hättest auf die Warnung hören sollen. Ich bin der dritte Magier aus Goldspie.« Sie lachte, sehr leise und sehr böse. »Hast du wirklich geglaubt, uns entkommen zu können?«
    »Was ... was willst du?« fragte ich. Mein Gaumen fühlte sich plötzlich trocken wie Pergament an.
    »Dich«, antwortete sie.
    Eine Bewegung, die ich aus den Augenwinkeln wahrnahm, ließ mich herumfahren. Die beiden Messerstecher kämpften sich mühsam und mit schreckensbleichen Gesichtern auf die Füße und begannen, sich links und rechts von uns aufzubauen.
    »Laßt sie«, befahl die Hexe scharf. »Eure Aufgabe ist erfüllt. Kommt her.«
    Die drei Burschen gehorchten sofort. Als gäbe es uns plötzlich gar nicht mehr, wandten sie sich wie ein Mann um und begannen die Treppe hinaufzueilen. Ihre Bewegungen wirkten ein wenig steif, als gehorchten sie nicht mehr ihrem eigenen Willen.
    Die Hexe wartete, bis die drei hinter ihr Aufstellung genommen hatten, und fuhr im gleichen, harten Tonfall fort: »Ich will dich, Robert Craven. Du wirst für den Frevel bezahlen, den du begangen hast. Hast du wirklich geglaubt, du könntest zwei von uns töten, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden?«
    »Nimm dich in acht, Hexe«, sagte Howard an meiner Seite. »Du bist hier in ...«
    »Ich weiß sehr genau, wo ich bin«, unterbrach ihn die Frau. »Und

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