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Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie

Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie

Titel: Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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tastende Finger dahin und dorthin, berührten Grashalme und Unkraut, suchten, fühlten, zogen sich zurück oder hoben sich ein Stück in die Luft, als nähmen sie Witterung auf. Dann, ganz langsam, setzte sich die Masse in Bewegung, nach vorne, vorbei an dem halb im Schlamm versunkenen Rad und dem rechten, leeren Geschirr, auf das Pferd zu.
    Das Tier begann zu toben, als das graue Etwas in seinem Gesichtsfeld erschien. Mit einem verzweifelten Kreischen bäumte es sich auf, schrie seine Angst in die Abenddämmerung hinaus und schlug mit den Vorderhufen.
    Das graue Ding kam näher. Dort, wo es entlanggekrochen war, war der Boden nackt und kahl. Gras und alle anderen organischen Materialien waren verschwunden, zu einem Teil der kriechenden grauen Substanz geworden, aber es war zu wenig, um den unersättlichen Hunger der Masse zu stillen.
    Kurz, bevor es das Pferd erreichte, hielt das Ding inne. Das Tier begann vollends zu toben, als der stechende Geruch der amöbenartigen Masse in seine Nüstern drang, stieg auf die Hinterläufe und schlug verzweifelt mit den Vorderhufen nach dem bizarren Angreifer.
    Aber nur ein einziges Mal.
    Seine Bewegungen erlahmten, kaum, daß seine Hufe die Masse berührt hatten. Ein rasches, krampfartiges Zittern lief durch seinen Leib; der Ausdruck in seinen Augen wechselte von animalischer Furcht zu dumpfer Resignation, seine Angstschreie verstummten.
    Es ging ganz schnell. Die graue Masse kroch an seinen Beinen empor, erreichte seinen Leib und begann ihn zu verschlingen. Das Tier starb, schnell und schmerzlos. Die Zellen seines Körpers wurden absorbiert, umgewandelt und zu etwas Fremdem, Unnatürlichen geformt, ihre DNS aufgebrochen und verändert, der Code des Lebens in seinen Genen zu etwas Neuem und Furchtbarem umgebaut. Schon nach wenigen Augenblicken war keine Spur des Tieres mehr zu sehen. Nur die graue Masse war größer geworden, kein Fladen jetzt mehr, sondern ein mächtiger, zitternder Berg von der stumpfen Farbe geschmolzenen und wiedererstarrten Bleis. Dann hörten auch seine Bewegungen auf.
    Lange Zeit geschah nichts. Das graue Ding lag still da, vollkommen reglos, wie tot. Die Stunden reihten sich aneinander, und der Tag wich der Abenddämmerung.
    Erst, als sich die Sonne langsam dem Horizont näherte, bewegte sich das graue Etwas wieder. Es begann zu zittern, sank, als wäre es plötzlich seines inneren Haltes beraubt worden, auseinander und bildete einen flachen, mehr als zehn Meter durchmessenden Fladen.
    Dann begann es sich zu teilen. Wie bei einer ins gigantische vergrößerten Zelle zog sich sein Leib in der Mitte zusammen, schnürte sich ein, immer mehr und mehr, bis aus einem Wesen zwei geworden waren, nur noch durch einen haarfeinen Faden miteinander verbunden. Schließlich riß auch er.
    Eine der beiden Hälften – die Kleinere – begann sich zusammenzuziehen. Der graue Schleim ballte sich zu einem Klumpen, bildete Arme, Beine, einen Kopf – alles roh und nur angedeutet wie bei einer Lehmskulptur, die nur in Ansätzen fertiggeworden war, aber doch erkennbar. Es war, als wolle es die Gestalt des Menschen, den es verschlungen hatte, nachbilden.
    Wieder erstarrte die Masse, als brauche sie Zeit, um neue Kraft zu sammeln, und wieder vergingen Stunden. Dann begannen sich die zwei Wesen, zu denen die Riesenzelle geworden war, zu bewegen, in verschiedenen Richtungen. Die größere, noch immer formlose Hälfte kroch weiter auf den Wald zu und absorbierte dabei alles, was ihr in den Weg kam. Nur Steine und leblose, bis in eine Tiefe von fast einem halben Meter steril gewordene Erde blieben auf seinem Weg zurück.
    Der zweite, menschenähnliche Teil erhob sich schwankend auf die Füße und wandte sich nach Norden, zum Meer. In die Richtung, aus der er den Ruf seines Herrn vernommen hatte.
    Langsam, mit ungeschickten, tapsenden Schritten, setzte sich der Shoggote in Bewegung ...
    ** *
    Der Stollen schien kein Ende zu nehmen. Die Decke war so niedrig, daß wir nur stark gebückt gehen konnten, und mehr als einmal blieb Mahoney stehen und räumte fluchend und schnaufend Steine und Erdreich beiseite, die von der Decke gefallen waren, damit wir überhaupt weiter kamen.
    Ich wußte nicht, wie lange wir schon hier unten waren. Mein neuer Kampfgefährte hatte mich durch die Sakristei der Kirche in einen winzigen, mit Gerümpel und Abfällen vollgestopften Kellerraum geführt, von dem aus eine ausgetretene Steintreppe weiter in die Tiefe geführt hatte. Dort hatten wir gewartet,

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