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Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Titel: Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Blick dann wieder auf die vergilbten Seiten des großformatigen Buches, das aufgeschlagen vor ihm auf dem Tisch lag. »Warum?« fragte er.
    »Es ... ist nicht gut«, antwortete Gordon. »Dieses Ding macht mir Angst.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf das Buch und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Es war kalt in der kleinen Dachkammer; obwohl draußen – zumindest jetzt, nach Sonnenuntergang – bereits winterliche Temperaturen herrschten, war das Feuer in dem kleinen Kanonenofen in einer Ecke bereits seit zwei Tagen erloschen; die gleiche Zeitspanne, die vergangen war, seit die beiden jungen Männer von ihrem Ausflug in den Wald zurückgekehrt waren. Gordon selbst war am nächsten Morgen wieder in die kleine Schmiede unten am Hafen gegangen, in der er arbeitete, aber Tremayn hatte die Zeit beinahe ununterbrochen hier oben verbracht. Er aß nicht und schlief nur noch, wenn er vor Müdigkeit einfach zusammenbrach. Sein Gesicht war kalkweiß geworden, und seine Augen waren rot und entzündet. Ein fiebriger Glanz lag auf seiner Haut.
    »Nicht gut?« sagte er, Gordons Worte nachäffend, in einer Betonung, die deutlich machte, was er davon hielt. Er blätterte um, sah auf und fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. »Und was soll daran nicht gut sein, bitte?« erkundigte er sich. »Es ist nichts als ein altes Buch, nicht?«
    Gordon schluckte nervös. Er hatte längst gespürt, daß der Foliant, den sie aus dem Haus mitgenommen hatten, alles andere als ein altes Buch war. Nicht, daß er das Gefühl logisch begründen konnte. Das Ding ängstigte ihn einfach. Nervös machte er einen Schritt auf den Tisch zu, hinter dem Tremayn saß, blieb abrupt wieder stehen und blickte unsicher zwischen den aufgeschlagenen Seiten und Tremayns krank aussehendem Gesicht hin und her. So, wie Tremayn von dem Buch magisch angezogen zu werden schien, stieß es ihn ab. Es war ein Fehler von ihm gewesen, den Band mitzunehmen, und das sonderbare Gefühl hatte sich verstärkt. Jetzt, nach zwei Tagen, war es ihm unmöglich, sich ihm auch nur zu nähern.
    »Du mußt hier raus«, sagte er unsicher. »Brincs fragt schon dauernd nach dir. Ich konnte ihn heute gerade noch davon abhalten, herzukommen.«
    Tremayns Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Hast du ihm nicht gesagt, daß ich krank bin?«
    »Doch.« Gordon nickte hastig. »Natürlich. Aber du kennst den Alten – er wird einfach einen neuen Mann einstellen, wenn du nicht bald wieder zur Arbeit erscheinst. Du weißt, wie er ist.«
    Tremayn gab ein abfälliges Geräusch von sich. »Soll er«, sagte er. »Der Job stinkt mir schon lange. Richte ihm aus, daß ich noch zwei Tage Bettruhe brauche. Denk dir irgendwas aus.«
    »Zwei Tage?«
    »Vielleicht«, antwortete Tremayn gleichmütig. »Mit etwas Glück sogar weniger. Ich glaube, ich brauche nicht mehr lange, um es zu entziffern.« Er lächelte triumphierend, aber sein eingefallenes, blasses Gesicht und die rotgeränderten Augen machten eher eine Grimasse daraus. Gordon schauderte.
    »Entziffern?« wiederholte er ungläubig. »Du meinst, du könntest dieses Gekrakel lesen?«
    Für einen Moment blitzte Zorn in Tremayns Augen auf, dann lächelte er wieder, in einer sonderbar überheblichen, fast bösen Art, die Gordon noch nie zuvor an ihm bemerkt hatte. Er setzte sich auf, griff mit zitternden Fingern nach dem Glas mit Wasser, das vor ihm auf dem Tisch lag, und befeuchtete seine aufgesprungenen Lippen.
    »Lesen nicht«, sagte er. »Aber verstehen.«
    »Wo ist der Unterschied?«
    »Oh, er ist gewaltig«, erklärte Tremayn. »Ich kann es dir nicht erklären, Gordon, aber wenn es mir gelingt, den Band zu entziffern, dann haben wir es geschafft. Ich beginne ihn bereits zu begreifen, aber es ist kein Lesen, verstehst du? Es ... es ist, als würden die Seiten zu mir sprechen.«
    Gordon beugte sich ein Stück vor und versuchte, einen Blick auf die scheinbar sinnlos angeordneten Zeichen auf den vergilbten Pergamentblättern zu erhaschen. Für ihn waren es nichts weiter als sinn- und formlose Kritzeleien. Und im Grunde wollte er auch gar nicht wissen, was sie bedeuteten. Er wollte auch nicht wissen, was Tremayn gemeint hatte, als er sagte, wenn er das Buch verstünde, dann hätten sie es geschafft.
    »Du mußt einfach hier raus«, sagte er, in einem letzten Versuch, Tremayn zu überzeugen. »Du machst dich kaputt. Hast du mal in den Spiegel gesehen, in den letzten zwei Tagen?«
    Tremayn lächelte geringschätzig. »Es gibt

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