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Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Titel: Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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ziemlich hilflos. Und noch ein paar komische Sachen.« Plötzlich lächelte er wieder. »Aber wahrscheinlich ist die Hälfte davon nicht wahr und die andere maßlos übertrieben.«
    »Das reicht ja auch schon«, murmelte Howard. Seine Worte galten nicht Sean, aber sie waren laut genug gesprochen, daß er sie verstand und ihn mit neu erwachtem Mißtrauen ansah.
    »Wie meinen Sie das?« fragte er.
    Howard winkte rasch ab. »Oh, nichts«, sagte er. »Ich habe nur ... laut gedacht, das war alles. Jedenfalls haben Sie uns sehr geholfen mit Ihren Informationen.«
    »Es sind auch noch ein paar Leute verschwunden«, fügte Sean hinzu. Irgend etwas an der Art, in der er die Worte aussprach, störte mich. Aber ich wußte nicht, was.
    »So?« machte Howard. »Und wer?«
    »Oh, niemand Besonderes. Ein paar Rumtreiber aus der Stadt, die öfter mal für ein paar Tage weg sind, auf Sauftour oder sonstwas. Aber die Leute reden eben, und sie erzählen sich, daß Sie einer der letzten waren, mit denen Bensen gesehen worden ist.«
    »Bensen? Ist das der Mann, der verschwunden ist?«
    Sean nickte. »Er und zwei seiner Kumpane. Wie gesagt
    – sie sind schon mehrmals für eine Weile untergetaucht, aber so angespannt, wie die Atmosphäre hier in Durness ist, würde es mich nicht wundern, wenn man Sie mit ihrem Verschwinden in Zusammenhang bringt. Soweit ich weiß, interessiert sich bereits die Polizei für Sie.«
    »Für uns?«
    Ich konnte nicht anders – ich mußte die Unverschämtheit, mit der Howard Erstaunen heuchelte, einfach bewundern. Beinahe hätte er es, sogar geschafft, mich zu überzeugen.
    »Was denken Sie?« antwortete Sean und nickte. »Drei Fremde, die sich so auffällig benehmen wie Sie ... Durness ist ein Dorf, vergessen Sie das nicht. Dieses Kaff bildet sich nur ein, eine Stadt zu sein.«.
    Howard schwieg einen Moment. »Vielleicht haben Sie recht«, murmelte er schließlich. »Wir benehmen uns nicht gerade sehr unauffällig. Aber wir haben unsere Gründe, so zu handeln.«
    »Das mag sein«, antwortete Sean. »Aber Sie sollten trotzdem vorsichtiger sein.«
    Howard sah ihn abschätzend an. »Warum tun Sie das, Sean?« fragte er plötzlich.
    Sean blinzelte. »Was?«
    »Uns helfen«, sagte Howard. »Sie haben recht – ich müßte schon blind sein, wenn ich nicht selbst spüren sollte, daß man uns hier nicht gerade liebt. Aber Sie helfen uns.«
    »Das kommt Ihnen nur so vor«, behauptete Sean lächelnd. »Ich habe Ihnen nur ein paar Fragen beantwortet, das ist alles. Außerdem bin ich nicht aus Durness, wenn Ihnen diese Erklärung lieber ist. Ich bin erst seit ein paar Wochen hier, und so, wie ich dieses Kaff bisher kennengelernt habe, werde ich auch nicht sehr alt hier werden. Reicht Ihnen das als Antwort?«
    Das reichte nicht, weder Howard noch mir, aber Howard nickte trotzdem. »Ich ... hatte einen bestimmten Grund, diese Frage zu stellen, Mister ...«
    »Moore«, half Sean aus.
    »Mister Moore«, fuhr Howard fort. »Ich ... das heißt, wir«, fügte er mit einem raschen, beinahe beschwörenden Blick in meine Richtung hinzu, »möchten Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Und welchen?«
    Wieder antwortete Howard nicht sofort, sondern starrte einen Moment lang an Sean vorbei ins Leere und spielte dabei nervös mit dem silbernen Griff seines Stockes. »Sie erwähnten vorhin, daß ein paar Einwohner der Stadt krank geworden seien.«
    Sean nickte. »Sicher. Die Tochter meiner Wirtin hat es auch erwischt.« Sein Gesicht umwölkte sich. »Armes Ding. Sie ist nicht mal sechzehn.«
    »Und niemand hier weiß, was sie hat?«
    »Der Arzt hier ist ein alter Tattergreis, der nicht mal eine Hämorrhoide von Windpocken unterscheiden kann«, antwortete Sean abwertend. »Sie hat Fieber und phantasiert, das ist alles, was ich weiß.«
    »Könnten Sie ... uns zu ihr bringen, Mister Moore?« fragte Howard plötzlich. Ich fuhr überrascht hoch, aber er ignorierte meinen fragenden Blick und sah Sean weiter fest an.
    Sean überlegte einen Moment, dann nickte er. »Warum nicht? Miß Winden ist völlig verzweifelt. Sie würde sogar einen Medizinmann rufen, wenn Sie glaubte, daß es hilft.«
    »Dann lassen Sie uns gehen«, sagte Howard.
    »Jetzt? Und Ihr Essen?«
    »Den Fisch holen wir nach«, sagte Howard und stand bereits auf. »Kommen Sie, Sean.«
    ** *
    »Hör auf damit«, sagte Gordon. »Ich bitte dich.«
    Tremayn sah kurz von seiner Beschäftigung auf, runzelte die Stirn, um anzudeuten, wie lästig ihm die Unterbrechung war, und senkte den

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