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Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Titel: Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Angriff abzulenken, den Schutzschild über mir und Shannon zu errichten.
    Wieder fuhr ein heißer, jäher Schmerz durch mein Gehirn, dann fühlte ich ein sanftes, irgendwie körperloses Beben und Vibrieren, und Sekunden darauf zerbarst die Wasseroberfläche unter einem weiteren gigantischen Hieb.
    Aber nicht mehr vor mir, sondern sechzig, achtzig Meter entfernt, weit außerhalb des Kreises aus brodelndem Wasser! Ich hatte es geschafft – der Schild hatte den Angriff abgelenkt!
    Shannons Bewegungen hatten fast aufgehört. Sein Gesicht war von Schmerz und Anstrengung verzerrt, aber sein Blick war sonderbar leer. Er sah mich an, aber er reagierte nicht, als ich seinen Namen schrie und die Hand ausstreckte. Dann fiel er nach hinten und begann unterzugehen.
    Ich warf mich nach vorne, atmete tief ein und tauchte hinter ihm her.
    Sein Körper zeichnete sich als dunkler Schatten unter mir ab, wie eine Gliederpuppe, die haltlos in der Strömung treibt. Er sank, viel schneller, als es normal war, fast, als würde ihn etwas in die Tiefe zerren, und aus seinem offenstehenden Mund stieg Luft in glitzernden Blasen.
    Ich bekam seinen Arm zu fassen und kämpfte mich wieder zur Oberfläche empor.
    Aber die gleiche Kraft, die Shannon in die Tiefe gezerrt hatte, versuchte mich nun am Auftauchen zu hindern. Unsichtbare Hände zerrten an meinen Beinen, rissen und zogen an Shannons Körper und versuchten ihn meinem Griff zu entwinden.
    Und dann, ganz plötzlich, ließ der Druck nach. Ich schoß regelrecht nach oben, durchbrach die Wasseroberfläche und zog Shannons reglosen Körper mit mir.
    Das Wasser hatte aufgehört zu kochen, und der bizarre Amoklauf des Miscatonic hatte uns auf weniger als fünfzig Meter an sein jenseitiges Ufer getrieben.
    Ich war völlig entkräftet, als ich das Ufer erreichte. Mit letzter Anstrengung kroch ich auf den schmalen Sandstreifen hinauf. Ich zerrte Shannon, der plötzlich Tonnen zu wiegen schien, so weit aus dem Fluß, daß sein Gesicht und Oberkörper aus dem Wasser waren, und brach vollends zusammen.
    Minutenlang lag ich reglos und mit pfeifenden Lungen da, rang nach Atem und kämpfte gegen die schwarze Woge an, die meine Gedanken verschlingen wollte. Schließlich stemmte ich mich wankend auf Hände und Knie hoch, wandte mich um und sah aus tränenden Augen zu Shannon hinüber.
    Er lag noch genauso da, wie ich ihn zurückgelassen hatte: verkrümmt, das Gesicht halb im feuchten Sand vergraben, Arme und Beine in grotesken Winkeln abgespreizt und mit geschlossenen Augen. Was sich verändert hatte, war das Ufer selbst.
    Der Anblick war grauenhaft und faszinierend zugleich. Der Sand, auf dem Shannon lag, schien auf bizarre Weise zum Leben erwacht zu sein. Kleine Strudel und Wellen liefen durch seine Oberfläche, winzige, zuckende Bewegungen, als huschten Käfer oder Ameisen unter dem Sand entlang. Der Boden zuckte, wand und bog sich, klaffte zu winzigen, fingerbreiten Spalten und Rissen auseinander... und barst rings um Shannons Kopf auseinander.
    Dann begann er einzusinken.
    Als wäre unter dem Sand eine Höhle, die plötzlich einstürzte, bildete sich unter Shannons Gesicht ein flacher, kreisförmiger Krater, an zwei Stellen durch dünne Kanäle mit dem Fluß verbunden, so daß das Wasser sprudelnd hineinströmte.
    Als ich aus meiner Erstarrung erwachte, war Shannons Gesicht schon halb unter Wasser, und die Fluten des Miscatonic begannen seinen Mund zu füllen.
    Ich schrie auf, warf mich nach vorne und zerrte ihn in die Höhe und ein Stück vom Fluß weg.
    Wenigstens wollte ich es.
    Irgend etwas hielt ihn fest. Ich bekam seinen Kopf aus dem Wasser heraus, aber sein Körper rührte sich nicht, sondern blieb unverrückbar im Fluß, als hielten ihn unsichtbare Arme fest.
    Meine Gedanken überschlugen sich. Der Krater, der sich unter Shannons Gesicht gebildet hatte, wuchs rasend schnell. Schon lag sein ganzer Oberkörper in einer flachen, aber rasch tiefer werdenden Pfütze, und auch unter meinen Knien begann der Sand zu knistern und einzusinken. Der Fluß holte sich sein Opfer zurück!
    Ich sprang auf, legte Shannon so hin, daß sein Gesicht wenigstens noch für Augenblicke über Wasser blieb, und sprang mit einem Satz in den Fluß. Meine Hände tasteten an seinem Leib entlang, fanden seine Beine, glitten tiefer – und stießen auf ein Hindernis!
    Shannons Beine waren bis über die Waden hinauf im Morast des Flußgrundes versunken! Und noch während ich fassungslos dastand, ging ein sanfter Ruck durch

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