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Der Hexer - NR03 - Cthulhu lebt!

Der Hexer - NR03 - Cthulhu lebt!

Titel: Der Hexer - NR03 - Cthulhu lebt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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erwarten mochte. Ein Haus vermutlich, das er und Howard für mich gefunden hatten, damit ich eine ständige Bleibe in der Stadt hatte und nicht wechselweise in Hotels und Pensionen leben mußte. Sicher. Aber das war auch schon alles.
    Endlich hielt die Kutsche mit einem letzten Ruck an. Das Pferd stampfte unruhig auf dem nassen Kopfsteinpflaster. Sein Zaumzeug klirrte. Die Geräusche hallten unheimlich von den Häusern beiderseits der Straße wider. Dann wurde die Tür aufgerissen, und der zylinderbewehrte Schädel des Kutschers lugte zu uns herein.
    »Wir sind da, Sir«, sagte er, an Gray gewandt. »Ashton Place Nummer 9.«
    »Ashton –« Ich sprach nicht weiter, als ich das spöttische Glitzern in Grays Augen gewahrte. Deshalb also hatte er ein solches Brimborium um mein neues Domizil gemacht! Ich war zwar noch nicht lange wieder in London, aber das mußte auch nicht sein, um den Klang dieses Namens kennenzulernen. Natürlich ist es nicht die teuerste Adresse in London; es gibt noch ein paar, die feudaler sind. Den Buckingham-Palast, zum Beispiel...
    Der Nebel schlug uns wie ein eisiger, klammer Hauch entgegen, als ich um die Kutsche herumtrat und stehenblieb, um das Haus zu begutachten.
    Es war nicht sehr viel zu erkennen. Der Nebel lag wie eine vom Himmel gefallene Wolke über dem Haus und dem Anwesen, tauchte alles in faseriges Grau und ließ die Konturen des Gebäudes verschwimmen. Aber das, was ich erkennen konnte, war eindrucksvoll genug.
    Das Haus war gewaltig. Hinter dem Nebel ragte es auf wie ein grauschwarzer Koloß, dreieinhalb Stockwerke hoch und an die hundert Schritte breit. Im ersten Moment erschrak ich fast; die Masse dieses ungeheuerlichen Hauses schien mich Armen aus erstarrtem Nebel erschlagen zu wollen, neigte sich wie ein gewaltiger Berg über mich und –
    Die Vision zerplatzte so schnell, wie sie gekommen war. Plötzlich war der Nebel wieder Nebel und das Haus ein Haus, mehr nicht.
    Was blieb, war ein dumpfes Gefühl von Beklemmung. Der logische Teil meines Denkens sagte mir, daß jedes Haus so aussehen würde, bei schlechtem Licht und noch dazu bei Nebel betrachtet.
    Aber ich hatte zu viel erlebt, um nur noch auf die Logik zu hören.
    »Nun, Robert – gefällt es dir?« Grays aufreizend fröhliche Stimme brach den Bann vollends und brachte mich in die Wirklichkeit zurück. Plötzlich spürte ich die Kälte wieder; und die Nässe, die mich frösteln ließ.
    Ich lächelte und zuckte mit den Achseln. »Es ist eine Nummer zu groß«, sagte ich. »Oder zwei.«
    Gray lachte. »Das mag sein. Aber es wird dir gefallen. Und jetzt geh weiter. Wahrscheinlich werden wir schon ungeduldig erwartet. Und mir ist kalt. Schließlich bin ich ein alter Mann.«
    Er zog in einer absichtlich übertriebenen Geste die Schultern zusammen und ging mit weit ausgreifenden Schritten durch das Gittertor, das in den Vorgarten führte. Nach einem kurzen Zögern folgte ich ihm.
    Der Nebel verwandelte den Garten in eine bizarre Landschaft, in der alles irgendwie unwirklich und verzerrt schien. Kleine, graue Schwaden umspielten meine Füße, so daß ich den Kies, mit dem die Zufahrt bestreut war, nicht einmal sehen konnte, sondern nur sein Knirschen hörte. Ich fror, stärker, als es durch die Kälte allein zu begründen gewesen wäre. Unwillkürlich ging ich langsamer.
    Gray blieb stehen, drehte sich ungeduldig zu mir herum. »Was ist los?« fragte er.
    Einen Moment lang suchte ich nach den richtigen Worten, um das sonderbare Gefühl, mit dem mich das Haus und der Nebel erfüllten, zu beschreiben, aber schließlich zuckte ich nur mit den Achseln. »Nichts«, sagte ich. »Es ist nichts. Gehen wir.«
    Gray sah mich einen Herzschlag lang scharf an, wandte sich dann aber wieder um und hob die Hand zum Türklopfer.
    Ein drohender Schlag erscholl.
    Es war nicht das Geräusch des Messinglöwen, mit dem der Türklopfer gegen das Eichenholz schlug, sondern ein Ton wie von einer gewaltigen, hallenden Kirchenglocke, unglaublich tief und laut.
    Gray zuckte zusammen, prallte einen halben Schritt von der Tür zurück und starrte mich an. Seine Lippen bewegten sich, aber seine Worte gingen in einem zweiten, vielleicht noch lauteren Gongschlag unter.
    Vier, fünf, schließlich sechs Mal erscholl das ungeheure laute Dröhnen. Ich ließ meinen Spazierstock und die Reisetasche fallen und preßte die Hände gegen Schläfen und Ohren. Das Dröhnen schien aus keiner bestimmten Richtung zu kommen, sondern von überallher zugleich, als schwänge

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