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Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht

Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht

Titel: Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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unter Ihren Männern anrichten und Pri und Howard umbringen!«
    Tornhills Antwort ging im Krachen einer neuen Gewehrsalve unter. Zwei seiner Männer sprangen hinter ihrer Deckung hervor und hetzten geduckt durch die Tür, während die anderen wie wild ins Haus schossen.
    »Jetzt!« befahl Tornhill.
    Geduckt rannten wir durch die Tür. Tornhill versetzte mir einen Stoß, der mich nach rechts torkeln ließ, und sprang gleichzeitig in die entgegengesetzte Richtung. Hinter ihm hetzten zwei Polizisten durch die Tür, ließen sich auf die Knie fallen und hoben die Gewehre.
    Aber sie schossen nicht, und nach einigen Sekunden hörten auch die beiden anderen auf, wie wild in der Gegend herumzufeuern und ihre Munition zu vergeuden.
    Die Halle war leer.
    »Aber das ist doch unmöglich!« stammelte Tornhill. »Wo sind sie? Sie... sie können nicht die Treppe hinauf sein, die haben wir die ganze Zeit gesehen. Was... was ist mit den Türen?«
    »Unmöglich«, sagte einer der Männer.
    Seine Stimme klang zwar beherrscht, aber doch von einer hörbaren Nervosität erfüllt. »Manners und ich haben sie die ganze Zeit im Blick gehabt. Die Kerle sind weder die Treppe hinauf noch durch eine Tür.«
    Tornhill fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen. Sein Blick tastete unstet durch die Halle, saugte sich an Schatten und Winkeln fest und begann immer stärker zu flackern.
    »Wo sind sie?« murmelte er verstört. »Die... die Kerle können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben. Das... das ist doch unmöglich!«
    Der Blick, den er mir zuwarf, war beinahe flehend. Ich bemerkte ihn kaum. Tornhill mußte selbst mit dieser Erkenntnis fertigwerden. Meine Gedanken drehten sich in diesen Sekunden nur um zwei Menschen: Howard und Priscylla. Wenn ich jetzt nicht handelte, waren sie verloren!
    Ich erhob mich, packte mein Buch fester und huschte geduckt auf die Treppe zu.
    Als ich die unterste Stufe fast erreicht hatte, wuchs ein Schatten vor mir in die Höhe: schwarz, groß wie ein Riese und einen Krummsabel schwingend. Ich schrie auf und riß instinktiv das Buch schützend über den Kopf, als der Säbel des Drachenkriegers herabsauste.
    Die Klinge zerfetzte das Papier, in das das Buch eingeschlagen war, und prallte an dem steinharten Leder des Einbandes ab, aber ich spürte die ungeheure Kraft, die hinter dem Schlag gesessen hatte, als vibrierenden Schmerz bis in die Schultern hinauf.
    Hinter mir peitschten Schüsse. Der Drachenkrieger bäumte sich auf, taumelte zwei, drei Stufen hinauf und sank mit einem Keuchen zurück. Seine Hand ließ den Säbel fallen, glitt zum Gürtel und zerrte etwas Kleines, Glänzendes hervor.
    Meine Warnung ging im Schmerzensschrei eines der Polizisten unter. Einer von Tornhills Männern hatte sein Gewehr fallen gelassen und die Hände um den Hals gekrampft. Blut quoll zwischen seinen Händen hervor. Der Drachenkrieger hatte seinen Mörder noch im Tode mit sich genommen.
    Aber Tornhill mißachtete auch diese allerletzte Warnung. Daß er einen seiner Männer verloren hatte, schien ihn nicht im geringsten zu beeindrucken; im Gegenteil.
    Er stemmte sich hoch, lief mit einem triumphierenden Schrei zu dem toten Haschischim hinüber und gab aus nächster Nähe noch einen Schuß aus seiner Pistole auf den Toten ab.
    »Nummer drei, Craven!« brüllte er. »Wir kriegen sie alle! Und Necron entkommt uns auch nicht.« Er richtete sich auf, sah sich wild um und schwenkte den Lauf seiner Pistole hierhin und dorthin, als ob er an nichts anderes mehr denken konnte, als zu töten. Seine drei Begleiter gesellten sich zu ihm, aber auf ihren Gesichtern war kein Triumph, sondern, wenn überhaupt ein Gefühl, so allerhöchste Furcht.
    »Wir kriegen sie, Craven!« wiederholte Tornhill triumphierend. War es wirklich Zufall, daß er beinahe die gleichen Worte benutzte wie das Gespenst aus meiner Seele? dachte ich schaudernd.
    Aber das sprach ich nicht aus. Statt dessen trat ich mit einem großen Schritt über den getöteten Drachenkrieger hinweg, blieb auf Armeslänge vor Tornhill stehen und blickte ihn ernst an.
    »Sie haben Glück gehabt, Tornhill«, sagte ich beschwörend. »Aber das wird sich ändern. Hören Sie!«
    Tornhill legte den Kopf auf die Seite und lauschte eine Sekunde. »Ich höre nichts«, sagte er.
    »Eben.« Ich nickte. »Gar nichts.«
    Tornhill setzte zu einer unwilligen Antwort an, aber dann breitete sich Schrecken auf seinen Zügen aus und vertrieb den Zorn.
    Es war still geworden. Unheimlich still. Das

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