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Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer

Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer

Titel: Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Protoplasma verwandelten; der ganze Körper sackte wie ein Ballon, aus dem unversehens die Luft entweicht, in sich zusammen. Alles, was von der Bestie blieb, war eine graue, brodelnde Pfütze, von der widerliche Dämpfe aufstiegen.
    »Shoggoten!« keuchte ich. »Ger – es sind gar keine Käfer! Es sind Shoggoten!«
    Der Templer wandte mit einem Ruck den Kopf, wich einem peitschenden Tentakel aus und starrte aus geweiteten Augen auf die dampfende graue Pfütze, die von dem vermeintlichen Teufelskäfer geblieben war. »Was...«
    »Zurück!« brüllte ich. »Ruf deine Männer zurück, Ger! Wir müssen fliehen! Ein Kampf ist sinnlos!«
    Ger nickte, stieß einen heranstürmenden Käfer mit einem verzweifelten Fußtritt von sich und begann wieder in der mir unverständlichen Sprache der Tempelherren Kommandos zu schreien. Die verzweifelten Handgemenge nahmen ab, als sich die einzelnen Männer von ihren Gegnern trennten und einen Fluchtweg zu finden suchten.
    Mit einem Satz sprang ich zu Looskamp heran, tötete den Skarabäus, der auf ihn eindrang, mit einem blitzschnellen Degenstoß und ließ die Klinge kreisen. Zwei, drei der Protoplasmageschöpfe wurden von dem tödlichen Stahl berührt und zerfielen zu grauer Widerwärtigkeit, während die anderen, als spürten sie, wie tödlich die Berührung meiner Waffe für sie sein mußte, hastig aus meiner Reichweite zurückwichen.
    »Zum Wasser!« keuchte Looskamp. »Wir treffen uns... am Wasser!«
    Der Kampf wogte weiter hin und her. Mehr und mehr Templer durchbrachen mit dem schieren Mut der Verzweiflung den Belagerungsring der Käfer-Bestien und rannten davon, aber es waren auch viele, sehr viele, die stürzten, zu Fall gebracht von dünnen peitschenden Armen, die sich plötzlich um ihre Glieder wickelten. Die schreiend zur Seite oder vornüber kippten, als der Boden plötzlich unter ihnen nachgab und peitschende schwarze Arme aus tödlichen Fallgruben nach ihnen griffen.
    Nur in meiner unmittelbaren Nähe zogen sich die Shoggoten zurück, bildeten aber weiterhin einen tödlichen, allseits geschlossenen Kreis, aus dem es kein Entkommen zu geben schien. Ein gutes halbes Dutzend Templer hatten sich um mich und Ger geschart, der Rest war geflohen oder tot.
    Dann begann sich der Kreis der Riesenkäfer wieder zusammenzuziehen. Die zuvorderst Stehenden versuchten die Bewegung aufzuhalten, wurden sie doch auf meinen Degen zugeschoben, aber die ungeheure Masse der Tiere drängte und schob sie einfach weiter. Wir waren plötzlich in einem Ozean aus schwarzglänzenden Hornkörpern gefangen, ein halbes Dutzend verlorener Männer auf einer winzigen Insel, die von Sekunde zu Sekunde weiter schrumpfte.
    Selbst der sichere Tod, der die Shoggoten erwartete, wenn sie mit meinem Degen in Berührung kamen, würde sie nicht für lange Zeit abschrecken. Ich kannte diese fürchterlichen Protoplasmawesen, die die GROSSEN ALTEN als Diener und Soldaten erschaffen hatten, zu gut, um mich dieser Hoffnung länger als für einen Sekundenbruchteil hinzugeben. Sie waren keine Wesen, die wirklich Furcht empfinden konnten. Sie dachten nicht, kannten keine Gefühle wie wirkliche Lebewesen, sondern bestanden nur aus hirnlosem Protoplasma, das nur von primitiven Instinkten geleitet wurde und jede beliebige Form annehmen konnte... Mit dem Mut der Verzweiflung sprang ich vor, schwang meine Klinge und stieß sie einem Shoggoten in den Leib. Das Wesen zuckte zusammen und starb. Aber diesmal hörte der Auflösungsprozeß nicht auf, nachdem der Shoggote zerfallen war. Die fließende Linie schwammigen Graus, die das vermeintliche Horn verschlang, lief weiter, breitete sich wie ein rasend schnell wachsender Fleck zersetzenden Giftes unter den benachbarten Shoggoten aus und verschlang auch sie. Es war, als zerbreche etwas den magischen Bann, der die Scheinexistenz des Protoplasmas aufrecht erhielt, ein unmittelbar wirkendes Gift, das jeden Shoggoten dahinraffte, der mit einem Sterbenden irgendwie in Berührung stand.
    Die ungeheure Masse, in der die Käfer herangerückt waren, wurde ihnen selbst zum Verhängnis. Nur hier und da gelang es einem Käfer, sich von seinen Nachbarn zu lösen, ehe der graue Tod auch ihn erreichte. Innerhalb weniger Augenblicke zerbarst die Formation der Skarabäen zu einem Chaos rennender, flüchtender Leiber.
    Aber nur den allerwenigsten gelang die Flucht.
    Der Auflösungsprozeß, einmal in Gang gekommen, schien durch nichts mehr aufzuhalten zu sein. Der Sand brodelte. Kleine, kochende

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