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Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer

Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer

Titel: Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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spannte.
    Schließlich, nach einer Ewigkeit, beruhigte sich das Meer, die Wogen wurden wieder kleiner, und der Ozean hörte auf zu toben.
    Looskamps Schritte drangen wie ein Laut aus einer fremden, irrealen Welt in meine Gedanken, als er neben mich trat.
    Sein Gesicht hatte alle Farbe verloren; er wirkte nicht nur bleich, er war weiß vor Furcht und Entsetzen.
    Und als ich seine Augen sah, erkannte ich, daß er so genau wie ich wußte, daß wir das Ziel unserer Suche erreicht hatten.
    Ich hätte es wissen müssen, schon beim ersten Mal, als ich diese Monstrosität erblickte, damals noch auf dem Grunde des Salzsees gefangen und auf den Augenblick seines Erwachens wartend. Aber ich erkannte es erst jetzt.
    Trotzdem war es Looskamp, dessen Lippen das verfluchte Wort formten, den Namen dieser Stadt, die durch die Legenden geisterte und das niemals hätte auferstehen müssen. Seine Lippen bebten, und als er das Wort aussprach, klang es wie ein Fluch.
    »R’lyeh!«

    * * *

    Seine Unsicherheit wuchs. Die Sterblichen waren in seine Falle gegangen, wie es geplant hatte. Sie wehrten sich kaum; die wenigen Diener, die sie auf ihrem Wege vernichtet hatten, waren nicht der Rede wert. Sie waren ersetzbar. Wenn es gewollt hätte, hätte es Millionen von ihnen erschaffen können. Aber es war nicht nötig. Es war nicht einmal nötig, die Sterblichen in die Richtung zu treiben, in der es sie haben wollte; sie kamen freiwillig, näherten sich dem Zentrum seiner Macht wie Schlachtvieh der Bank und schienen es kaum erwarten zu können, ihm gegenüberzutreten, närrisch, wie sie waren.
    Alles lief wie geplant.
    Und doch war etwas anders. Etwas, das es sich nicht erklären konnte.
    Es spürte die Präsenz einer weiteren, fremden Macht, noch schlafend, aber bereit und lauernd. Für einen Moment überlegte es ernsthaft, seine Pläne zu ändern und seine Diener auszuschicken, um sie zu vernichten, schnell und ehe sie seinem verwundbaren Herzen noch näher gekommen waren. Aber dann verwarf es den Gedanken wieder. Was immer dieses schlummernde Etwas war, würde das Opfer nur vergrößern, seine eigene Macht mehren.
    Schweigend sah es zu, wie sich die Falle hinter den Sterblichen endgültig schloß.

    * * *

    Die Brücke war nicht lang, und dennoch kam mir der Weg hinüber zur Insel vor wie eine Ewigkeit; jeder Schritt schien uns weiter von ihr fort zu führen statt näher heran, und die unwirkliche Architektur der GROSSEN ALTEN gaukelte meinen Augen Dinge vor, die in krassem Gegensatz zu dem standen, was mir mein Gleichgewichtssinn und die anderen Sinne sagten.
    Der Steg begann unmittelbar am Ufer, als hätte er all die Jahrmillionen unbemerkt wenige Zentimeter unter dem Sand begraben gelegen und nur darauf gewartet, wieder aufzutauchen, und führte in kühnem Schwung zu der Insel hinüber, aber er war glatt und rund und ohne Geländer, und in seiner Mitte schwang er sich mehr als hundert Yard weit in die Höhe, so daß ein Sturz ins Meer so tödlich gewesen wäre wie auf massiven Fels.
    Trotzdem hatte nicht einer von Looskamps Männern auch nur gezögert, die Brücke zu betreten. Es war kein Zufall, daß die Insel ausgerechnet jetzt aus den Fluten emporgetaucht war, so wenig, wie das Auftauchen dieser Brücke zufälliger Natur sein konnte.
    Sie war eine Einladung; eine stumme Aufforderung, hinüberzugehen und zu tun, weshalb wir gekommen waren.
    Und gleichzeitig war es eine Warnung, bedeutete ihr Vorhandensein doch, daß die Labyrinthkreatur wußte, daß es uns gab und wo wir waren.
    Mein Herz schlug langsam und schwer wie ein altes, bronzenes Läutwerk, als wir uns der abwärts geneigten Krümmung der Brücke näherten und unsere Schritte uns wieder dem Wasser entgegen brachten, gleichzeitig aber auch der Insel, auf deren Fels die verfluchte schwarze Stadt wie ein steinernes Krebsgeschwür wucherte.
    R’lyeh...
    Ich wiederholte den Namen ein paarmal in Gedanken, aber er verlor nichts von seinem unheimlichen, bedrohenden Klang. Wie oft hatte ich ihn gelesen, diesen verfluchten Namen, wie viele Geschichten über den Ort gehört, wie viele düstere Prophezeiungen und Mahnungen?
    R’lyeh – Stadt und Palast Cthulhus, des Schrecklichsten der furchtbaren alten Götter, die Howard und mein Vater die GROSSEN ALTEN genannt hatten. Irgendwo in den Tiefen dieser Stadt, verborgen unter dem grindigen Fels, aus dem seine Häuser und Türme und Brücken errichtet worden war, lag sein Haus, die Thronkammer des Giganten, in der er seit hundert Ewigkeiten

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