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Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer

Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer

Titel: Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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begriff! Es war Balestrano nicht nur darum gegangen, das pervertierte Tor der GROSSEN ALTEN unschädlich zu machen. Er hatte erkannt, welch ungeheure Macht da zum Greifen nahe vor ihm lag. Die Tore! Ich wußte nicht viel über dieses phantastische Transportsystem der GROSSEN ALTEN, aber was ich wußte, genügte vollauf. Es mußte tausende von ihnen geben, verteilt über den ganzen Erdball. Tore, die es dem, der sie beherrschte und zu lenken verstand, ermöglichten, in Augenblicken von einem Erdteil zum anderen zu gehen, ja, sich vielleicht sogar in der Zeit zu bewegen.
    Und Balestrano hatte erkannt, welche Chance sich ihm hier bot. Wenn es Ger gelang, das Kristallhirn zu ihm zurückzubringen, würde er unendlich mächtig werden. Seinem Orden – und ihm – würde die Welt gehören, denn wer vermochte einem Gegner Widerstand zu leisten, der praktischen an allen Orten der Welt zugleich sein konnte?
    Nein – Ger konnte mich gar nicht mit zurück nehmen. Ich mußte hierbleiben, als Opfer für die blutgierige Labyrinthkreatur, der Preis, den er und die Männer an seiner Seite für den Schatz zahlten, den sie mitnahmen.
    Etwas regte sich in mir. Etwas Dunkles, Machtvolles. Ich schrak davor zurück, und für einen Moment erlosch es, erwachte aber gleich darauf wieder und nahm beständig an Kraft zu.
    »Es wird euch vernichten, Ger«, sagte ich leise. »Ihr werdet niemals zurück zur Oberfläche kommen.«
    Ger lächelte kalt. »O doch, Robert, Du vergißt, daß es trotz allem noch immer ein Tor ist. Und daß ich es beherrsche; hiermit!«
    Er streckte das Kristallhirn noch weiter in die Höhe. Einer seiner Männer wich zurück, bis seine Hände den schwarzen Kegel berührten. Looskamps Lippen formten ein einzelnes, dunkel klingendes Wort in einer Sprache, die ich noch nie zuvor gehört hatte, und die Hände des Templers drückten nacheinander auf verschiedene Ausbuchtungen und Warzen des steinern Kegels.
    Die Krakenkreatur stieß ein wütendes Fauchen aus. Ihre Arme peitschten. Aber sie wagte es nicht, sich auf Looskamp und seine Begleiter zu stürzen.
    Über dem Stein begann die Luft zu glühen, erneut in diesem grünen, unheimlichen Schein, aber noch viel intensiver diesmal. Es war ein Licht, das sich wie ein brennender Kreis in die Wirklichkeit fraß. Und in seinem Zentrum öffnete sich ein schwarzes Loch.
    Das Tor. Der Weg, auf dem Ger und seine Begleiter gehen würden, während ich zurückblieb, um den Blutdurst der Kreatur zu stillen. Das Opfer, das verhindern würde, daß es ihnen folgte.
    Das körperlose Wühlen und Brodeln in meinem Inneren wurde stärker. Eine Erinnerung blitzte hinter meinen Schläfen auf, aber wie zuvor verging das Bild, ehe ich es richtig fassen konnte.
    Einer der Templer wandte sich um, trat mit einem Schritt in den Kreis aus wabernder Schwärze hinein und verschwand. Das Ungeheuer zischte wütend. Seine Tentakeln schnitten mit pfeifenden Lauten wie Peitschenschnüre durch die Luft. Aber noch immer wagte es nicht, Looskamp oder seine Begleiter anzugreifen.
    Ein zweiter Tempelherr verschwand im Inneren des Tores, dann ein dritter, vierter, fünfter...
    Irgendwo in mir spannte sich etwas. Ein Gefühl, als würde eine Feder aus Stahl zusammengedrückt, immer weiter und weiter und weiter, bis der Druck unerträglich wurde. Schwärze kroch aus meiner Seele empor. Die Erinnerungen wurden deutlicher. Shannon. Ich sah Shannons Gesicht. Und ich spürte, daß er nicht tot war. Er lebte. Irgendwo in den Weiten des Labyrinths lebte er noch. Ich spürte seine Anwesenheit so deutlich wie einen kalten Hauch.
    Der vorletzte Tempelherr verschwand im Inneren des brodelnden Kreises aus Schwärze, und dann standen nur noch Ger und einer seiner Männer da, der Templer schweigend und in sonderbar verkrampfter Haltung, die rechte Hand auf dem Schwert, während sein Blick unstet zwischen Ger, dem Krakenmonster und mir hin und her irrte, Looskamp hoch aufgerichtet und das Kristallhirn noch immer über den Kopf erhoben.
    »Warum gehst du nicht endlich?« fragte ich. Meine Stimme hatte einen bitteren Klang, der mich fast selbst erschreckte. Ich fühlte keinen Haß, nicht einmal Zorn Ger gegenüber. Ger konnte nichts dafür; nicht wirklich. Necrons Fluch hatte mich eingeholt, das war alles. Ich war ein Hexer, und Hexer haben keine Freunde.
    »Robert«, sagte er, »es –«
    »Ger!« unterbrach ich ihn. »Geh und bringe deinem Herrn, was er will.«
    Gers Blick flackerte. Einen Moment lang starrte er noch auf die

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