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Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht

Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht

Titel: Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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schmiedeeiserne Gartentür wuchtig auf.
    Howard tauschte einen erstaunten Blick mit Rowlf und beeilte sich, dem Captain zu folgen. Cohen hatte mittlerweile das Haus erreicht und den Türklopfer betätigt. Jetzt trat er ungeduldig von einem Bein auf das andere und wartete darauf, daß die Tür geöffnet wurde.
    Howard trat neben ihn, beugte sich vor, um das Türschild zu lesen – und zog überrascht die Brauen zusammen.
    »Cohen?« murmelte er und sah den Captain fragend an. »Das Haus gehört –«
    »Meinem Bruder«, unterbrach ihn Cohen.
    Howard schwieg einen Moment und tauschte einen weiteren Blick mit Rowlf, erntete aber nur ein Achselzucken.
    »Er ist auch bei der Polizei?« erkundigte er sich vorsichtig.
    Cohens Miene nach zu urteilen, mußte das eine ziemlich unpassende Frage gewesen sein, denn der Captain runzelte nur die Stirn und preßte wütend die Lippen aufeinander, ohne auch nur mit einer Silbe zu antworten. Wütend griff er erneut nach dem Türklopfer und ließ den schweren Messingknauf so wuchtig gegen das Holz krachen, daß die gesamte Tür erbebte.
    Nach einer Weile wurden drinnen schlurfende Schritte laut, und Cohen hörte auf, die Tür zu malträtieren. Eine Kette klirrte, dann wurde die Tür geöffnet, und ein verhutzeltes Faltengesicht lugte hervor. »Sir?« Die Überraschung, die der Mann beim Anblick Cohens empfand, war nicht zu überhören.
    »Ich muß meinen Bruder sprechen, Fred«, sagte Cohen knapp. »Ist er zu Hause?«
    Der Butler nickte. Cohen grunzte zufrieden, schob die Tür und den Alten mit der gleichen Bewegung nach innen und bedeutete Howard und Rowlf, ihm zu folgen.
    »Aber Sir!« ereiferte sich der Butler. »Das geht doch nicht! Sie wissen doch genau, wie –«
    Cohen gab einen Laut von sich, der wie das Zischen einer wütenden Riesenkobra klang, und der Alte verstummte mitten im Satz.
    »Holen Sie meinen Bruder«, sagte Cohen. »Sofort.«
    Der Alte starrte ihn noch eine Sekunde unsicher an, dann schloß er hastig die Tür hinter Howard und lief die Treppe hinauf, so schnell ihn seine alten Beine trugen.
    Howard sah ihm stirnrunzelnd nach. Es war dunkel im Haus, so daß er seine Umgebung nur als finsteres Durcheinander von Schemen und Schatten erkennen konnte, aber das wenige, was er sah, trug nicht gerade dazu bei, seine Verwirrung zu mildern.
    Sie standen in einer großen, früher sicher einmal prachtvollen Empfangshalle, die jetzt ein Opfer des Staubes und jahrzehntelanger Verwahrlosung geworden war. Die wenigen Möbelstücke, die auf dem gefliesten Boden standen, waren ausnahmslos mit Tüchern verhängt, und von den Kronleuchtern und der Decke hingen graue, staub verklebte Spinnweben fast bis zum Boden herab. Cohen bemerkte seinen Blick. »Wenn Ihnen das hier komisch vorkommt«, sagte er leise, »dann warten Sie erst einmal, bis Sie Stanislas kennenlernen.«
    »Stanniwen?« fragte Rowlf.
    Ein flüchtiges Lächeln huschte über Cohens Gesicht und erlosch wieder. »Meinen Bruder«, antwortete er. »Er ist ein wenig... sonderbar. Sozusagen das schwarze Schaf der Familie. Wir haben schon seit Jahren keinen Kontakt mehr. Aber ich glaube, er ist der einzige, der uns jetzt helfen kann – wenn er uns überhaupt zuhört, heißt das.«
    Howard kam nicht dazu, Cohen zu fragen, wie er seine Worte gemeint hatte, denn in diesem Moment fiel oben im Haus eine Tür so wuchtig ins Schloß, daß der Kronleuchter zu klirren begann, und Sekunden später erschien eine hünenhafte Gestalt am oberen Ende der Treppe.
    »Wilbur!« polterte eine Stimme. »Fred hat es mir gesagt, aber ich konnte es nicht glauben. Du hast tatsächlich die Unverfrorenheit, hier aufzutauchen!«
    Der Mann war ein Riese – gut zwei Köpfe größer als Rowlf und weitaus breitschultriger, dabei aber erstaunlich jung; allerhöchstens fünfunddreißig. Trotzdem war sein Haar schlohweiß.
    »Ich muß mit dir reden, Stan«, sagte Cohen.
    »Verschwinde!« schnappte Stanislas. »Ich sage es dir nicht zweimal, Wilbur. Geh und nimm die beiden Galgenvögel mit, solange ihr noch in der Lage seid, auf euren eigenen Füßen aus dem Haus zu gehen.« Zornig ballte er die Fäuste und begann, immer drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe herunterzulaufen.
    »Stan«, sagte Cohen verzweifelt. »Hör mir nur eine Minute zu. Es ist –«
    »Du sollst verschwinden!« brüllte sein Bruder. »Ich habe dir verboten, dieses Haus jemals wieder zu betreten!« Er erreichte das Ende der Treppe und rannte mit kampflustig erhobenen Fäusten auf seinen

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