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Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN

Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN

Titel: Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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klammerten sich mit den Händen an ihren Nebenmann und stießen kleine, tierähnliche Laute aus, andere kauerten sich hin und schlugen die Arme schützend über den Kopf.
    Es wurde eng auf dem schmalen Felsstück, als der letzte von ihnen hinausgeführt worden war und sich die Reihe der Bewacher hinter ihnen wieder schloß. In einem von ihnen erkannte ich Sserith. Seine Nase und sein rechtes Augenlid waren geschwollen, und als er meinem Blick begegnete, verzog er die Lippen zu einem hämischen Grinsen, und ich sah, daß ihm ein Schneidezahn fehlte. Trotzdem schien er die ganze Situation äußerst amüsant zu finden.
    Vielleicht freute er sich auch schon darauf, seine neunschwänzige Stachelpeitsche an mir auszuprobieren.
    Ich drehte mich demonstrativ weg, rang mir ein Lächeln ab und trat einen Schritt auf die zusammengedrängt dastehenden Urmenschen zu.
    Ihre Reaktion war anders, als ich gehofft hatte.
    Die meisten schienen so verängstigt zu sein, daß sie mich nicht einmal wahrnahmen; und die, die es taten, fuhren erschrocken zusammen oder krümmten sich vor Angst, als ich auf sie zutrat. Einer versuchte gar nach mir zu schlagen und bleckte drohend die Zähne. Offensichtlich hielten sie mich für einen ihrer Peiniger – was nicht weiter verwunderlich war, denn ich ähnelte viel mehr Sserith oder einem der Mantelträger als ihnen.
    Im Moment war ich allerdings alles andere als stolz auf diese Tatsache. Im Gegenteil – wenn das, dessen Zeuge ich hier wurde, der Unterschied zwischen Wilden und sogenannten zivilisierten Menschen war, wäre ich lieber wild geblieben.
    Aber natürlich war das Unsinn. Ich wußte ja noch nicht einmal, ob Dagon und seine Gefährten überhaupt der gleichen Rasse angehörten wie ich. Äußerlichkeiten konnten manchmal sehr täuschen.
    Ein dumpfer, lang nachhallender Gongschlag ließ mich aufsehen. Aus dem Stollen trat eine weitere Prozession bunt gekleideter Männer, ebenso langsam und mit den gleichen arythmischen Schritten wie die zuvor Angekommenen, näherte sich dem Rand des steinernen Balkones und fächerte auseinander, um auch noch die letzten Lücken in der mittlerweile dichtgedrängt stehenden Reihe der Mantelmänner zu schließen.
    In ihrer Mitte ging ein etwas kleinerer, als einziger in ein nachtschwarzes, wallendes Gewand gekleideter Mann, einen sonderbar geformten, an eine Mischung aus Schwert und Zeremonienstab erinnernden Gegenstand in den Händen und das Gesicht hinter einer goldenen Maske ohne sichtbare Seh- oder Atemöffnungen verborgen.
    Ein weiterer Gongschlag erklang, dann noch einer, noch einer und immer weiter, bis der vibrierende Nachhall der einzelnen Schläge zu einem gewaltigen, metallischen Sirren wurde, das die gewaltige Halle ausfüllte. Irgend etwas geschah mit dem Licht, und plötzlich hatte ich das Gefühl, ein ganz sachtes Vibrieren und Beben des Felsens unter meinen Füßen wahrzunehmen.
    Erschrocken blickte ich in die Tiefe, aber das Wogen und Wallen des grünen Lichtsees unter mir hatte sich noch immer nicht geändert.
    Dafür kam Bewegung in die Reihe der Mantelträger.
    Es war wie ein Ballett; eine genau aufeinander abgestimmte, perfekte Folge von Bewegungen, die trotz des dumpfen Schreckens, mit denen sie mich erfüllten, nicht einer gewissen morbiden Faszination entbehrten. Es begann an der äußersten linken Seite des Balkons. Der Mann dort hob erst den linken, dann ganz langsam den rechten Arm in die Höhe, wobei sich sein lebender Mantel wie ein zuckender Schmetterlingsflügel spannte, dann nahm der Mann neben ihm die Bewegung auf, dann dessen Nebenmann und so weiter.
    Langsam und gleitend lief die Bewegung durch die ganze Reihe der Magier, bis sie alle mit hoch erhobenen Armen dastanden, dann erfolgte alles in umgekehrter Reihenfolge. Schließlich begann es von neuem. Es sah aus wie das allmähliche Öffnen und Schließen einer gewaltigen buntschillernden Blüte.
    Die Magier stimmten ein leises, allmählich an Lautstärke und Eindringlichkeit gewinnendes Summen und Raunen an, das irgendwie im gleichen Rhythmus wie die flatternde Bewegung war und sich mit dem metallischen Sirren des Gonges zu einer bizarren, erschreckenden Melodie zusammenfügte.
    Dann...
    Wie fast immer, wenn ich Zeuge echten magischen Wirkens wurde, vermochte ich das Geschehen kaum zu begreifen, geschweige denn in Worte zu fassen. Etwas Unsichtbares, Körperloses schien wie ein knisterndes elektrisches Feld über der Reihe der Buntgekleideten zu entstehen, entfaltete sich wie

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