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Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN

Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN

Titel: Der Hexer - NR12 - Im Land der GROSSEN ALTEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Schatten und wurde zu einem breitflächigen Gesicht, bärtig und sonnenverbrannt und von schulterlangem, rabenschwarzem Haar eingerahmt. Eine Hand klatschte in mein Gesicht; nicht sehr fest, aber auch alles andere als sanft, und eine Stimme sagte: »Er ist wach, Herr.«
    Etwas an der Art, in der er das Wort Herr aussprach, mißfiel mir. Es klang unterwürfig, aber es war jene Art von Unterwürfigkeit, die aus Furcht geboren wird. Der Bärtige trat zurück, blieb jedoch in angespannter Haltung und so stehen, daß ich ihn sehen mußte. Ich verstand die Warnung und bewegte mich besonders langsam, als ich mich hochstemmte.
    Seine Vorsicht wäre überflüssig gewesen, denn das Bild, das sich mir bot, war so phantastisch, daß ich nicht einmal auf den Gedanken kam, Widerstand in irgendeiner Form zu leisten.
    Ich lag auf einer gut zwei Yards durchmessenden, kreisrunden Scheibe aus glasklarem Kristall, die ohne sichtbaren Halt kniehoch in der Luft schwebte. Der Bärtige stand daneben, eine Hand erhoben, um mich im Notfall sofort packen zu können, die andere um einen kurzen, silbernen Stab gekrampft, an dessen Ende ein fingernagelgroßer, giftgrüner Kristall leuchtete.
    Das Sonderbarste aber war sein Begleiter – der, den er Herr genannt hatte.
    Er war sehr schlank, dabei aber über zwei Meter groß, hatte dunkles, sonderbar glänzendes Haar und ein offenes Gesicht, das ihn sicherlich auf den ersten Blick sympathisch gemacht hätte, wären seine Augen nicht gewesen.
    Es waren Fischaugen.
    Nicht die Art von starren, wässerigen Augen, die man manchmal bei alten Leuten findet und mit Fischaugen vergleicht, sondern matte, lidlose Kugeln ohne sichtbare Iris oder Pupille, kreisrund und so groß wie ein six-pence-Stück, über denen sich durchsichtige Nickhäute spannten. Auch sein Mund war schmaler als normal, und als ich genauer hinsah, erkannte ich, daß hinter seinen farblosen Lippen keine Zähne, sondern zwei Reihen messerscharfer Knochen waren. Gekleidet war er in ein absurdes, bis auf den Boden reichendes Ding, gewoben in den Farben des Wahnsinns und von beständiger, zuckender und bebender Bewegung erfüllt, als lebe es.
    Sekundenlang stand er einfach da und starrte mich an, dann wandte er sich mit einem Ruck um, ging zu Shadow hinüber und kniete neben ihr nieder. Auch in seiner Hand lag ein silberner Stab mit einem grünen Kristall. Ich vermutete, daß es sich um eine Art Waffe handelte.
    »Was ist mit ihr?« fragte ich, nachdem sich der Fremde wieder aufgerichtet und herumgedreht hatte. »Lebt sie?«
    Die Antwort war etwas anderes, als ich erwartet hatte. Der Mann mit dem Fischgesicht hob kaum merklich die Hand, und der Bärtige wirbelte herum und schlug mir so wuchtig mit der Faust auf den Mund, daß ich zurückfiel und einen Moment benommen liegenblieb.
    »Du hast nur zu sprechen, wenn du gefragt wirst oder der Herr es dir ausdrücklich erlaubt!« grollte er. Dabei schüttelte er eine gewaltige schmutzige Faust dicht vor meinem Gesicht, und ich zog es vor, wirklich zu schweigen; wenigstens für den Moment.
    Das Fischgesicht kam näher, beugte sich neugierig über mich und trat wieder zurück. In seinen starren Augen lag ein Ausdruck, der irgendwo zwischen Ekel und Neugier zu schwanken schien. »Er sieht sonderbar aus für einen Wilden«, sagte er, mehr zu sich selbst als zu mir oder seinem Begleiter. Umständlich wechselte er seine Waffe von der Rechten in die Linke, beugte sich abermals vor und zupfte an den Fetzen meines Hemdes. Ich sah, daß sich zwischen seinen Fingern dünne, halb durchsichtige Schwimmhäutchen spannten. »Was sind das für Kleider, Bursche? Woher kommst du?«
    Ich antwortete wohl nicht schnell genug, denn der Bärtige ergriff mich roh am Arm, zerrte mich in die Höhe und versetzte mir eine Kopfnuß, daß mir der Schädel dröhnte. »Antworte gefälligst!« raunzte er.
    Ich schwieg verbissen, und der Bärtige hob die Faust, um mich erneut auf seine freundliche Art zum Reden zu ermuntern, aber das Fischgesicht hielt ihn mit einer raschen Geste zurück. »Warte, Sserith«, sagte er. »Es spielt keine Rolle, ob er antwortet oder nicht.«
    »Wie freundlich«, knurrte ich. Mühsam setzte ich mich auf, wischte mir mit dem Handrücken das Blut von der aufgeplatzten Lippe und funkelte Sserith wütend an. »Wenn Sie Ihren Leibdiener noch brauchen, sollten Sie ihm Manieren beibringen«, sagte ich. »Sonst mache ich es.«
    Sseriths Gesicht verfinsterte sich, aber die Lippen des Fischmannes zuckten nur

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