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Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Titel: Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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»Bei Spears«, sagte er schließlich.
    McGillycaddy erbleichte. »Spears? Bei... bei den Soldaten?«
    »Ja«, gestand Jameson. »Ich habe Clanston und ein paar seiner Jungs hinter Bannermann und ihm hergeschickt. Bannermann haben sie erwischt, aber dann kamen die Soldaten dazwischen, und –
    »Du hast WAS?!« brüllte McGillycaddy. Von der Ruhe, die er bisher trotz allem bewahrt hatte, war nichts mehr geblieben. »Willst du damit sagen, daß dieser Craven jetzt bei Spears ist und sich vermutlich glänzend mit ihm unterhält?«
    »Was sollte ich denn tun?« wimmerte Jameson. »Spears’ Leute waren in der Überzahl, und sie waren bewaffnet. Und selbst wenn nicht – hätte ich eine Schlacht mit der Marine anfangen sollen?«
    McGillycaddys Lippen begannen zu zittern. »Du Idiot«, sagte er. »Du hirnverbrannter, dämlicher Idiot! Du läßt Bannermann am hellichten Tage entführen und läßt es auch noch zu, daß der einzige Zeuge schnurstracks zu Spears rennt! Bei allen Seeteufeln – einen besseren Vorwand kann sich Spears doch gar nicht mehr wünschen, dich hochzunehmen!«
    »Das wird er nicht tun!« stammelte Jameson. »Er... er wird abwarten. Und selbst wenn nicht, kommt er zu spät. Selbst wenn...«
    »Selbst wenn er es tut«, fiel ihm McGillycaddy ins Wort, »ändert das nichts mehr, Jameson. Nicht für dich.«
    Jameson erstarrte. Es schien ein paar Sekunden zu dauern, bis ihm die Bedeutung von McGillycaddys Worten wirklich zu Bewußtsein kam.
    »Es war nicht meine Schuld!« wimmerte er. »Ich... ich habe –
    »Versagt«, sagte McGillycaddy kalt.
    »Bitte!« stöhnte Jameson. Seine Augen wurden rund vor Angst, während sich sein Blick an dem schwarzglänzenden Etwas hinter McGillycaddy festsaugte. Das brackige Abwasser, das den gewaltigen Körper bedeckte, schien stärker zu wogen und brodeln. »Das... das kannst du nicht tun«, stammelte er. »Ich habe alles getan, was ich konnte. Woher sollte ich wissen, daß –
    McGillycaddy hob die Hand, und Jameson brach mit einem krächzenden Schrei ab.
    »Du hast versagt«, sagte McGillycaddy noch einmal. Plötzlich war jedes Gefühl aus seiner Stimme verschwunden. Sie war kalt wie Stahl. »Du warst schon immer ein Narr, Jameson, aber ein nützlicher Narr. Jetzt hast du einen Fehler zu viel begangen. Du weißt, was das bedeutet.«
    »Nein!« stöhnte Jameson. »Bitte, ich... ich will alles tun, was du willst. Ich gehe zu Spears und stelle mich ihm. Damit wird er sich zufrieden geben, ganz bestimmt. Bis er merkt, was wirklich passiert, ist es längst zu spät. Ich gehe gleich zu ihm, wenn du es willst.«
    »Du wirst nirgendwo mehr hingehen«, sagte McGillycaddy leise. Seine Hand vollführte eine rasche, kaum merkliche Bewegung.
    Jamesons Schrei ging im Klatschen und Rauschen des hochspritzenden Wassers unter. Der braune Schlick hinter ihm schien zu explodieren. Etwas Gigantisches, Schwarzes erhob sich wie ein Schatten aus einer längst vergessenen Zeit hinter dem Schotten aus dem brackigen Wasser, klatschte gegen die niedrige Decke des gewölbten Tunnels – und schoß auf Jameson zu.
    Jameson reagierte im letzten Moment. Mit einem verzweifelten Schrei warf er sich zur Seite, spürte einen Schlag gegen Hüfte und Schulter und verlor auf dem glitschigen Boden den Halt. Hart schlug er auf, wälzte sich mit einer Behendigkeit herum, die man einem Mann seiner Statur kaum zugetraut hätte, und sprang auf die Füße.
    Er führte die Bewegung nicht zu Ende.
    Plötzlich war das aufgedunsene Etwas über ihm, warf ihn zurück und preßte ihn gegen den schmierigen Stein. Jameson schrie, stieß das Ding mit der Kraft der Verzweiflung von sich und brüllte ein zweites Mal, als sich scharfe Zähne durch seine Hose gruben und sein Bein aufrissen. Blind vor Angst und Schmerz trat er um sich, spürte, wie er etwas Weiches traf und kam endlich auf die Füße.
    Jameson wirbelte herum, stieß McGillycaddy zur Seite und rannte los, verfolgt von den Dämonen der Furcht und einem gräßlichen, platschenden Geräusch, als schleife ein riesiges Stück nassen Leders über den Stein. Ein fürchterliches Lachen erscholl, und dann – schon weit entfernt – hörte er ein letztes Mals McGillycaddys Stimme.
    »Lauf nur, Jameson«, schrie der Schotte. »Lauf zu deinem Spears. Vielleicht hilft er dir ja!«
    Jameson torkelte weiter. Seine Lungen begannen zu stechen, und der gewölbte Gang verschwamm immer wieder vor seinem Blick, aber die Angst gab ihm schier übermenschliche Kräfte. Immer wieder

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