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Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Titel: Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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glitt er auf dem glitschigen Stein aus und schlug schmerzhaft zu Boden, und immer wieder sprang er hoch und torkelte weiter. Wie von Furien gehetzt rannte er durch den unterirdischen Gang, erreichte eine Abzweigung und warf sich blindlings nach rechts. Vor ihm war ein heller Fleck. Tageslicht!
    Der Anblick gab ihm noch einmal zusätzliche Kraft. Jameson verdoppelte seine Anstrengungen, fiel abermals hin und spürte die rauhe Kante einer Stufe unter den Fingern, als er sich hochstemmte.
    Dann hörte er das Geräusch. Ein Schleifen und Gleiten wie von nassem Fleisch, ein Laut, als versuchten kleine Arme und Beine einen viel zu schweren Körper über den Stein zu schieben.
    Jameson sprang auf die Füße und rannte, immer drei, vier Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf. Der helle Fleck vor ihm wurde größer, wurde zu einem Ausschnitt des Himmels, und plötzlich fühlte er einen kalten Luftzug im Gesicht. Noch einmal raffte er alle Kräfte zusammen, warf sich nach vorne –
    und prallte gegen die rostigen Stäbe des mannshohen Gitters, das den Stollen vor ihm abschloß.
    Jamesons Herz schien auszusetzen. Eine Sekunde lang starrte er aus hervorquellenden Augen auf das Hindernis, das zwischen ihm und dem rettenden Tageslicht lag, dann begann er mit aller Macht an den rostigen Stäben zu rütteln.
    Hinter ihm, schon am Fuße der Treppe, klang ein gräßliches Schlürfen und Schmatzen auf, ein Laut, der ihm schier das Blut in den Adern zum Gerinnen brachte. Und während er wie von Sinnen schrie und ebenso verzweifelt wie vergeblich an den fingerdicken Eisenstäben zerrte, wurde er lauter, immer lauter und lauter...

    * * *

    Äußerlich hatte sich nichts an dem pompös eingerichteten Büro verändert Alles schien noch immer eine Spur zu groß und zu prachtvoll, und alles übte noch immer die gleiche, eher protzige als beeindruckende Wirkung auf mich aus. Und doch... Ich konnte den Unterschied nicht in Worte fassen, aber er war da.
    Spears sah mich fragend an, und ich deutete mit einer ebenfalls stummen Kopfbewegung auf die Durchgangstür zu Jamesons Büro. Spears nickte, drehte sich herum und gab zweien seiner Männer mit Handzeichen zu verstehen, den Raum zu durchqueren und das Büro zu durchsuchen.
    Ich wußte, was sie finden würden.
    Nichts. Das Gebäude war leer, vom Keller bis zum Dach. Es ist nicht so, daß ich die Anwesenheit von Menschen direkt spüre – nicht, wenn ich mich nicht mit aller Macht darauf konzentriere – aber hier fühlte ich ihre Abwesenheit. Es gab in diesem Haus nichts Lebendes, sah man von Spears und seinen Leuten ab. Die Leere schien mir direkt entgegenzuschreien. Aber ich schwieg und wartete geduldig, bis die beiden Marineinfanteristen zurückkamen. Es wäre einfach zu umständlich gewesen, Spears erklären zu wollen, woher ich meine Überzeugung nahm.
    Es dauerte annähernd zehn Minuten, bis sich die beiden Männer wieder bei uns einfanden. Einer der beiden verließ ohne ein Wort das Haus und gesellte sich zum Rest der kleinen Streitmacht, die das Gebäude umstellt hatte, während der andere nur stumm mit dem Kopf schüttelte und mit angelegtem Gewehr neben der Tür Aufstellung nahm.
    Spears zog eine Grimasse. »Nichts«, sagte er. »Die Vögel sind ausgeflogen.«
    »Was haben Sie erwartet?« fragte ich. »Daß Jameson mit einem unterschriebenen Geständnis in seinem Büro auf uns wartet?« Ich lachte leise, deutete mit einer Kopfbewegung auf die jetzt offenstehende Tür und ging los, ohne auf Spears zu warten. Der Fregattenkapitän folgte mir.
    Das Büro war leer, und damit meine ich nicht nur die Abwesenheit von Jameson. Die Regale waren leergeräumt, Schranktüren standen offen und zeigten uns sorgsam geleerte Fächer, und selbst die Schubladen des gewaltigen Schreibtisches waren halb herausgezogen und von allem Inhalt befreit. Ich stöhnte enttäuscht, als mein Blick auf den verwaisten Sockel neben dem Schreibtisch fiel.
    »Nun, Craven?« fragte Spears bissig. »Wo ist jetzt Ihr famoses Schiff?«
    Zornig drehte ich mich herum und schluckte im letzten Moment die ärgerliche Antwort herunter, die mir auf der Zunge lag. »Heute Mittag war es jedenfalls noch da«, knurrte ich. »Sie müssen es weggeschafft haben.«
    Spears kam näher, sah sich lange und eingehend um und wandte sich schließlich wieder an mich. »Warum geben Sie nicht zu, daß Sie sich geirrt haben, Craven?« fragte er. »Sie sagen selbst, daß Sie ein Schiff kaum von einem Rollschuh unterscheiden können.«
    »Dieses

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