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Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen

Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen

Titel: Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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sich über der Wunde, und nach wenigen Sekunden war von der Verletzung nichts mehr zu sehen. Erschrocken wich der Drachenkrieger einige Schritte zurück. Auch ich sprang auf und brachte mich aus der unmittelbaren Gefahrenzone.
    Die beiden Scheren des Spinnenmonstrums schnappten zu. Mit einem weiten Satz brachte der Krieger sich in Sicherheit. An der Stelle, an der er gerade noch gestanden hatte, fuhren die Scheren krachend zusammen.
    Ich wurde Zeuge eines bizarren, unwirklichen Kampfes. Der Krieger bewies, daß die zahllosen Legenden über Necrons Garde nicht unbegründet entstanden waren. Jeder andere Mensch wäre in dem ungleichen Kampf nach Sekunden zermalmt worden. Er aber bewegte sich mit schier übermenschlicher Schnelligkeit um das Spinnenwesen herum und fügte ihm ständig neue Wunden zu. Sie bereiteten dem Wesen Schmerzen, auch wenn sie sich sofort wieder schlossen.
    Doch auch das Ungetüm bewegte sich schnell genug, um es zu einem gefährlichen und unberechenbaren Gegner werden zu lassen. Immer wieder schnappte es mit den Scheren nach dem Krieger. Die Hauptgefahr ging jedoch von den Beinen des Wesens aus. Ausgestreckt erreichten sie mehr als Manneslänge. Die Kreatur brachte es fertig, sich auf nur zwei Beinen aufrecht zu halten, während sie die anderen einsetzte, um gewaltige Schläge auszuteilen. Aber immer wieder gelang es dem Drachenkrieger, den Hieben auszuweichen. Sie peitschten nur den Boden und schleuderten Fontänen aus Sand und Dreck hoch.
    Aber ich wußte, daß nicht einmal die unbändige Gewalt und Gewandtheit des Kriegers ausreichen würden, um diesen Gegner zu besiegen. Ich wußte es, seit ich das Auge der Kreatur gesehen hatte.
    Ich war mit dem Bewußtsein von ES verbunden gewesen und hatte alles über die Geschichte der Alptraumkreatur erfahren, deren Körper sich aus den umgewandelten Körpern all seiner Opfer zusammengesetzt hatte. SHUDDE-MELL selbst, einer der GROSSEN ALTEN, hatte seine eigene Hand abgespalten und mit einem Auftrag betreut, doch der Sieg der ÄLTEREN GÖTTER über die grauenhaften Kreaturen der Vorzeit hatte auch Shudde-Tuur in einen Jahrmillionen währenden Dämmerschlaf sinken lassen. Während dieser Zeit war die Hand zu ES mutiert. Ich hatte das riesige Geschöpf zwar vernichtet, aber die Lawine damit erst richtig ins Rollen gebracht. Shudde-Tuur, die Ur-Hand, hatte überlebt und endgültig damit begonnen, seinen Auftrag zu erfüllen: durch Tod und Verderben den Weg für die GROSSEN ALTEN zu ebnen.
    Denn um nichts anderes als Shudde-Tuur handelte es sich bei dem Spinnenwesen. Mit der Zahl seiner Opfer war seine ursprüngliche Gestalt angewachsen. Und sie würde immer weiterwachsen, solange es genug Opfer fand, um seinen unbändigen Hunger zu stillen. Die Schwertstreiche des Drachenkriegers mochten lästig für ihn sein, aufhalten würden sie ihn nicht, und Shudde-Tuur kümmerte sich letztlich auch nicht mehr um den Krieger, als unbedingt nötig war. Sein wahres Ziel war ich. Es würde mich mit der Unbarmherzigkeit eines seelenlosen Geschöpfes verfolgen, das nur seinem Auftrag gehorchte.
    Erneut wich der Drachenkrieger mit schattenhafter Geschmeidigkeit einem Hieb aus, aber Shudde-Tuur hatte gelernt, sich auf seine Art zu kämpfen einzustellen. Es plante voraus, wohin sein Feind ausweichen würde.
    »Vorsicht!« schrie ich instinktiv.
    Es war Wahnsinn. Necron und ich waren Todfeinde, und auch der Drachenkrieger würde keinen Augenblick zögern, mich umzubringen. Aber er war immerhin ein Mensch, und allein diese Gemeinsamkeit machte uns diesem gemeinsamen Feind gegenüber zu Verbündeten.
    Gedankenschnell reagierte der Drachenkrieger. Er fuhr herum und schlug gleichzeitig mit dem Schwert zu. Seine Drehung verlieh dem Hieb zusätzliche Wucht. Es prallte gegen das niedersausende Spinnenbein.
    Für die Dauer eines Sekundenbruchteils schien sogar die Zeit selbst den Atem anzuhalten. Die stählerne Klinge fraß sich in das amorphe Fleisch des Beines und trat auf der anderen Seite wieder aus. Der Schwertstreich hatte das Bein der Spinne abgetrennt.
    Ein urwelthafter Schrei ließ die Luft zittern.
    Von der Wucht seines Schlages wurde der Drachenkrieger nach vorn gerissen. In einer grotesk anmutenden Bewegung traf der Beinstumpf seinen Kopf. Bewußtlos stürzte er zu Boden.
    Ohne weiter zu überlegen, sprang ich vor und riß den Stockdegen aus der Scheide. Sofort ließ Shudde-Tuur von seinem Gegner ab. Es wandte sich mir zu. Ich blieb stehen, während die Kreatur auf mich

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