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Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Titel: Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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unfaßbaren Anblick – entsetzt, ungläubig, im ersten Moment gelähmt vor Schrecken.
    Rhenrhew zweifelte fast daran, daß es Wirklichkeit war, was er sah. Für einen Moment überlegte er ernsthaft, ob Craig vielleicht recht hatte und er schlichtweg einen Sonnenstich hatte und phantasierte.
    Das Ding – es gelang Rhenrhew einfach nicht, eine auch nur irgendwie passende Bezeichnung dafür zu finden – war gigantisch; zehnmal so groß wie ein Pferd – mindestens – und von grünbraunen, ölig schimmernden Schuppen bedeckt. Sein Körper war ein unförmig aufgedunsener Balg, der mehrere Tonnen wiegen mochte, der Schädel ein Alptraum, so groß wie ein Zweispänner und ebenfalls bis auf den letzten Zentimeter mit häßlichen Schuppen gepanzert. Jedes seiner im Schlaf geschlossenen Augen war so groß wie Rhenrhews Kopf.
    »Das... das gibt es nicht«, stammelte Craig. »Das muß ein Alptraum sein. So ein Tier gibt es nicht.«
    »Wenn das ein Gila-Monster ist«, sagte einer der anderen, »dann das größte, von dem ich je gehört habe.«
    »Quatsch!« fauchte Craig. »Das ist...« Er sprach nicht weiter. Eine steile Falte erschien auf seinem Geiergesicht. »Ich hab so was schon mal gesehen«, murmelte er. »In einem Buch.«
    »Seit wann kannst du lesen?« witzelte einer der anderen.
    Craig reagierte nicht einmal auf die Spitze. »Zum Teufel, ich dachte, die wären ausgestorben...« Plötzlich fuhr er herum und deutete heftig gestikulierend auf Rhenrhew.
    »Wir müssen das Vieh fangen, Rhen!« keuchte er. »Lebend!«
    Rhenrhew erbleichte. »Bist du übergeschnappt?« entfuhr es ihm. »Das Biest ist zehnmal so groß wie ein Büffel. Es wird uns zerreißen!«
    »Unsinn!« widersprach Craig. »Begreif doch, Mann! Das da ist ein Tier, das seit was weiß ich wie vielen tausend Jahren als ausgestorben gilt! Wenn wir es lebend fangen und zu einem dieser Universitätsheinis bringen, sind wir gemachte Leute. Wir werden zu Millionären, Rhen! Jeder einzelne von uns!«
    Rhenrhew starrte erst ihn zweifelnd an, dann die schlafende Bestie. Allein der Anblick der gigantischen, mit mörderischen Krallen versehenen Hinterläufe ließ ihn schaudern. Ein Tritt dieser Pranken...
    »Zum Teufel, worauf wartet ihr noch?« rief Craig aufgeregt. »Wir sind zu sechst. Wenn wir es alle zusammen angreifen, können wir das Biest mit den Lassos fangen. Ich weiß es!«
    Zwei der Männer rührten sich nicht, und auch die beiden anderen starrten Craig an, als zweifelten sie ernsthaft an seinem Verstand – was sie in diesem Moment wohl auch taten.
    Mit einem wütenden Fauchen riß Craig das zusammengerollte Lasso von seinem Sattel. »Worauf wartet ihr eigentlich noch?« brüllte er. »Überlegt doch – dieses Vieh da macht uns zu reichen Männern. Teagarden kann uns alle kreuzweise, wenn wir es zurückbringen.«
    »Es wird die Lassos zerreißen«, wandte einer der Männer ein.
    Craig fegte seine Worte mit einer unwilligen Bewegung beiseite. »Unsinn!« schnappte er. »Das tut ein Gaul auch nicht, oder? Das Vieh da ist auch nicht viel starker als ein Elefant, und von denen hab ich schon eine ganze Menge im Zirkus gesehen. Irgendeiner hat die schließlich auch mal gefangen.«
    Zögernd griffen nun auch die anderen nach ihren Lassos, und schließlich – wenn auch als letzter und mit sichtlichem Widerwillen – löste auch Rhenrhew das zusammengerollte Seil von seinem Sattelknauf und ließ sein Pferd antraben.
    Die Hufschläge der Tiere hallten unheimlich laut in dem kleinen Talkessel wider, und als spürte es ihr Näherkommen, öffnete das Riesentier träge ein Auge, blinzelte zu ihnen hinüber und schloß es wieder. Ein tiefes, seufzendes Geräusch drang aus seiner gewaltigen Brust. Seine Klauen bewegten sich im Schlaf und schleuderten kopfgroße Steine zur Seite.
    Craig hob die Hand. »Vorsichtig jetzt«, sagte er. »Wir müssen es einkreisen. Und bleibt bloß aus seiner Reichweite.«
    Die Männer gehorchten. Rasch bildeten sie einen großen, weit auseinandergezogenen Kreis rings um das bizarre Tier und begannen ihre Lassos zu schwingen, während Craig seinen Colt aus dem Gürtel zog, eine Stelle dicht vor der stumpfen Schnauze der Bestie anvisierte und dreimal hintereinander abdrückte.
    Die Kugeln schwirrten als jaulende Querschläger davon, aber Rhenrhew entging auch nicht, daß eines der Geschosse über das Maul der Bestie schrammte und davon abprallte, als wäre sie gegen eine Stahlplatte geschlagen.
    Diesmal flogen die Augen des Ungeheuers mit

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