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Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Titel: Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Zwei verängstigte Pferde rannten in kopfloser Panik durch den Talkessel. Die Bestie tötete sie mit einem einzigen Hieb ihres gewaltigen Schwanzes.
    Dann wandte sie sich um, ganz langsam, legte den Kopf auf die Seite und blickte auf Rhenrhew herab. Ihre Augen glitzerten tückisch, und aus dem leicht offenstehenden Maul wehte ein Schwall fauligen Gestankes und feuchter Wärme. Ein tiefes, drohendes Knurren drang aus der Brust des Ungeheuers.
    Rhenrhew blickte ruhig zu dem Titanen auf. Er hatte noch immer keine Angst, und er rührte sich noch immer nicht.
    Auch nicht; als das Ungeheuer den Schädel senkte und seine gewaltigen Kiefer über Rhenrhew auseinanderklafften.

    * * *

    Wie von Furien gehetzt rannten wir zu Bill und den anderen zurück. Cody mußte unsere Annäherung schon bemerkt haben; er kam uns entgegen, das Gewehr entsichert in der Armbeuge.
    »Was ist los?« fragte er. »Was habt ihr entdeckt?«
    »Der... der Drache«, antwortete ich schweratmend.
    Cody starrte mich an. »Wovon redest du, zum Teufel?«
    »Postlethwaites Drache!« stieß ich hervor. »Er... er existiert, Bill! Wir... wir haben sein Nest gefunden!«
    »Drache?« Cody wiederholte das Wort auf eine Weise, als zweifle er an meinem Verstand. »Was soll das heißen? Wovon redest du?«
    »Er... er ist wirklich da!« keuchte ich. »Verdammt, Bill, wir haben seine Spuren gesehen! Er lebt!«
    »Blitzhaar spricht die Wahrheit«, sagte Sitting Bull ruhig. »Das Nest des großen Tieres liegt hinter jenen Felsen. Und seine Beute war noch warm.«
    Cody war nun vollends verwirrt. Er starrte abwechselnd Sitting Bull und mich an, suchte sichtlich nach Worten und blickte schließlich aus eng zusammengepreßten Augen in den schmalen Felsspalt, aus dem wir hervorgestürmt waren.
    »Okay«, murmelte er. »Das sehe ich mir an.«
    Ich hielt ihn am Arm zurück, als er an mir vorüberstürmen wollte. »Bleib hier«, sagte ich hastig. »Das Vieh ist ganz in der Nähe, Bill. Sitting Bull hat recht – sein Opfer ist noch blutig!«
    Cody schüttelte meinen Arm mit einer wütenden Bewegung ab, stieß mich beiseite und verschwand im Sturmschritt zwischen den Felsen. Einen Moment lang sah ich ihm nach, dann wandte ich mich um und ging, noch immer zitternd vor Erschöpfung, zu Postlethwaite und Annie zurück. Ich konnte es Cody nicht einmal verdenken, daß er so reagierte. Ich hätte wahrscheinlich auch nicht anders gehandelt an seiner Stelle.
    Annie lehnte mit geschlossenen Augen am Felsen und schien zu schlafen, aber Postlethwaite blickte mir neugierig entgegen. »Gab es einen Zwischenfall, Mister Craven?« fragte er besorgt. »Sie sehen reichlich blaß aus, wenn Sie mir die Bemerkung gestatten.«
    »Sie haben von einem Drachen erzählt, Lance«, sagte ich, seine Bemerkung ignorierend. »Erinnern Sie sich? Was wissen Sie genau darüber?«
    »Ein Drache?« Postlethwaite überlegte einen Moment, dann hellte sich sein Gesicht auf. »Oh, Sie meinen die Legende, nach der der Berg der weißen Götter von einem Drachen bewacht werden soll.« Er lächelte. »Eine Gila-Echse, Mister Craven. Der ›Drache‹ ist nichts als eine Legende, glauben Sie mir.«
    »Und wenn ich Ihnen sage, daß Sitting Bull und ich die Spuren Ihrer Legende dort hinter den Felsen entdeckt haben?« fragte ich, so ruhig ich nur konnte – was nicht sehr ruhig war.
    »Spuren?« Postlethwaite runzelte die Stirn, und plötzlich öffnete auch Annie Oakley die Augen und sah mich beinahe alarmierend an. Sie hatte nicht geschlafen.
    Ich nickte erregt. »Seine Fußspuren, Lance. Ihre Legende trägt Schuhgröße zweihundertfünfzig. Mindestens.«
    Postlethwaite lachte, aber nur für eine Sekunde, dann erstarrte sein Gesicht zu einer Grimasse, und in seinen Augen entstand ein sonderbares Flackern. »Das... das meinen Sie ernst«, murmelte er.
    Ich nickte abermals. »Todernst, Lance. Dort hinter den Felsen ist das Nest von... von irgendwas. Und es muß größer sein als jedes lebende Wesen, von dem ich je gehört habe.«
    Postlethwaite sprang auf. »Was haben Sie gesehen?« fragte er erregt. »Berichten Sie, Robert! Erzählen Sie. Ach was! Ich sehe selbst nach!« Er fuhr herum, machte einen Schritt und stieß ein halb zorniges, halb erschrockenes Keuchen aus, als ich ihn kurzerhand am Kragen ergriff und zurückzerrte.
    »Sie werden schön hierbleiben«, sagte ich grob. »Was wissen Sie über dieses Ungeheuer? Reden Sie endlich, Mann!«
    Postlethwaite erbleichte ein wenig, aber ich war mir nicht sicher, ob vor

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