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Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Titel: Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Lippen. »Magie, das Werk des Teufels – nenne es, wie du willst. Es ist Necrons Einfluß. Eine Falle.« Er nickte grimmig und stieß einen Laut aus, der fast wie ein Lachen klang. »Wir sind ihm näher, als wir dachten. Bruder Botho und ich haben es schon eine ganze Weile gespürt, aber wir wußten nicht, was es ist. Und wir wußten nicht, wie nahe wir ihm schon waren.«
    »Ihr habt es gewußt?« Balestrano versuchte vergeblich, den Schrecken aus seiner Stimme zu verbannen, und Hayworthy registrierte den unausgesprochenen Vorwurf in seinen Worten sehr wohl.
    »Wir wußten, daß hier irgend etwas war, ja«, bestätigte er in fast aggressivem Tonfall. »Nicht, was. Und Opfer müssen einkalkuliert werden, wenn man einen Krieg beginnt«, fügte er hinzu.
    Balestrano schluckte ein paarmal. Bittere Galle sammelte sich unter seiner Zunge. Gott, was geschieht mit uns? dachte er entsetzt. Er hatte Bruder Rupert niemals so erlebt wie jetzt. Der War-Master redete über den Tod von vier seiner Brüder, als wären es Schachfiguren!
    Aber er sprach nichts von alledem aus, sondern wandte sich nach einem letzten Blick auf die vier Toten um und winkte von Schmid und de la Croix zu sich.
    »Laßt die Männer ein Stück zurückgehen«, sagte er. »Und stellt Wachen auf, damit niemand aus Versehen oder gar aus Neugierde in den gefährlichen Bereich gerät. Wir rasten hier. Sobald das Lager aufgeschlagen ist, kommt ihr und Bruder Rupert und Bruder Nies zu mir. Wir müssen beraten, was zu tun ist.«

    * * *

    Ich weiß nicht mehr, wie lange ich dagestanden und Priscylla angestarrt hatte; Minuten, Stunden oder Ewigkeiten. Die Zeit spielte keine Rolle mehr, denn ich war nicht mehr in der Lage, ihr Verstreichen zu registrieren. Geschweige denn, irgendeinen halbwegs vernünftigen Gedanken zu denken.
    Wie oft hatte ich mir diese Szene vorgestellt? Tausendmal? Sicher öfter, denn dieser Moment war der Augenblick, für den ich im Grunde das ganze Jahr gelebt hatte, der Moment, für den ich um die halbe Welt gereist und um dessentwillen ich mich mit Mächten angelegt hatte, deren wahre Macht ich auch jetzt noch immer nicht vollends begriff.
    Priscylla!
    Vor mir stand meine Priscylla, der einzige Mensch auf der Welt, den ich jemals wirklich geliebt hatte. Ich hatte gezweifelt, an mir, an ihr, an meiner Liebe zu ihr, o ja, mehr als einmal. Aber all dies war Vergangenheit, endgültig vergessen, im gleichen Moment, in dem ich sie aufrecht und wach vor mir stehen sah.
    Sie war erwacht.
    Blaß, nur in Necrons grünschwarzen Mantel gehüllt und noch so schwach auf den Beinen, daß sie sich auf die Schulter des Magiers stützen mußte, stand sie da. Ihr Blick war noch leer, aber das war nur zu natürlich bei einem Menschen, der fast ein Jahr in tiefer Bewußtlosigkeit dagelegen hatte, und ich bezweifelte, daß sie mich überhaupt erkannt hätte, hätte ich sie jetzt angesprochen.
    Aber das tat ich auch nicht. Ich konnte es nicht. Wie oft hatte ich mir vorgestellt, wie es sein würde, wenn ich sie endlich aus Necrons Gefangenschaft befreit hatte, wie es sein mußte, sie endlich wieder in die Arme zu schließen, sie an mich zu drücken und ihre Nähe zu spüren, dieses wunderbare, mit Worten nicht zu beschreibende Gefühl des Glücks, sie einfach da zu wissen.
    Aber ich tat nichts von alledem, sondern stand nur wie gelähmt da und starrte sie an.
    »Nun, Robert Craven?«
    Es dauerte lange, bis ich begriff, daß Necrons mißtönende Stimme sich direkt an mich gewandt hatte, und daß er eine Antwort erwartete. Mühsam löste ich meinen Blick von Priscyllas Gesicht und sah Necron an. Die Miene des greisen Magiers war ausdruckslos. Nur in seinen Augen glühte ein böser Triumph.
    »Du siehst, ich halte mein Wort«, fuhr er fort
    Ich wollte antworten, aber Shadow legte mir rasch die Hand auf den Arm und drückte ganz kurz und warnend zu. Ich verstand. Aber ich sah auch, daß Necron die Geste keineswegs entgangen war, denn der lodernde Triumph in seinen Augen wandelte sich für Augenblicke in Spott.
    »Was soll das, Necron?« fragte Shadow scharf. »Was bedeutet dieser Auftritt?«
    Necron lachte leise. »Eine kluge Frage, El-o-hym«, sagte er. »Aber sie ist rascher gestellt als beantwortet.« Er schwieg einen Moment, dann sah er auf, als lausche er, und klatschte in die Hände. Wie aus dem Nichts erschienen zwei schwarzverhüllte Gestalten hinter ihm.
    Einer der Drachenkrieger trat hinter Priscylla und ergriff sie sehr behutsam bei den Schultern, um sie zu

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