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Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode

Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode

Titel: Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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auf, daß er ganz kurz in die Höhle zurücksah. Er war nervös.
    Irgendwo hinter der schwarzen Wand aus Schatten schien etwas zu sein, was ihm Angst machte.
    »Ich habe jedes Wort gehört, Robert«, begann er. »Als du mit Necron gesprochen hast. Du hast einen Moment ernsthaft überlegt, sein Angebot anzunehmen, nicht wahr?«
    Jeden anderen Mann, der mir diese Frage gestellt hätte, hätte ich in diesem Moment belogen; allenfalls gar nicht geantwortet. Bei Shannon konnte ich es nicht. Lange Sekunden starrte ich ihn an, dann senkte ich den Blick, atmete tief und hörbar aus – und nickte. »Ja«, sagte ich, so leise, daß er das Wort kaum hörte, obwohl er unmittelbar neben mir saß.
    »Obwohl du weißt, daß er dich betrogen hätte.« Es war keine Frage, sondern nur eine Feststellung. Und sie war auch frei von allem Vorwurf.
    Wieder nickte ich, und plötzlich hob Shannon die Hand und berührte ganz leicht meine Schulter. »Du liebst dieses Mädchen sehr, nicht wahr?«
    »Mehr als alles andere«, antwortete ich. »Mehr als diese ganze verdammte Welt, Shannon.«
    »Mehr als Shadow?«
    Ich starrte ihn an. »Mehr als – Ich brach ab, schüttelte einen Moment verwirrt den Kopf und wußte nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. »Du weißt nicht, was du da sagst!« keuchte ich schließlich. »Shadow ist... sie ist kein Mensch, Shannon!«
    Der junge Drachenkrieger machte eine Handbewegung, als wolle er meine Worte beiseitefegen. »Unsinn!« sagte er. »Sie ist tausendmal mehr Mensch, als du oder ich es je gewesen sind.«
    »Sie ist eine El-o-hym!« antwortete ich, mühsam um meine Fassung kämpfend.
    »Und?« Shannon lächelte, aber seine Augen blieben vollkommen ernst. »Was weißt du von diesem Volk, außer daß es existiert?«
    »Nichts«, gestand ich. »Aber ich weiß, daß –
    »Daß was?« unterbrach mich Shannon. Plötzlich schien er zornig zu werden. »Was weißt du wirklich?«
    »Sie... sie ist ein Engel, Shannon«, sagte ich hilflos.
    Shannon lachte meckernd. »Engel! Gut, du hast recht. Ihr Volk ist wirklich das Vorbild der biblischen Engel. Vor undenklichen Zeiten haben die El-o-hym Seite an Seite mit den Menschen gegen ihre gemeinsamen Feinde gekämpft. Aber das macht sie nicht zu einem Fabelwesen ohne irgendwelche Gefühle. Ganz im Gegenteil, Robert. Du weißt nichts. Alles, was du weißt, ist, daß diese Frau dich liebt, Robert, und das willst du nicht wahrhaben! Wenn du auch nur ahnen würdest, welches Opfer sie deinetwegen gebracht hat, würdest du anders reden.«
    »Opfer?« Das Wort erschreckte mich mehr, als ich zugeben wollte.
    »Wer, denkst du, hat mich befreit?« fauchte Shannon.
    »Shadow?«
    Er nickte. »Ja. Sie wußte, welches Risiko sie dabei einging, und sie hat es trotzdem getan. Aber nicht meinetwegen, Robert. Sie hat es getan, weil sie wußte, wie wichtig es für dich war. Und sie hat dafür bezahlt.«
    »Sie hat... was?«
    Shannon starrte mich an, schüttelte den Kopf und sah plötzlich weg. »Necron weiß, daß sie es war«, sagte er leise. »Und er hat sie bestraft. Auf seine ganz persönliche Art und Weise.«
    »Aber... aber woher«, stammelte ich, brach ab, suchte einen Moment vergebens nach Worten und riß Shannon schließlich grob an der Schulter herum, so daß er mich ansehen mußte. »Das ist nicht wahr!« keuchte ich. »Necron hat mich vor die Wahl gestellt, ihm zu sagen, wer –
    »Necron«, unterbrach mich Shannon, »ist ein Ungeheuer, das es liebt, grausame Spiele zu spielen. Ich dachte, du wüßtest das. Er hat es genossen, dich vor die Wahl zu stellen, eine der beiden Frauen zu retten und die andere zu vernichten. Aber als du vor seinem Thron knietest, hatte er Shadow längst –
    Er sprach nicht weiter, aber das war vielleicht das Schlimmste.
    »Was hat er ihr getan, Shannon?« fragte ich. Meine Stimme versagte mir fast den Dienst.
    »Nichts, was wir jetzt noch ändern könnten«, antwortete Shannon ausweichend.
    »Was hat er getan, Shannon?« flüsterte ich. »Hat er sie... getötet?«
    Shannon schüttelte den Kopf. »Nein. Sie lebt noch. Ich weiß nicht, ob man eine El-o-hym überhaupt töten kann, Robert. Aber es gibt Dinge, die sind schlimmer als der Tod.« Er seufzte, fuhr sich mit beiden Händen durch das Gesicht und streifte meine Hand ab. »Wir können nichts für sie tun, Robert«, fuhr er in verändertem, gezwungen kaltem Ton fort. »Aber wir können etwas anderes tun.«
    »Ja«, sagte ich zornig. »Hinaufgehen und diesem Ungeheuer endlich den Hals

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