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Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode

Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode

Titel: Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Devereaux’, über den er gerade fast gestolpert wäre. Die Hand des jungen Bretonen lag noch auf dem Schwert, das zu ziehen ihm keine Zeit mehr geblieben war.
    Laguerre unterdrückte den Widerwillen, den der Anblick des enthaupteten Jungen in ihm wachrief, bückte sich blitzschnell und schloß die Hand um Devereaux’ Schwert.
    Er kam nicht einmal mehr dazu, es vollends aus der Scheide zu ziehen. Denn in diesem Moment bewegte Devereaux den Arm und schloß die Finger um Laguerres Handgelenk!
    Der Tempelherr begann zu kreischen,
    Die Töne, die aus seiner Kehle kamen, hatten nichts Menschliches mehr an sich. Aber er wehrte sich nicht mehr. Er versuchte nicht einmal mehr davonzulaufen, als sich Devereaux’ schrecklicher, kopfloser Torso vor ihm aufrichtet und mit der anderen Hand nach seiner Kehle tastete...

    * * *

    »Das reicht«, flüsterte Shannon. »Wenn wir hier nicht sicher sind, dann nirgends.« Er drehte sich herum, sah mich einen Moment lang an – wieder mit seinem unvergleichlichen, spöttisch-freundschaftlichen Lächeln – wurde aber sofort wieder ernst und deutete mit einer befehlenden Geste auf die niedrige Tür, durch die wir die Höhle betreten hatten. Es war eine Höhle, keine Halle, eher einem Bergwerksstollen gleich als einem gemauerten Korridor. Wäre nicht ab und zu eine Tür oder eine roh aus dem Boden geschlagene Treppe dagewesen, hätte ich kaum mehr geglaubt, daß wir uns noch im Inneren eines von Menschenhand geschaffenen Bauwerkes befanden.
    Aber auch so war ich mir nicht sicher, ob wir wirklich noch im Inneren von Necrons Drachenburg waren. Der Weg, den wir während der letzten halben Stunde genommen hatten, hatte fast ununterbrochen nach unten geführt. Wir mußten uns tief – sehr tief – unter den Grundmauern von Necrons bizarrem Hauptquartier aufhalten.
    »Was ist das hier?« fragte ich. Meine Stimme zitterte vor Anstrengung. Ich war nicht unbedingt in Hochform, nach der strapaziösen Nacht, die hinter mir lag. Trotzdem registrierte ich, daß das Geräusch meiner Stimme nicht verklang, sondern als leises, lang nachhallendes Echo zurückgeworfen wurde. Jenseits der Mauer aus finsteren Schatten, die wenige Schritte hinter Shannon lag, mußte der Raum noch sehr viel größer sein, als ich bisher angenommen hatte.
    »Ein Teil der Anlage, von deren Existenz Necron nichts weiß«, antwortete Shannon, und fügte hinzu: »Wenigstens hoffe ich es.«
    Die Art, in der er das Wort Anlage aussprach, ließ irgendwo tief in meinem Inneren eine Alarmglocke anschlagen, aber ich war viel zu erschöpft, um den Gedanken weiter zu verfolgen. »Und wenn nicht?« fragte ich.
    »Dann ändert es auch nichts«, sagte Shannon ernst. »Er würde niemals hierher kommen.«
    »Warum nicht?«
    Shannon seufzte; auf jene ganz bestimmte Art, auf die man jemandem sagt, daß er einem gehörig auf die Nerven zu gehen beginnt. Aber er antwortete trotzdem, und wieder tat er es mit jenem sonderbaren Ernst, der mich schauern ließ, ohne daß ich wußte, warum.
    »Weil er Angst davor hätte, Robert.« Er hob rasch die Hand, als ich eine weitere Frage stellen wollte, bewegte sich ein paar Schritte zurück und blieb wieder stehen. Erst jetzt fiel mir auf, wie abgehackt und fahrig seine Bewegungen waren: müde. Ja, das war es – er bewegte sich wie ein Mann, der am Ende seiner Kräfte angelangt war.
    »Was ist passiert, Shannon?« fragte ich leise. »Ich meine – bevor du mich befreit hast. Wer hat dich geweckt?«
    »Geweckt?« Shannon lächelte, aber es war ein sehr bitteres Lächeln. »Niemand, Robert. Ich war die ganze Zeit wach.« Er stockte. Sein Adamsapfel bewegte sich ruckartig auf und ab. Ich spürte, daß er mit aller Macht um seine Beherrschung kämpfte, als er weitersprach. »Necron hat sich einen kleinen Scherz ausgedacht, ganz für mich persönlich. Ich war...« Er machte eine schwer zu deutende Handbewegung »... paralysiert, würdest du es wohl nennen. Mein Körper war gelähmt. Aber ich war wach. Die ganze Zeit über.«
    Seine Worte jagten mir eisigen Schauer über den Rücken. »Wie lange... war das?« fragte ich.
    Shannon zuckte mit den Achseln. »Wochen... Monate... ich weiß es nicht. Sehr lange. Es war... nicht besonders angenehm. Aber ich habe dich nicht hier herunter gebracht, um dir mein Leid zu klagen, Robert. Wir haben Wichtigeres zu tun.« Er kam auf mich zu, ergriff mich am Arm und schob mich mit sanfter Gewalt zur Wand zurück, wo wir uns beide im Schneidersitz niederließen. Erneut fiel mir

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