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Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode

Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode

Titel: Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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gerechnet, eine Antwort zu bekommen, und ich bekam auch keine, aber zumindest verzichteten meine Bewacher diesmal darauf, mich mit Gewalt zwischen sich herzuschleifen. Einer von ihnen machte eine einladende Geste den Gang hinab, während der andere die leere Zelle hinter mir sorgsam wieder verriegelte. Dann gingen wir los.
    Wir erreichten die Treppe, gingen durch einen weiteren, schier endlosen Gang und eine weitere, sehr steile Steintreppe hinauf, an deren oberen Ende eine Tür geöffnet wurde, als wir auf halber Höhe waren. Für einen Moment sah ich helles Kerzenlicht hinter der Öffnung, vor dem sich der Schatten eines weiteren Drachenkriegers wie ein drohender Schemen abzeichnete; dann schloß sich die Tür wieder, der Mann kam mit raschen Schritten auf uns zu und hob die Hand zum Gruß, als er zwei Stufen über uns war. Einer meiner Begleiter erwiderte die Bewegung.
    Vielleicht hätte er es besser nicht getan, denn der Drachenkrieger packte seinen grüßend erhobenen Arm, verdrehte ihn mit einem ungeheuer schnellen, harten Ruck und versetztem seine Besitzer einen Stoß, der ihn zuerst gegen die Wand und dann kopfüber die Treppe hinunterstürzen ließ. Noch bevor er ihn richtig losgelassen hatte, fuhr er herum, trat dem anderen in den Leib und riß das Knie hoch, als der Mann sich krümmte. Der Krieger keuchte, prallte rücklings gegen die Wand, verharrte jedoch nur einen Sekundenbruchteil in dieser Stellung, ehe er sich hochrappelte und mit einem zornigen Knurren auf den Angreifer stürzte.
    Das hieß – wenn ich ganz ehrlich sein soll, stürzte er wohl mehr über meinen ausgestreckten Fuß.
    Diesmal fiel er wirklich. Er fand zwar mit erstaunlicher Behendigkeit auf den steil abfallenden Stufen Halt, aber der Angreifer gab ihm keine zweite Chance. Blitzschnell war er neben ihm, riß seinen Kopf in den Nacken und versetzte ihm einen Schlag gegen die Kehle. Ohne einen weiteren Laut stürzte der Mann nach hinten, kollerte ein Stückweit die Treppe hinab und blieb mit ausgebreiteten Armen liegen. In seinem schwarzen Gewand sah er aus wie eine vom Himmel gefallene Fledermaus.
    Langsam wandte ich mich um. Ich wußte, wen ich vor mir hatte. Es gab nur einen Mann in dieser Festung, der die Kleidung eines Drachenkriegers trug und trotzdem auf meiner Seite stand. Und trotzdem gelang es mir nur mit Mühe, einen erfreuten Schrei zu unterdrücken, als der Schwarzgekleidete die Hand hob und das Tuch fortnahm, unter dem sich sein Gesicht verbarg.
    »Shannon!« murmelte ich. »Du lebst!«
    Fast kam ich mir bei diesen Worten selbst albern vor – und nicht unbedingt zu Unrecht – aber es war einfach das einzige, was ich im Moment hervorbringen konnte. Ich war beinahe gelähmt vor Freude und Erleichterung. Es war Gefühl, das sich nicht in Worte kleiden ließ, aber es war fast so intensiv wie das vom Tage zuvor, als ich Priscylla wiedergesehen hatte.
    Und dem jungen Drachenkrieger schien es kein bißchen anders zu ergehen. Einen Moment lang blickte er mich auf seine unnachahmlich spöttische Art an, aber dann lachte er und streckte die Arme aus, und für endlose Augenblicke taten wir nichts anderes, als uns gegenseitig zu umarmen und auf die Schultern zu klopfen; zwei alte Freunde, die sich nach einer Ewigkeit wiedergesehen hatten.
    Aber wie immer war Shannon derjenige von uns, der zuerst auf den Boden der Realität zurückfand. Entschlossen löste er sich aus meiner Umarmung, schob mich ein Stückweit von sich und deutete auf die beiden reglosen Gestalten am Fuße der Treppe. »Wir müssen hier weg, Robert«, sagte er. »Die beiden da waren nicht allein. Wenn Necron uns erwischt, wirst du dir wünschen, niemals geboren zu sein.«
    Er drehte sich um, um die Treppe wieder hinaufzugehen, und zog mich dabei am Arm mit sich, aber ich blieb stehen und deutete in die Richtung zurück, aus der wir gekommen waren. »Die anderen, Shannon«, sagte ich. »Wir müssen zurück und Shadow, Priscylla und Sitting Bull befreien. Necron wird sich an ihnen rächen, wenn er meine Flucht bemerkt.«
    Shannon blieb auch tatsächlich stehen, aber in seinem Blick war plötzlich etwas, das mir gar nicht gefiel. »Necron hat im Moment anderes zu tun«, sagte er ausweichend. »Und Priscylla ist ohnehin... nicht dort unten.«
    Das unmerkliche Zögern in seinen Worten entging mir keineswegs. Ich hatte plötzlich das sichere Gefühl, daß Shannon in Wahrheit etwas ganz anderes hatte sagen wollen.
    »Was soll das heißen?« fragte ich scharf.
    Shannon sog

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