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Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Titel: Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Bull fest. »Und jetzt glaubst du, wir würden das nicht verstehen. Aber du irrst, Blitzhaar. Auch ich habe einmal geliebt, sehr sogar. Hast du das vergessen?«
    Ich antwortete nicht, und so fuhr Sitting Bull fort: »Du bist verzweifelt, Robert. Du hast einen Kampf gekämpft, und vielleicht war es der Kampf deines Lebens, und du hast ihn gewonnen, aber jetzt –
    »Gewonnen?« Ich mußte an mich halten, nicht zu schreien. »O ja«, sagte ich bitter. »Und wie ich gewonnen habe. Shadow ist tot. Shannon ebenfalls, und jetzt –
    »Und jetzt verlangen wir von dir, das letzte zurückzulassen, was dir geblieben ist«, unterbrach mich Sitting Bull. Er lächelte. »Ja, ich kann dich verstehen. Sehr gut. Du denkst, dein Leben hätte keinen Sinn mehr, wenn du dieses Mädchen verlierst. Du denkst, du hättest genug bezahlt, für deinen Sieg. Du denkst –
    »Ich denke«, unterbrach ich ihn kalt, »daß du nicht weißt, worüber du redest, Häuptling. Ich habe diesen Kampf gekämpft, weil ich Priscylla befreien wollte. Ich bin hierhergekommen, weil Necron sie entführt hat, weil ich sie liebe und weil ich sie wiederhaben wollte, aus keinem anderen Grund.«
    »Weil du sie liebst.« Sitting Bull nickte. Dann lächelte er. Aber seine Augen blieben ernst. Es war ein Ausdruck darin, der mir nicht gefiel. »Was liebst du, Robert?«
    »Was... was meinst du?« antwortete ich verwirrt.
    »Du liebst diese Frau, gut«, erwiderte Sitting Bull. »Aber ich frage dich, was du liebst. Ihren Körper? Ihr Haar? Ihr Gesicht? Ihre Lenden? Ihr –
    »Hör auf!« unterbrach ich ihn. Meine Stimme zitterte vor Erregung; »Sprich nicht von ihr wie... wie von...«
    »Von einem Stück Fleisch?« Sitting Bull lachte ganz leise. »Aber mehr ist sie nicht, Blitzhaar. Du liebst sie, das Mädchen, das sie einmal war. Aber das ist sie nicht mehr. Sie ist nur noch ein Körper. Ein Ding, das atmet und ißt und trinkt und schläft, aber mehr nicht. Das Mädchen, das du kennengelernt hast, gibt es nicht mehr. In ihr ist...« Er suchte einen Moment nach Worten. »Kälte. Ich spüre nichts als Leere und Kälte.«
    »Hör auf!« sagte ich. »Hör sofort auf, oder ich –
    »Oder was?« Sitting Bulls Blick wurde hart. »Willst du mich schlagen? Tu es, wenn es dich erleichtert. Ich werde mich nicht wehren.« Er breitete die Arme aus. »Tu es. Du wirst feststellen, daß sich die Wahrheit nicht erschlagen läßt.«
    Plötzlich kam ich mir schäbig vor, diesem alten, erschöpften Mann gedroht zu haben. Ohne Sitting Bull wäre ich nicht mehr am Leben, und Priscylla wahrscheinlich auch nicht mehr. Betreten senkte ich den Blick.
    »Verzeih«, sagte ich. »Ich... es tut mir leid.«
    Sitting Bull lächelte. »Schon gut. Manchmal sagt jeder Dinge, die er besser nicht ausgesprochen hätte. Komm mit mir zurück ins Lager. Wir müssen reden.«
    »Es gibt nichts zu reden«, antwortete ich. »Ich trenne mich nicht von Priscylla.«
    »Auch nicht, wenn es dein Tod wäre?«
    »Auch dann nicht«, antwortete ich. »Aber das wird nicht geschehen. Ich werde ihr helfen.«
    »Und wie?« fragte Sitting Bull milde. »Du kannst das NECRONOMICON nicht zurücklassen, ohne daß sie stirbt. Und du kannst dieses Buch nicht mitnehmen, Robert.«
    »Ach?« fragte ich böse. »Kann ich nicht?«
    Sitting Bull schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er sehr ernst. »Ich werde es verhindern. Und die anderen auch. Wir haben darüber gesprochen, als du geschlafen hast.«
    »Wie nett, daß ich wenigstens erfahre, was ihr über meine Angelegenheiten redet«, fauchte ich.
    »Es sind nicht deine Angelegenheiten«, belehrte mich Sitting Bull sanft. »Nicht, wenn das Leben zahlloser Unschuldiger auf dem Spiel steht.« Er schwieg einen Moment, um seinen Worten das gebührende Gewicht zu verleihen, dann fuhr er, noch immer sehr leise, aber in verändertem Tonfall fort: »Ich bin gekommen, um dir einen Vorschlag zu machen, Blitzhaar. Wir wußten, wie deine Antwort ausfallen würde, und wir haben darüber geredet. Wir werden dir helfen.«
    »Helfen?« fragte ich böse. »Wobei? Wollt ihr knobeln, wer von euch Priscylla umbringt, damit ich es nicht tun muß?«
    Sitting Bull ignorierte meine Worte. »Du bist ein Mann von großer magischer Macht«, fuhr er ruhig fort. »So wie auch ich über Dinge weiß, die anderen verborgen sind. Und auch Ixmal kennt einige Geheimnisse der Magie, wenn auch nur bruchstückhaft. Er und du und ich, wir werden versuchen, den Geist des Mädchens vom Einfluß dieses Buches zu trennen. Nur

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