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Der Hexer - NR32 - Der Koloss von New York

Der Hexer - NR32 - Der Koloss von New York

Titel: Der Hexer - NR32 - Der Koloss von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Bursche blinzelte verwirrt. Wie Mel erkannte auch er mich nicht wieder, zumal es in der Gasse dunkel war. Aber wie zuvor hielt seine Überraschung nur eine Sekunde an.
    »Macht den Ochsen fertig, Jungs!« brüllte er. »Der Blödmann mit dem gefärbtem Haar gehört mir!«
    Und damit riß er seine Kette hoch, ließ sie über dem Kopf pfeifen und sprang auf mich zu, während die beiden anderen mit gezückten Messern auf Rowlf losgingen. Rowlf brüllte wie ein gereizter Stier, dann hörte ich ein dumpfes, zweifaches Klatschen, gefolgt von einem Schmerzensschrei, und dann war Leroy mit seiner Kette heran, und ich hatte keine Zeit mehr, nach Rowlf zu sehen.
    Ich machte keinen Versuch, meine eigene Waffe zu ziehen. Ich wollte Leroy nicht umbringen, und mein zierlicher Degen wäre zersplittert, hätte er ihn mit seiner Kette getroffen, so daß ich mir lange Spielereien nicht leisten konnte. Und ich wußte, daß Leroy ein wahrer Meister im Umgang mit dieser Waffe war. Ich hatte sie schließlich oft genug zu spüren bekommen.
    So wartete ich, bis er ganz dicht heran war, tat so, als wolle ich mich unter der Kette hindurchducken – das tun die meisten Menschen ganz instinktiv, wenn sie sich dieser ganz besonders gemeinen Waffe gegenübersehen, und es ist so ziemlich das Dümmste, was man in einer solchen Situation tun kann – griff aber statt dessen blitzschnell nach oben und in das pfeifende Rad aus eisernen Ösen hinein. Die Kette wickelte sich um meine Hand, aber ich ignorierte den Schmerz, trat einen Schritt zurück und riß kräftig an der Kette. Das Ergebnis war ganz genau so, wie ich gehofft hatte.
    Leroy keuchte vor Überraschung, ließ seine Waffe aber nicht los, sondern stolperte einen Schritt nach vorne – genau über meinen vorgestreckten Fuß. Er fiel, ließ seine Kette aber immer noch nicht los, sondern zerrte mit aller Macht daran und versuchte wieder auf die Füße zu kommen. »Laß los, du Mistkerl!« brüllte er.
    Ich tat ihm den Gefallen, und Leroy, seines einzigen Haltes beraubt, knallte zum zweiten Mal reichlich unsanft auf das Straßenpflaster.
    Als er die Augen wieder öffnete, berührte die Spitze meines Degens die seiner Nase. Leroy erstarrte.
    »Nun, Leroy?« fragte ich ruhig. »Immer noch der Meinung, daß mich das alles nichts anginge? Laß die Kette los.« Diesmal gehorchte er. »Und jetzt steh auf«, befahl ich. Leroy nickte, rappelte sich umständlich auf und versuchte rücklings vor mir davonzuweichen, gab dieses Ansinnen aber sofort auf, als ich ihm mit dem Degen in die Nase piekste. Vorsichtig, ihn keinen Sekundenbruchteil aus den Augen lassend, trat ich seine Kette davon, wich einen Schritt zurück und schob den Degen in seine Umhüllung zurück. Leroys Augen wurden groß vor Unglauben. Dann verzerrte ein triumphierendes Lächeln seine Lippen. Bedachte man, daß er beinahe so groß wie Rowlf war, wenn auch nicht so breitschultrig, und kräftig genug, mich in der Mitte durchzubrechen, war dieses Grinsen vielleicht nicht einmal unberechtigt. »Komm«, sagte ich. Leroy ließ es sich nicht zweimal sagen. Mit einem triumphierenden Brüllen stürmte er vor.
    Als er sich das nächste Mal auf Hände und Füße hochkämpfte, war der Triumph in seinem Blick einem tiefen, ungläubigen Erstaunen gewichen.
    Beim darauffolgenden Male glaubte ich fast so etwas wie Furcht in seinem Blick zu sehen. Und diesmal verzichtete er darauf, sich sofort wieder auf mich zu werfen und in meine Knie oder Fäuste zu laufen, sondern starrte mich haßerfüllt an, während er mit dem Handrücken das Blut von seinem Kinn wischte.
    »Wer... wer bist du?« fragte er, während er schwankend aufstand.
    »Erkennst du mich wirklich nicht? Denk dir den Bart weg.«
    Leroys Augen wurden schmal. Dann ganz plötzlich so groß, daß ich Angst hatte, sie würden ihm aus den Höhlen fallen. »Craven?« keuchte er. »Du?!«
    »Ganz recht«, antwortete ich lächelnd. »Ich war zufällig in der Gegend, weißt du, und da dachte ich, schau doch mal bei deinem alten Freund Leroy vorbei und sieh nach, ob er immer noch so ein Miststück ist wie früher. Ich sehe«, fügte ich mit einem herzlichen Lächeln hinzu, »du hast dich nicht verändert.«
    »Du auch nicht«, grollte Leroy, der seinen Schrecken mit einer Schnelligkeit überwand, die in direkter mathematischer Potenz zur Kleinheit seines Gehirnes stand. »Du bist noch so blöd wie früher. Aber diesmal mach ich dich alle, das schwör ich!«
    Um ein Haar hätte er seine Ankündigung

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