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Der Hexer - NR34 - Stirb Hexer

Der Hexer - NR34 - Stirb Hexer

Titel: Der Hexer - NR34 - Stirb Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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nachsagen mochte – er war ein durch und durch gesetzestreuer Mann. Und er hatte nicht mit der Wimper gezuckt, als mich einer seiner Männer brutal geschlagen hatte.
    Trotzdem war ich im Grunde recht zuversichtlich. Rowlf mußte nun bald zurückkehren, und der gute alte Gray würde die Sache schon hinbiegen. Wozu war er einer der besten Rechtsanwälte, die das britische Empire jemals hervorgebracht hatte?
    Auch Howard hatte sich wieder so weit beruhigt, daß er Pläne bezüglich meiner möglichst raschen Freilassung schmiedete; nur manchmal abschweifend, um düstere Andeutungen bezüglich der Karriere eines gewissen Scotland-Yard-Beamten zu machen oder sich eine Zigarre anzuzünden. Ich konnte seinen Groll verstehen.
    Er kannte ebenso wie ich das »Gästequartier« unter dem Yard und wußte, daß ich wenig Lust hatte, es so schnell wieder zu beziehen.
    Cohen kam nach weniger als einer halben Stunde zurück – eine Zeit, die nicht einmal gereicht hätte, auch nur das Erdgeschoß des Hauses gründlich zu durchsuchen, geschweige denn alle drei Etagen einschließlich des Dachgeschosses und des gewaltigen Kellerlabyrinths. Trotzdem machte er auf mich ganz den Eindruck eines Mannes, der sehr zufrieden mit dem war, was er erreicht hatte.
    »Nun«, sagte ich spitz. »Haben Sie alles gefunden, Inspektor? Die Leichen im Keller und die zweiundzwanzig erwürgten Mädchen auf dem Dachboden?«
    Cohen sah mich kalt an. »Das Lachen wird Ihnen bald vergehen, Craven«, sagte er ruhig. »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns noch den Garten ansehen?«
    »Meinetwegen graben Sie ein Loch und legen sich rein«, knurrte ich, stand aber gehorsam auf und ging zur Tür, ehe Tailworthern etwa auf die Idee kommen konnte, dem Wunsch seines Chefs mit ein paar Hieben in meinen Nacken Nachdruck zu verleihen. Cohen schluckte die Beleidigung, ohne mit der Wimper zu zucken, trat beiseite, um mich vorbeizulassen, und forderte auch Howard auf, mit uns zu kommen.
    Das Haus wimmelte von Polizei, als ich aus dem Salon trat. Allein in der Halle lungerten ungefähr ein Dutzend Beamte herum, und aus den angrenzenden Räumen hörte ich die typischen Geräusche einer Hausdurchsuchung, die sehr gründlich, aber nicht sehr vorsichtig durchgeführt wurde.
    »Ihr kleiner Scherz wird den Yard eine hübsche Stange Geld kosten, Cohen«, sagte Howard wütend, aber Cohen schwieg auch darauf verbissen.
    Allmählich machte mich seine bewußt zur Schau gestellte Siegesgewißheit wirklich nervös. Nervöser, als ich mir eingestehen wollte. Zum Teufel – ich kannte Cohen gut genug, um zu wissen, daß er niemals ein solches Aufhebens getrieben hätte, wenn er seiner Sache nicht verdammt sicher gewesen wäre.
    Als wir das Haus verließen, hielt eine Kutsche vor dem Grundstück, und über die Köpfe der Beamten hinweg, die das Tor bewachten, erkannte ich Rowlf und Gray, die aus dem Wagen stiegen und sofort von Cohens Männern aufgehalten wurden.
    »Laßt sie durch!« schrie Cohen. Die Männer traten gehorsam beiseite, und Rowlf und der Anwalt stürmten über den Kiesweg auf uns zu. Ich sah, daß Gray unter seinem hastig übergeworfenen Mantel wirklich noch das Nachthemd trug. Rowlf hatte Howards Befehl überaus genau genommen. »Robert – was ist hier los?« Gray trug noch Ringe des Schlafes unter den Augen, wirkte aber gleichzeitig sehr wach. Unter seinem rechten Arm klemmte eine abgewetzte Aktenmappe. »Was bedeutet das alles?«
    »Das werden Sie gleich sehen, Doktor Gray«, sagte Cohen an meiner Stelle. »Wenn Sie mir noch wenige Augenblicke zugestehen, dann –«
    »Ich gestehe Ihnen zu«, unterbrach ihn Gray kalt, »gefälligst den Mund zu halten und mich mit meinem Klienten reden zu lassen, wie es das Gesetz vorschreibt.« Er bedachte Cohen mit der Art von Blick, die man normalerweise einem ekeligen Insekt zukommen läßt. Cohen preßte wütend die Lippen aufeinander, war aber klug genug, sich nicht auf ein Wortgefecht mit Gray einzulassen, sondern trat statt dessen einen halben Schritt zurück.
    »Also«, sagte Gray noch einmal, »was zum Teufel geht hier vor?«
    »Das hier.« Howard zog den Haftbefehl aus der Tasche und reichte ihn Gray. Der Anwalt überflog das Schreiben, zog die Augenbrauen zusammen und starrte erst mich, dann Cohen ungläubig an. »Das ist ein Scherz«, murmelte er. »Aber ein verdammt schlechter.«
    »Sie haben Robert geschlagen«, sagte Howard ruhig. »Ohne, daß er ihnen Grund dazu gegeben hätte. Ich bin bereit, das zu beeiden.«
    »Immer

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