Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Titel: Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
Achse – und schrie entsetzt auf. Korridor und Tür waren ebenso spurlos verschwunden wie seine Gefährten. Dafür existierten plötzlich vier Wände, die ihn vollständig einschlossen. Sie waren so weit auseinander, daß er sie mit den Spitzen seiner ausgebreiteten Arme gerade noch erreichen konnte.
    Seine Angst schlug in jähe Panik um. »Allisdale, Carlsen, Frederik, wo seid ihr? Hört ihr mich denn nicht?«, schrie er so laut er konnte.
    »Allisdale, Carlsen, Frederik, wo seid ihr?« hallte das Echo höhnisch von den Mauer zurück. »Wo seid ihr? Wo seid ihr? Wo seid ihr? Woseidihrseidihrseidihr?!« Und dann dieses Lachen, dieses entsetzliche, gräßliche Lachen!
    Jackson schlug die Hände gegen die Ohren und taumelte rücklings gegen die Mauer.
    Sie gab wie noch nicht erstarrter Kautschuk nach. Gleichzeitig wuchsen Tentakel aus ihr heraus und schlangen sich um Jacksons Beine und seinen linken Arm.
    Jackson versuchte sich loszureißen, doch je stärker er dagegen ankämpfte, um so fester schlossen sich die Tentakel um ihn. Nur seine rechte Hand blieb frei. Er schlug mit dem Coltgriff gegen die Fesseln, doch diese preßten sich so zusammen, daß er zu schreien begann. Dann schlang sich einer der dünnen, widerlich weichen Arme um seinen Hals.
    »Hilfe!« kreischte er. »Helft mir doch, Brüder. Die Wand bringt mich um!« Doch um ihn war Schweigen. Nur dieses tiefe, grollende Lachen klang wieder auf; gleichzeitig faßten neue Tentakel nach ihm. Ein weiterer, dünner Strang schlang sich um seine Kehle und zog sich zu.
    Blind vor Panik riß er den Colt hoch und zog den Stecher durch. Der peitschende, in der Enge des Ganges vielfach widerhallende Knall zerriß ihm fast das Trommelfell.
    Und dann geschah etwas Entsetzliches:
    Vor seinen Augen lösten sich die Wände auf, wurden zu grauem Rauch, zu Schemen, dann zu nichts. Von einer Sekunde auf die andere waren sie verschwunden, so spurlos, als hätten sie niemals existiert. Ebenso wie die würgenden Tentakel, die ihn vor einem Augenblick noch gehalten hatten.
    Dafür sah er seine Gefährten wenige Meter vor sich stehen. Carlsen griff sich mit einem erstickten Laut an die Brust, blickte einen Sekundenbruchteil aus hervorquellenden Augen auf das frische rote Blut, das plötzlich auf seinen Fingern war – und kippte wie ein gefällter Baum zur Seite.
    Allisdale war mit einem Sprung bei ihm, fiel auf die Knie herab und beugte sich über den Reglosen. Als er wieder aufstand, war sein Gesicht aschgrau.
    »Jackson, du Narr. Du hast Carlsen erschossen«, flüsterte er mit tonloser Stimme.
    »Aber das... das ist... großer Gott!« Jackson taumelte einen Schritt auf Carlsen zu, blieb wieder stehen, starrte auf den Revolver in seiner Hand und dann auf den Toten. »Die Wände«, flüsterte er. »Wo... wo sind...« Seine Stimme versagte. Ein hohes, fast hysterisches Wimmern kam aus seiner Kehle.
    »Das wollte ich nicht«, stammelte er. »Bitte, Allisdale, du mußt mir glauben. Da waren plötzlich die Wände und... und die Arme. Ich...« Er brach hilflos ab und stolperte einen weiteren Schritt auf Allisdale zu. Dieser fuhr wie von einer Tarantel gestochen herum und riß sein Schwert hoch. Die Klinge funkelte wie ein gefangener Blitz in seiner Hand.
    »Du verdammter Mörder«, zischte er. »Du...«
    »Allisdale – nein!« wimmerte Jackson. »Ich wollte es nicht. Ich –«
    Aber Allisdale hörte nicht mehr zu.
    Er hob sein Schwert und schlug zu.

    * * *

    Rowlf schnellte wie eine gespannte Stahlfeder in den Raum hinein, brüllend, mit weit ausgebreiten Armen; ein Sprung, der ihn quer durch die kleine Kammer fliegen und zwei der drei Männer von den Füßen reißen ließ.
    Den dritten begrub er unter sich.
    Der Kampf dauerte alles in allem keine halbe Minute – aber Frankenstein konnte sich nicht erinnern, jemals ein solches Wüten gesehen zu haben wie das des rothaarigen Riesen.
    Rowlf war so schnell wieder auf den Beinen, daß die drei Templer nicht einmal Gelegenheit fanden, überhaupt zu begreifen, was ihnen geschah. Mit einer blitzartigen Bewegung fuhr er hoch und herum, packte zwei der drei Burschen an den Kragen und schlug ihre Köpfe zusammen, daß Sie bewußtlos hintenüber kippten. Der dritte – größte – Tempelritter beging den Fehler, nach seiner Waffe greifen zu wollen. Rowlf packte sein Handgelenk, verdrehte ihm den Arm und versetzte ihm einen Kinnhaken, der ihn gegen die Wand taumeln und zusammensinken ließ. Einen Moment lang blieb er noch stehen, geduckt,

Weitere Kostenlose Bücher