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Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Titel: Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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– sie reichte Rowlf.
    Mit einem zornigen Knurren stieß er sich von der Wand ab, setzte seine zur Faust geballte Hand auf das andere Auge des Templers – und schickte noch eine Serie kurzer, harter Hiebe hinterher, die den Bullen aus dem Gleichgewicht brachten. Stöhnend taumelte er gegen die Wand, versuchte vergeblich, seinen Gegner auszumachen und ging gleich darauf vollends zu Boden.
    Aber so hart der Schlag gewesen sein mochte, seine Kraft war noch nicht gebrochen. Plötzlich sprang der Riese wieder hoch, aber diesmal griff er weder Rowlf noch Frankenstein an, sondern stürmte mit gesenktem Schädel durch die nach oben führende Tür. Seine Schritte verklangen polternd auf der Treppe.
    Frankenstein blickte ihm kopfschüttelnd nach. »Es ist immer dasselbe mit diesen großen, starken Männern«, sagte er. »Jede Menge Muskeln, aber nichts im Kopf.«
    Rowlf warf ihm einen giftigen Blick zu, ging aber nicht weiter auf seine Bemerkung ein, sondern arbeitete sich fluchend in die Höhe und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. »Den Kerl kauf ich mir«, grollte er. »Sie bleim hier, Doktorchen. Schaunse nach, wo H.P. un’ die andern sin’. Ich komm’ zurück, sobald ich dem Ochsen das Gebiß gradegerückt hab’.« Damit fuhr er herum und stürmte hinter dem flüchtenden Tempelritter her.
    »Rowlf!« kreischte Frankenstein. »Nein! Ich flehe Sie an, bleiben Sie hier! Sie... Sie können mich doch hier nicht allein lassen!«
    Aber Rowlf konnte.

    * * *

    »Bist du wirklich sicher, daß dies der richtige Weg ist, Bruder Allisdale?« Frederik blieb stehen und starrte mißmutig die Treppe hinauf, deren Stufen sich weit über ihnen im Nichts zu verlieren schienen. Seine Stimme klang sonderbar hohl, als befänden sie sich in Wahrheit in einer gewaltigen Höhle, nicht in einem engen, muffig riechenden Treppenschacht.
    Allisdale antwortete nicht gleich. Es fiel ihm schwer, sich auf Bruder Frederiks Frage zu konzentrieren. Der Schock über Carlsens Tod saß ihm noch in den Knochen. Es war so... so sinnlos gewesen.
    Und er verstand es nicht. Bruder Jackson war alles andere als sein oder Carlsens Freund gewesen. Aber dieser kaltblütige Mord...
    »Bruder de Laurec hat mir seine Pläne bezüglich dieses Hauses nicht gänzlich enthüllt«, sagte er schließlich ausweichend. »Doch ich weiß genau, daß er das Dachgeschoß aufsuchen wollte, um von dort aus seine Aktionen durchzuführen. Außerdem fühle ich, daß dieser Weg zu ihm führt«, fügte Allisdale ungehalten hinzu. »Geht weiter.«
    Frederik starrte ihn an, auf diese ganz bestimmte Weise, die Allisdale sagte, daß er mit seinen Worten alles andere als einverstanden war. Er rührte sich nicht.
    »Ich habe dir einen Befehl gegeben«, sagte Allisdale scharf.
    »Ich weiß«, antwortete Frederik. Seine Lippen verzogen sich zu einem dünnen, nervösen Lächeln. Seine Hand spielte am Griff des Schwertes. »Wir sollten hier verschwinden«, sagte er unvermittelt. »Dieses... dieses Haus macht mir Angst, Bruder Allisdale. Etwas Schreckliches wird geschehen, wenn wir weitergehen. Ich fühle es.« Seine Stimme klang beinahe flehend, und für einen kurzen Moment spürte auch Allisdale die unsichtbare Bedrohung, die von den grauen Wänden und dieser auf so sonderbare Weise ins Nichts führenden Treppe auszugehen schien.
    Dann straffte er sich mit einem sichtlichen Ruck, fuhr herum und lief, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf. Er würde diesen Feiglingen zeigen, daß Sarim de Laurec ihn nicht von ungefähr zum Anführer der Gruppe ernannt hatte.
    Aber keiner der beiden anderen folgte ihm.
    Und mit einem Male war er allein.
    Plötzlich war nur noch die Treppe da, der enge Schacht, der sich erstickend um ihn schloß, die muffig riechende Luft, die Stufen, die im Nichts endeten, und das immer stärker werdende Gefühl von Bedrohung.
    Abrupt blieb er stehen, fuhr herum, starrte nach unten, dann wieder nach oben und versuchte vergeblich, der Angst Herr zu werden, die mit grauen Spinnenfingern nach seinem Verstand zu greifen begann.
    Wo waren die anderen? Er war durch keine Tür gegangen, um keine Biegung – aber sie waren fort. In diesem Treppenschacht war niemand mehr außer ihm. Und die Stufen erstreckten sich weiter nach oben, als er sehen konnte.
    »Heda!« rief er. »Frederik, de Granville – wo seid ihr? Antwortet doch!« schrie Allisdale.
    Aber die einzige Antwort, die er bekam, war das Echo seiner eigenen Stimme, verzerrt und tausendfach gebrochen, so daß

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