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Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Titel: Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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es eher wie höhnisches Gelächter in seinen Ohren klang.
    Wie...? dachte er schaudernd.
    Nein, nicht wie. Es war ein Lachen, ein tiefes, grollendes Lachen, das höhnisch auf seine Rufe antwortete. Allisdales Rechte umklammerte den Schwertgriff in seinem Gürtel. Mit aller Macht kämpfte er die aufsteigende Panik zurück und begann die steinernen Wände des Treppenganges zu untersuchen. Er konnte nirgendwo Anzeichen einer Geheimtür entdecken.
    Um einiges unruhiger geworden, überprüfte er nacheinander die Stufen der Treppe, und als er auch da nichts fand, was auf einen verborgenen Gang hinwies, sah er zur Decke hoch.
    Es war keine Decke mehr.
    Der Gang schien auf den Kopf gestellt zu sein. Als wäre die Schwerkraft aufgehoben, erstreckten sich nun auch dort oben schmale, ausgetretene Holzstufen, wie in einem bizarren Spiegelbild, und auf ihnen... Frederik und de Granville.
    Oder das, was sie einmal gewesen waren.
    Sie waren versteinert.
    Erstarrt in dem Stein, der sich um sie geschlossen hatte. Nur einzelne Gliedmaßen, nun selbst zu Stein geworden, ragten noch aus der Decke heraus. Auf de Granvilles Gesicht war ein Ausdruck des Entsetzens erstarrt, das Bruder Frederiks war gnädig abgewandt, zum Teil mit der Wand verwachsen, gegen das es gepreßt war. Seine Hand streckte sich noch im Tod Allisdale entgegen.
    Allisdale schrie vor Schreck auf und trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Sofort verlor der den Halt, prallte hilflos gegen die Wand und stürzte rücklings die Treppe hinab. Er überschlug sich mehrmals, schlug hart mit dem Hinterkopf gegen eine Stufe und verlor für Sekundenbruchteile das Bewußtsein, gewann die Besinnung jedoch zurück, noch ehe sein rasender Sturz zu Ende war. Doch dann reagierte sein kampfgestählter Körper fast von selbst.
    Allisdale lenkte seinen Fall so, daß er mit dem Rücken gegen die Wand prallte. Der Stoß preßte im die Luft aus den Lungen; bunte Kreise tanzten vor seinen Augen. Der wahnsinnige Treppenschacht kippte vor ihm zur Seite, schien sich für einen entsetzlichen Moment zu drehen und zu biegen wie ein zu gräßlichem Leben erwachter Schlauch. Wieder hörte er dieses böse Lachen, ein Laut, der ihm schier das Blut in den Adern gerinnen ließ. Er hatte nur noch Angst.
    Irgendwie gelang es ihm, den Sturz mit den Armen abzufangen und sich an einer Stufe festzuhalten. Stöhnend wälzte er sich auf den Rücken und setzte sich auf. Sein Blick streifte die Decke. Seine toten Gefährten waren wieder genau über ihm.
    Frederiks Gesicht war ihm jetzt direkt zugewandt.
    Und der Ausdruck des Entsetzens darin hatte sich in ein boshaftes, durch und durch zynisches Lächeln gewandelt.
    Er...
    Er lebte noch!!!
    Allisdale brüllte auf, sprang hoch und begann die Treppe hinaufzurennen, wie von Furien gehetzt und blind vor Entsetzen.

    * * *

    Der Rest war schon beinahe zu leicht. Frankenstein hatte noch wenige Augenblicke verstört dagestanden und die Tür angestarrt, durch die Rowlf verschwunden war, aber schließlich war das Entsetzen, mit dem ihn dieser mit ausgeglühten metallenen Teilen übersäte Raum erfüllt hatte, stärker gewesen als seine Furcht; er hatte ein armlanges Eisenstück aufgenommen und sich der Tür genähert, durch die der Riese aufgetaucht war.
    Dahinter erstreckte sich ein kurzer, von einer brennenden Fackel erhellter Gang, in dessen Stirnwand eine Tür aus niedrigen Eisenbohlen eingelassen war, zu Frankensteins Erleichterung jedoch nur mit einem wuchtigen Riegel verschlossen.
    Er hatte eine sehr bestimmte Ahnung von dem, was er hinter dieser Tür finden würde. Trotzdem begann sein Herz vor Aufregung zu jagen, als er seine improvisierte Keule von der rechten in die linke Hand wechselte und den Riegel zurückzog.
    Im ersten Moment sah er nichts außer Schwärze. Unsicher trat er zurück, löste die Fackel aus ihrer Halterung und trat geduckt durch die niedrige Tür.
    Der flackernde rote Lichtschein des brennenden Holzes ließ die zusammengekauerten Gestalten von fast einem Dutzend Menschen aus der Dunkelheit treten. Die meisten von ihnen schienen zu schlafen oder starrten mit leerem Blick vor sich hin, aber einer von ihnen hob den Kopf, als Frankenstein eintrat.
    »Howard!« rief er. »Gottlob, du lebst!«
    Howard starrte ihn an, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, brachte aber keinen Laut hervor. Als er die Hände zu heben versuchte, sah Frankenstein, daß sie mit einer Kette zusammengehalten und zusätzlich mit einem eisernen Ring im Boden verbunden

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