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Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Titel: Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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waren. Rasch kniete er neben Howard nieder, zerrte einen Moment ebenso sinnlos wie vergeblich an den rostigen eisernen Gliedern und kam endlich auf die Idee, seinen Eisenstab als Hebel zu benutzen, um Howard zu befreien.
    »Viktor«, murmelte Howard. »Wie... wie kommst du hierher?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete Frankenstein ausweichend. »Bedank dich bei deinem Freund Rowlf. Ohne ihn hätte ich euch niemals gefunden.« Er hatte das erste Glied der Kette aufgebogen, ließ keuchend die Arme sinken und sah zu, wie Howard sich selbst befreite. »Alles in Ordnung?«
    »Ich... denke schon«, antwortete Howard ausweichend. »Was ist mit –«
    »Immer der Reihe nach«, unterbrach ihn Frankenstein. »Hilf mir, die anderen zu befreien.«
    Howard gehorchte. Mit Frankensteins improvisiertem Hebel gelang es ihnen innerhalb kurzer Zeit, das knappe Dutzend Gefangener zu befreien, und Frankenstein war nicht besonders überrascht, nicht nur Dr. Gray und Lordoberrichter Lord Darender, sondern auch alle anderen Gesichter wiederzuerkennen, die er draußen – aus Stahl und Gummi nachgeahmt – vorgefunden hatte. Einige der Männer befanden sich in einem bemitleidenswertem Zustand. Wie Howard ihm erklärte, waren sie zum Teil seit Tagen hier unten gefangen.
    Wenn er erwartet hatte, sofort mit Fragen bestürmt zu werden, so sah er sich getäuscht. Die meisten Männer schienen schlichtweg froh zu sein, endlich aus ihrem lichtlosen Gefängnis herauszukommen und fragten nicht viel nach dem Wieso und Woher ihres so unerwartet aufgetauchten Retters. Zudem befanden sich zumindest drei von ihnen in einem körperlichen Zustand, der – vorsichtig ausgedrückt – als kritisch zu bezeichnen war.
    Erst, als die drei Männer halbwegs versorgt waren, nahm Howard Frankenstein beiseite und begann ihn auszufragen.
    »Das Beste wird sein, ich zeige es euch«, sagte Frankenstein. Er wandte sich zu Darender um. »Fühlen Sie sich kräftig genug, mitzukommen, Sir?«
    Darender stemmte sich schnaubend hoch und schloß sich ihm und Howard an, ebenso wie Cohen, der bisher kein Wort gesprochen hatte, sondern Frankenstein nur so finster anstarrte, als wäre er der Alleinschuldige an ihrer ganzen Misere.
    Der Zorn auf seinen Zügen schlug in jähe Betroffenheit um, als sie den Gang durchquerten und in die Maschinenkammer gelangten. Auch Lord Darenders Augen wurden rund vor Unglauben und Entsetzen – vor allem, als er niederkniete und in einem der halb zerschmolzenen Kunstgesichter sein eigens Konterfei erblickte.
    »Großer Gott«, flüsterte er. »Was ist das?«
    »Wie Rowlf es ausdrückte – de Lausdrecks Gruselkabinett«, antwortete Frankenstein.
    »Wessen?« fragte Howard.
    »Sarim de Lausdreck«, antwortete Frankenstein. »Er sagte, du würdest ihn kennen.«
    Howards Mundwinkel zuckten, aber er nickte bloß, ließ sich auf ein Knie sinken und drehte eine der bizarr zusammengeschmolzenen Metallskulpturen auf den Rücken. »Was ist hier geschehen?« fragte er. »Wart ihr das?«
    Frankenstein lachte humorlos. »Nicht unbedingt«, sagte er. »Ich muß gestehen, daß ich keine Ahnung habe, was überhaupt passiert ist. Rowlf und ich sind in den Keller gegangen –
    »In welchen Keller?« unterbrach ihn, Cohen. »Woher wußten Sie überhaupt, daß wir hier sind?«
    »Wir wußten es nicht«, antwortete Frankenstein, etwas schärfer, als er eigentlich beabsichtigt hatte. »Nachdem wir von Ihrem und Dr. Grays Doppelgänger um ein Haar ermordet worden wären, sind wir zu Mr. Cravens Haus zurückgekehrt. Wir fanden es von Tempelrittern besetzt. Rowlf und ich folgten ihrer Spur und gelangten hierher. Das war alles. Sie sehen«, fügt er spitz hinzu, »es ist kein Verrat und keine Heimtücke im Spiel, mein lieber Inspektor.«
    »Cravens Haus?« wiederholte Cohen ungläubig. »Das hier ist der Keller von Andara-House?«
    »Genau«, bestätigte Frankenstein.
    »Das ist der Gipfel der Unverschämtheit«, grollte Cohen. »Erzählen Sie weiter.«
    »Es gibt nicht mehr viel zu erzählen«, sagte Frankenstein. »Wie gesagt, wir kamen hierher und entdeckten diese Puppen. Kaum hatten wir den Raum betreten, griffen sie uns an. Was dann geschehen ist, weiß ich einfach nicht. Auf jeden Fall ist eine nach der anderen regelrecht explodiert. Zu unserem Glück. Eine Minute später...«
    »Und Rowlf?« fragte Howard besorgt.
    Frankenstein deutete mit einer Kopfbewegung nach oben. »Er verfolgte einen ihrer speziellen Freunde, Howard. Ich denke, er wird ihn erwischt

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