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Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes

Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes

Titel: Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Saal betrat.

    * * *

    Jetzt, wo wir besiegt waren und sich die lebende Legende Sill el Mot als Frau entpuppt hatte, nahmen die Mamelucken ihre Mäuler reichlich voll. Sie überschütteten Sill und mich derart mit Beleidigungen und Anzüglichkeiten, daß es zuletzt selbst de Saint Denis zuviel wurde und er die Eingeborenen mit scharfen Worten zur Ordnung rief. Die Mamelucken wären wahrscheinlich noch bis zum Abend an dieser Stelle geblieben, um ihren Sieg zu feiern.
    De Saint Denis gab Befehl, uns auf unsere eigenen Kamele zu binden. Als wir losritten, schlug er ein zügiges Tempo an. Die nächste Zeit hatte ich wieder mit der Kamelkrankheit zu ringen. Als ich mich schließlich wieder an das Schaukeln meines Hengstes gewöhnt hatte, beschäftigten sich meine Gedanken weniger mit dem, was mich erwarten würde, sie galten vielmehr Sill el Mot. Obwohl ich jetzt vieles begriff, gab es doch noch etliche Geheimnisse, die ich nicht enträtseln konnte.
    Eigentlich mehr als zuvor.
    Aufgrund der Berichte über den legendären Templerjäger hatte ich mir einen Mann an der Grenze zum Greisenalter vorgestellt. Doch die Frau, die auf dem zweiten Kamel saß, war vielleicht zwanzig, allerhöchstens fünfundzwanzig Jahre alt, wahrscheinlich sogar noch weniger, da orientalische Frauen sehr viel schneller altern als europäische. Die einzige logische Erklärung schien mir zu sein, die Tochter oder Enkelin des Legendenbegründers vor mir zu sehen, die nach dessen Tod in seine Maske geschlüpft war.
    Doch das erklärte nicht ihre seltsame Ausstrahlung, die mich unwiderstehlich anzog und gleichsam vor ihr zurückschrecken ließ. Ich fand den Gedanken zuerst verrückt, doch sie erinnerte mich irgendwie an Priscylla. Dabei war sie mit ihrer leicht gebräunten Haut und ihren dunklen Haaren und Augen ein ganz anderer Typ. Und wo Priscylla sanft und zärtlich war, war Sill hart wie Diamant und trotz ihres südlichen Temperamentes kalt wie Gletschereis. Und doch war sie Priscylla auf eine seltsame Weise ähnlich.
    Ich kämpfte gegen meine Fesseln an, um sie besser betrachten zu können, und sah, daß sie meinen Blick erwiderte. Ihr Gesicht wirkte wie erstarrt; nur in ihren Augen war noch Leben, wenngleich sie jetzt nicht mehr vor Zorn flammten, sondern allenfalls glommen wie erlöschende Kohlen.
    Doch hinter ihrer Stirn überschlugen sich die Gedanken. Sie dachte so intensiv, daß ihre Gefühle auf mich überstrahlten. Es war beinahe wie eine gedankliche Verbindung, ein Band, das sich zwischen uns spannte und das ich in dieser Intensität bisher allenfalls bei Shadow gespürt hatte.
    Für einen Moment gab ich mich einer schier wahnwitzigen Hoffnung hin. War es möglich, daß...
    Ich verscheuchte den Gedanken. Shadow war tot, und wir waren hier nicht in Dallas, wo Tote regelmäßig wieder auftauchten, zur Not mit einem neuen Gesicht.
    Und da wußte ich plötzlich, daß ich mich nicht geirrt hatte. Sie erinnerte wirklich an Pri. Doch nicht an die sanfte Priscylla mit ihrem verwirrten Geist, sondern an die Priscylla, die ich zuerst kennengelernt hatte – an den Körper, der vom Geist der Hexe Lyssa beherrscht worden war.
    Und diese Ähnlichkeit war so frappierend, daß ich erschrak. Sill besaß die gleiche zeitlose Ausstrahlung wie Lyssa. Doch als ich mich näher an ihren Geist herantastete, erkannte ich die Unterschiede. Sill war zwar hart und sie konnte grausam sein, doch es war keine Grausamkeit um ihrer selbst willen. Ihr fehlte das Böse, das Lyssa besessen hatte. Ich entdeckte in ihr zwar etwas unsäglich Fremdes, doch es stand mir nicht von Grund auf feindlich gegenüber. Es schien mich eher abzuschätzen. Und es strahlte eine eigenartige Ruhe und Zuversicht aus, die mir seltsamerweise meine Lage leichter zu ertragen half.
    De Saint Denis trieb seine Leute zu größtmöglicher Geschwindigkeit an. Die Sanddünen flogen förmlich an uns vorüber.
    Nach einiger Zeit verließen wir die Dünenlandschaft und bogen in ein tief eingeschnittenes Tal ein. Ich schüttelte die Gedanken, die mich bewegten, ab und konzentrierte mich auf das, was vor uns lag.
    Ich spürte die Ausstrahlung des Dinges lange, bevor ich es sah. Es war, als würde ich in eine Mischung aus Feuer, Wasser und Dunkelheit eintauchen, etwas, daß es nicht geben konnte. Die erste Empfindung bestand aus einem Grauen, das mich mit aller Gewalt packte. Das wie eine dunkle, alles verschlingende Wolke über dem Tal lag und mich zu verschlingen drohte.
    Nur jene Orte, an denen sich einer

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