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Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Titel: Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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bestem Englisch. »Was ist –« Dann plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper, und er bäumte sich unter meinem Griff auf. Von einem Moment zum nächsten war er hellwach.
    »Meine Maschine!« schrie er auf. »Ich muß –« Und wieder stockte er, als sein Blick auf mein Gesicht fiel. Schlagartig wich alle Farbe aus seinen ohnehin blassen Zügen. »Du? Du... bist hier?« In seiner Stimme schwang Fassungslosigkeit mit. »Aber wie...?«
    Ich wußte nicht, mit wem er mich verwechselte, und mir fehlte auch gänzlich die Zeit, es herauszufinden.
    Sill berührte mich am Arm. »Sidi!« drängte sie und deutete zum Dorf hinüber. In ihren Zügen stritten Flehen, Angst und energische Entschlossenheit miteinander. Ich warf einen kurzen Blick über die Schulter zurück... die Wilden waren nun bis auf etwa zweihundert Yards herangekommen. Unser Vorsprung schmolz dahin – und mit ihm unsere Chance, die nächsten Minuten lebend zu überstehen.
    »Hören Sie!« wandte ich mich mit aller Eindringlichkeit, die ich noch aufbringen konnte, wieder an den Fremden. »Ich kenne Sie zwar nicht, aber Sie können mir vertrauen. Wenn –«
    Er hörte mir gar nicht zu. Seine sehnigen Hände krallten sich in die Aufschläge meines Jacketts. »Ich muß zu meiner Maschine!« beharrte er, und in seiner Stimme schwang ein Ton mit, der mir ganz und gar nicht gefiel. »Die Wilden sind die einzigen, die wissen, wo sie steht! Ich muß zu ihnen zurück, und –«
    »Und was, zum Teufel?« fuhr ich ihn an. »Sich massakrieren lassen? Vergessen Sie Ihre verdammte Maschine und kommen Sie mit!«
    »Du verstehst mich sehr gut!« Mit einer Kraft, die ihm wohl nur die Verzweiflung verleihen konnte, zerrte er mich näher zu sich heran. »Die Zeitmaschine ist die einzige Möglichkeit für mich, von hier wegzukommen! Verdammt, ich weiß ja nicht einmal, wo ich hier bin! Aber du bist hier, Roderick, und du wirst mich nicht noch einmal im Stich lassen!«
    Sekundenlang kämpfte ich um meine Fassung. Roderick! Roderick Andara! Nun war mir klar, warum er mich zu erkennen geglaubt hatte. Bis auf die Tatsache, daß ich um einiges jünger war als mein verstorbener Vater, war ich Roderick Andara wie aus dem Gesicht geschnitten. Doch was um alles in der Welt hatte dieser Mann mit meinem Vater zu schaffen?
    »Du kannst dich nicht verleugnen, Andara!« Die Stimme des Fremden schnappte fast über. »Wozu bist du denn ein... ein Hexer?!« Er spie mir das verhaßte Wort beinahe entgegen. »Und seit wann hast du Skrupel, deine Macht einzusetzen?«
    Ich löste seine Finger mühsam von meiner Jacke. Zwar war ich nicht der, für den er mich hielt, doch in einem Punkt hatte er mittlerweile recht: Nur ein magischer Zaubertrick konnte uns jetzt noch retten.
    Die Eingeborenen waren nur noch knapp fünfzig Schritte entfernt; für eine Flucht war es jetzt zu spät.
    »Ich bin Andaras Sohn«, sagte ich eisig. »Und ob meine Kräfte ausreichen werden, können Sie gleich miterleben – nun, da Sie uns lange genug aufgehalten haben.« Ich stand mit einem Ruck auf und wandte mich halb um. »Ach ja«, fügte ich sarkastisch hinzu, »wenn Sie gleich nicht mehr leben sollten, haben sie nicht gereicht.«
    Er starrte mich an wie einen bunten Hund. Er schien etwas sagen zu wollen, doch seine Lippen formten nur lautlose Worte. Mit einem Male tat er mir fast leid. Eines war mir klar geworden: Er mußte ein Freund meines Vaters gewesen sein, vor langer Zeit. Bis er begonnen hatte, ihn zu hassen. Ich wußte nicht, was zwischen ihm und Andara vorgefallen war, doch nun, da seine Wut mit einem Schlag erlosch, begann er endlich logisch zu denken. Und mußte die Folgen seiner Starrköpfigkeit erkennen.
    Ich wandte mich vollends von ihm ab und den Wilden zu, die nun, da sie ihrer Beute sicher waren, in ihrem Lauf langsamer wurden und schließlich stehenblieben, knapp zwanzig Schritt von uns entfernt. Hinter drohend erhobenen Speeren und Messern starrten uns wutverzerrte Grimassen entgegen, und in ihren Augen konnte ich eine Flamme erkennen, die ich nicht zum ersten Male sah und die mich doch immer wieder bis auf den Grund meiner Seele erschaudern ließ. Sie hatten unseren Tod beschlossen, daran gab es keinen Zweifel mehr.
    Es waren gut fünfzig Krieger, denen ich mit meinem Stockdegen gegenüberstand – angesichts dieser Übermacht eine fast schon lächerliche Waffe. Doch ich hatte auch nicht vor, die Klinge gegen sie zu führen.
    Mit aller Macht drängte ich die Furcht zurück, die mich beim Anblick

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