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Der Hexer - NR45 - Der abtrünnige Engel

Der Hexer - NR45 - Der abtrünnige Engel

Titel: Der Hexer - NR45 - Der abtrünnige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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grölend, daß es in diesem Saukaff nirgendwo mehr was zu trinken gäbe. Als er die Polizisten erkannte, stutzte er einen Moment, bevor er weitertorkelte. Sein Blick war glasig.
    »Hau ab!« befahl einer der Beamten und wedelte mit der Hand, als wolle er ein lästiges Insekt verscheuchen. Er war sekundenlang abgelenkt, und ich schätzte meine Chancen ab, ohne ein paar Gramm Blei im Körper die nächste Querstraße zu erreichen, wo ich vielleicht im Gewirr der Gassen untertauchen konnte.
    Sie waren miserabel.
    »Warum, hick, scho unfreundlisch?« lallte der Betrunkene und kam unbeirrt näher.
    »Verschwinde endlich, du versoffenes Stück!« brüllte der Polizist noch einmal. Er wich einen Schritt zurück. Sein Blick irrte unsicher zwischen mir und dem Unbekannten hin und her.
    Einige Yards von ihm entfernt blieb der Betrunkene stehen, wohl, um die Lage erst einmal in Ruhe zu überdenken. Mit einer Hand kratzte er sich am Kopf, während er sich mit der anderen an der Hauswand abstützte. Er rülpste äußerst geräuschvoll.
    Dann ging alles so schnell, daß ich seine Bewegungen kaum mit den Augen verfolgen konnte. Wie ein blitzschnell huschender Schatten sprang er vor. Mit ausgebreiteten Armen prallte er gegen die beiden Polizisten, bevor diese auch nur Zeit fanden, auf den Angriff zu reagieren. Gemeinsam stürzten sie zu Boden.
    Der Lockenkopf kam als erster wieder hoch. Noch in der Bewegung richtete er erneut die Pistole auf mich.
    Ich trat ihm die Waffe aus der Hand. Ein Schuß löste sich. Wirkungslos klatschte die Kugel gegen die Hauswand und jaulte als Querschläger davon.
    Sofort sprang der Polizist hinter der Pistole her. Mit dem Mut der Verzweiflung warf ich mich auf ihn. Mit den gefesselten Händen konnte ich den Aufprall nicht abfangen und stöhnte vor Schmerz auf. Ein Fausthieb traf mein Gesicht und ließ ein ganzes Universum bunter Sterne vor meinen Augen zerplatzen. Benommen sackte ich zur Seite.
    Der Polizist wälzte mich von seinem Körper herunter und versuchte, sich aufzurichten.
    Es blieb beim Versuch.
    Mein unbekannter Retter war mit seinem Gegner inzwischen fertiggeworden und kam mir zu Hilfe. Der Lockenkopf verdrehte die Augen und sank bewußtlos zurück, als ihn ein wuchtiger Schlag im Nacken traf. Sofort durchsuchte der Unbekannte seine Taschen. Mit einem Schlüssel in der Hand trat er auf mich zu und schloß die Handschellen auf.
    Ich massierte meine schmerzenden Gelenke. Meine Hände wurden heiß und kribbelten, als ob eine ganze Ameisenarmee darüberkriechen würde, als das Blut wieder ungehindert zirkulieren konnte. Nicht weit von mir entfernt lag der Stockdegen. Rasch hob ich die kostbare Waffe auf uns wandte mich wieder dem Unbekannten zu.
    »Danke«, keuchte ich. »Warum – warum haben Sie das getan?«
    Wortlos packte er meinen Arm und zerrte mich mit sich fort.

    * * *

    Noch Minuten, nachdem Howard das Zimmer verlassen und die Tür wieder hinter sich abgesperrt hatte, sprangen Funken zwischen den Drähten über. Funken, die einen alten, seit Monaten abgeschalteten Mechanismus wieder zum Leben erweckten.
    Die Finger der Kreatur auf dem Tisch bewegten sich. Die Bewegungen wären von keinem menschlichen Auge wahrnehmbar gewesen, so langsam erfolgten sie. Es dauerte Minuten, bis die Finger sich nur wenige Millimeter vom Tisch gelöst hatten; Stunden, bis die Hand des mechanischen Wesens bis zu seiner Brust emporgekrochen war, und noch einmal die gleiche Zeit verstrich, bis die Finger den Hals erreicht hatten.
    In scheinbar unendlicher Langsamkeit schlossen sie sich um die beiden freiliegenden Drähte und führten sie erneut zusammen. Diesmal gab es keinen Knall, keinen Gestank, nicht einmal ein Verdrehen der Augäpfel. Howard hatte gute Vorarbeit geleistet; der Kurzschluß war nicht nur ohne Schaden geblieben, er war sogar notwendig gewesen, um den elektrischen Kontakt zu schließen.
    Die Bewegungen der Kreatur wurden schlagartig schneller. Mit einem Ruck zog sie ihren Kopf bis ganz an den Rumpf. Einige Verschlüsse schnappten mit leisem Klicken ein. Die Haut über dem Riß verformte sich, floß ineinander, und kurz darauf deutete äußerlich nichts mehr darauf hin, daß es sich bei der Gestalt nur um die Robotkopie eines Menschen handelte.
    Ein Geräusch ertönte vom Fenster her. Mit einem Ruck sprang das Wesen auf.
    Ein altes Programm lief neu an. Die Kreatur erinnerte sich wieder an den letzten Befehl, den der Meister ihr gegeben hatte.
    Den Befehl, Robert Craven zu töten. Und mit ihm

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