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Der Hexer - NR48 - Geistersturm

Der Hexer - NR48 - Geistersturm

Titel: Der Hexer - NR48 - Geistersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Ich sah, wie ein Schatten über ihr Gesicht glitt.
    »Wahrscheinlich hat man uns nicht gehört«, antwortete ich rasch und kramte meinen Schlüssel aus der Tasche.
    »Was für ein riesengroßes Haus. Und hier wohnst... werden wir zusammen wohnen? Ich kann es kaum glauben.«
    »Du warst doch schon hier«, rutschte es mir erstaunt heraus.
    »Schon einmal hier?« Sie lächelte unsicher und runzelte die Stirn. »Nein, bestimmt nicht. Oder...?«
    »Ich habe mich wohl getäuscht«, stieß ich hastig hervor. Ich hätte mich selbst ohrfeigen können. Pri erinnerte sich an überhaupt nichts mehr, was während ihrer Gefangenschaft durch Necron geschehen war. Sie wußte nicht einmal mehr, daß der sadistische alte Magier existiert hatte, und es war besser für sie, wenn sie überhaupt nichts über die Ereignisse erfuhr.
    Zumindest vorläufig nicht. Auch die Erinnerung an ihr Leben vor der Entführung wies einige Lücken auf, und mit meiner unbedachten Bemerkung hatte ich ihr dies wieder vor Augen geführt.
    Sie schaute mich einen Herzschlag lang irritiert an und zuckte dann mit den Schultern. Ich hoffte, daß sie mir meinen »Irrtum« abnahm und nicht länger darüber nachgrübelte. Vorläufig war es wohl besser, alles von ihr fernzuhalten, was mit ihrer Krankheit zu tun hatte, damit sie diese schrecklichen Jahre möglichst schnell vergessen konnte.
    Ich hatte den falschen Schlüssel erwischt und schob es auf meine Nervosität. Automatisch probierte ich den zweiten und stutzte erst, als auch dieser nicht ins Schloß paßte.
    Ich betrachtete den Bund genauer.
    Der erste Schlüssel war doch der richtige gewesen. Ich probierte es erneut, aber auch diesmal paßte er nicht.
    »Was ist los?« fragte Pri verwundert. »Warum schließt du nicht auf?«
    Ein Verdacht keimte in mir auf, als ich den Schlüssel trotz aller Bemühungen nicht einmal ins Schloß stecken konnte, aber ich verdrängte den Gedanken sofort wieder.
    Howard würde nicht so weit gehen, das Schloß auszuwechseln, nur um Priscylla nicht ins Haus zu lassen. Er wußte nur zu gut, daß er trotz unserer Freundschaft in Andara-House nur ein geduldeter Gast war. Wenn er auch meinem Vater über viele Jahre wesentlich näher gestanden hatte als ich, war ich doch Andaras Erbe! Und somit auch der Besitzer des Hauses. Nein, so einen Schritt würde Howard nicht wagen, denn damit würde er auch mich selbst aussperren.
    Abgesehen davon hätte die kurze Zeit, die ich fort war, bei dem hinlänglich bekannten Arbeitstempo der Londoner Handwerker kaum ausgereicht.
    »Ich... habe wohl den falschen Schlüssel eingesteckt«, erklärte ich Pri mit einem entschuldigenden Lächeln.
    Sie deutete kopfschüttelnd auf das Portal. »Wie wäre es denn damit, den Türklopfer zu bedienen? Robert, was ist heute bloß mit dir los?«
    Ich schaute sie einen Augenblick lang irritiert an. Etwas an ihr kam mir seltsam vor. Ich konnte mich nicht daran erinnern, jemals eine ironische Bemerkung von ihr gehört zu haben, und hatte es auch jetzt nicht erwartet. Irgendwie kam sie mir wie ein hilfloses und schutzbedürftiges Kind vor. Ich hatte mich noch nicht daran gewöhnt, daß sie wieder völlig gesund war, ein ganz normaler Mensch, eine eigenständige Persönlichkeit.
    Howard hatte mich mehr als einmal gefragt, ob meine Liebe für sie nicht nur Mitleid sei. Ich war mir sicher, daß es nicht so war, aber darauf würden erst die folgenden Tage und Wochen eine endgültige Antwort bringen, wenn es mir gelang, mein bisheriges Bild von ihr abzustreifen.
    Fast überhastet griff ich nach dem wuchtigen Türklopfer und schlug den Messinglöwen gegen das Portal.
    Ein lautes Dröhnen erscholl, das selbst einen Toten hätte aufwecken können. Ich hörte den Widerhall des Schlages im Inneren des Hauses.
    Trotzdem erschien niemand, um die Tür zu öffnen.
    Neben mir wurde Priscylla unruhig, sagte aber nichts. Allmählich wurde ich wütend, doch in noch stärkerem Maße fühlte ich Mißtrauen in mir aufsteigen, gepaart mit dumpfer Beklemmung und einer fast noch stärkeren unterschwelligen Furcht.
    Jeder im Haus wußte, daß ich etwa zu dieser Zeit zurückkommen würde, und es war so gut wie unmöglich, daß ungeachtet dessen alle ausgegangen waren. Harvey verließ das Haus so gut wie nie, und Mary würde sich von Howard bestimmt nicht gegen mich aufwiegeln lassen. Auch sie hatte Priscylla ins Herz geschlossen und freute sich sicherlich auf das Wiedersehen.
    Noch einmal betätigte ich erfolglos den Türklopfer.
    »Scheint

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