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Der Hexer - NR48 - Geistersturm

Der Hexer - NR48 - Geistersturm

Titel: Der Hexer - NR48 - Geistersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Bewußtsein gebracht, nachdem ich mich bemüht hatte, nicht daran zu denken. Jetzt, wo ich nicht mehr ganz so erschöpft war, quälten mich die Erinnerungen um so schlimmer.
    Noch einmal lief die furchtbare Vision der letzten Nacht vor meinem inneren Auge ab, und das schlimmste war nicht einmal die real gewordene Verletzung, sondern der Inhalt des Traumes.
    Er hätte einem der Schreckensbilder entstammen können, die Howard als notorischer Schwarzseher mit Vorliebe entwarf, übertraf sie aber noch bei weitem.
    Die Hochzeit mit Pri würde mich ins Verderben stürzen und den Tod meiner Freunde bedeuten. Das war die Aussage des Traumes, wenn man ihn von allem Beiwerk befreite.
    Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich das Gefühl, einer Erklärung für die Vision ganz nahe zu sein. Es war eine Art von dejà-vu-Erlebnis, doch wie es die Eigenart dieser seltsamen Gefühle war, entglitt es mir schneller, als ich es zu fassen vermochte.
    Natürlich war eine solche Deutung des Traumes völliger Unsinn. Howard hatte mich mit seiner Schwarzseherei schon fast angesteckt, und nur deshalb kam ich auf so abwegige Gedanken.
    Ein Stoß mit dem Ellenbogen schreckte mich aus meinen Grübeleien auf.
    »Wir sind da«, sagte Gray.
    Ich nickte zerstreut und stieg schwerfällig aus der Kutsche. Eine junge Krankenschwester begrüßte uns und führte uns in einen Konferenzraum, wo bereits ein halbes Dutzend Ärzte auf uns wartete. Wir nahmen am Tisch Platz. Einer der Anwesenden, von dem ich wußte, daß es sich um Professor Jameson, den Leiter der Klinik, handelte, erhob sich.
    »Ich heiße Sie, auch im Namen meiner Kollegen, herzlich willkommen, Mr. Craven. Es...«
    Ich nahm seine weiteren Worte nicht mehr wahr, denn in diesem Augenblick wurde die Tür erneut geöffnet. Eine Krankenschwester führte Priscylla in den Raum.
    Priscylla!
    Ich unterdrückte im letzten Moment einen freudigen Ruf.
    Wie lange hatte ich auf diesen Augenblick gewartet? Es war, als ob nach Monaten ununterbrochenen Regens plötzlich die Sonne aufginge. Der klägliche Rest meines klaren Verstandes wurde von ihrem Anblick hinweggespült.
    Ein Orkan von Gefühlen durchtobte mich. Ich sog ihren Anblick geradezu in mich auf, alles andere um mich herum verschwamm zu fernen Schemen. Die Luft schien zu knistern, ich war wie elektrisiert. Pris Blick kreuzte den meinen, und ich glaubte in ihren Augen zu ertrinken.
    Ich weiß nicht, wie lange wir uns einfach nur gegenseitig ansahen, bis sich Pri schließlich als erste aus ihrer Erstarrung löste.
    »Robert!«
    Sie schrie meinen Namen, riß sich von der Krankenschwester los und kam auf mich zugerannt.
    Ich sprang von meinem Stuhl hoch und fing sie in meinen Armen auf. Ohne mich um die anwesenden Ärzte zu kümmern, hob ich sie hoch und wirbelte sie um mich herum. Sie klammerte sich wie eine Ertrinkende an mich; ich schlang meine Arme um sie und preßte sie so fest an mich, daß es ihr weh tun mußte. Immer wieder hauchte ich ihren Namen.
    Jede Erklärung der Ärzte war unnötig. Schon der erste Blick in Pris Augen hatte mir gezeigt, daß sie wieder völlig gesund war, und das auf überzeugendere Art, als jede medizinische Diagnose es vermocht hätte. Genauso überflüssig war es, mir das Ergebnis der Untersuchungen mitzuteilen.
    Priscylla war vollständig angezogen, und die Krankenschwester hielt einen kleinen Koffer mit den Sachen in der Hand, die Pri mit ins Sanatorium gebracht hatte. Die ganze Zeit über hatte ich befürchtet, man würde sie schon aus dem einfachen Grund festhalten wollen, um mein Geld auch weiterhin zu bekommen. Deshalb hatte ich Gray gebeten, mich zu begleiten. Als Anwalt würde er dafür sorgen, daß man sie notfalls auch gegen den Willen der Direktion freiließ. Allerdings wurde durch die positive Entscheidung der Ärzte alles wesentlich vereinfacht.
    Jameson war verstummt, nachdem er eingesehen hatte, daß ich ihm ohnehin nicht mehr zuhörte. Nun hüstelte er ein paarmal vernehmlich.
    Widerstrebend löste ich mich von Priscylla, ließ aber einen Arm um ihre Schultern gelegt, so daß ich ihren Körper an meiner Seite spüren konnte.
    Irgendwo in einem verborgenen Winkel meines Gehirns hielt sich immer noch die absurde Angst, auch dies alles könnte sich als Traum entpuppen; Pri könnte sich in Nichts auflösen, wenn ich sie auch nur für einen Sekundenbruchteil losließe.
    »Wie Sie wissen, hat Professor Denham Ihre Verlobte in den letzten Wochen behandelt«, sagte Jameson. »Ich möchte Sie bitten, ihm

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