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Der Hexer von Hymal 01 - Ein Junge aus den Bergen

Titel: Der Hexer von Hymal 01 - Ein Junge aus den Bergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Bernhardt
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schloss der Seneschall das Gespräch und deute dem Jungen zu gehen.

    Nikko hatte sich gleich nach einem kurzen aber schmackhaften Abendmahl, das er wieder in der Gesindeküche zu sich genommen hatte, in seine Kammer zurückgezogen. Man hatte ihn dort einquartiert, wo sonst nur die fürstlichen Boten schliefen. Ein großes Privileg für einen Bauernjungen, wie ihm der Diener versichert hatte.
    Der Junge war zwar ziemlich müde, war es doch ein langer und anstrengender Tag gewesen, konnte aber nicht einschlafen. Die lange Befragung durch den Seneschall hatte ihn zu sehr verunsichert. Dass er sich dazu noch zur Verfügung halten musste, verstand er nicht. Viel, worüber er nachzudenken hatte. Zu viel, um ruhig zu schlafen. Auch wurde ihm nun erst wieder bewusst, wie weit er es eigentlich gebracht hatte. Kaum drei Wochen war es schließlich her, dass er mit dem alten Thorodos aus Vyldoro aufgebrochen war. Ein unbedarfter Hirtenjunge war er damals noch, nun jedoch lag er als Gast in einem weichen Bett, mitten in der großen Fürstenburg. Wie würde es nun wohl weitergehen?

    Es musste wohl schon spät am Abend gewesen sein und Nikko lag noch immer mit offenen Augen im Bett, als er plötzlich Stimmen auf dem Flur hörte. Kurz darauf klopfte jemand an die Tür.
    »Ja, bitte?«, sagte der Junge leise.
    Der Diener öffnete vorsichtig die Tür und wies einem zweiten Mann den Weg hinein. Der Fremde, den Nikko im schummrigen Licht der kleinen Laterne des Bediensteten nicht richtig erkennen konnte, betrat schließlich die Kammer.
    »Das ist er?«, fragte er den Diener, der die Frage mit einem unterwürfigen Lächeln nickend bejahte.
    »Du bist also der Bote?«, fragte der Fremde zu Nikko blickend und fuhr dann ohne eine Antwort abzuwarten fort: »Danuwil von Bregánt.«
    Nikko wusste nicht so recht, was das ganze wohl sollte, und noch weniger, wie er nun zu reagieren hatte. »Angenehm«, erwiderte er schließlich und fügte schnell hinzu: »Ich heiße Nikko.«
    »Du bist mir zugeteilt als Führer und als Helfer«, sagte der Mann trocken. »Morgen in der Frühe brechen wir auf. Der Diener wird dich rechtzeitig wecken. Ruh dich jetzt aus. Wir haben eine lange Reise vor uns.«
    Bevor Nikko überhaupt noch etwas sagen konnte, hatte sich der Adlige schon umgedreht und die kleine Kammer schnellen Fußes verlassen. Mit seinem unterwürfigen Lächeln schloss der Diener die Tür von außen und ließ den verwirrten Jungen allein in der Dunkelheit des Zimmers.

Sechstes Kapitel: In fürstlicher Mission
    E s war noch fast dunkel gewesen, als ein anderer Diener Nikko früh am nächsten Morgen geweckt hatte. Die Nacht war also kurz gewesen und schlecht sein Schlaf. Entsprechend mies fühlte er sich und versuchte, etwas Honigbrot herunterzuwürgen, das man ihm auf sein Zimmer gebracht hatte.
    »Deine Sachen sind noch nicht trocken, Junge«, erschrak ihn die dicke Frau mit weißer Haube, als sie unerwartet in die kleine Kammer polterte.
    »Zieh die hier an«, fuhr sie fort und legte ein Packet ordentlich zusammengefalteter Kleider auf sein Bett, um dann die Tür lautstark von außen zu schließen.
    Nikko hatte sich eigentlich schon an die eleganten Pagenkleider gewöhnt, die sich auf seiner Haut so schön weich anfühlten. Die neuen Sachen waren etwas gröber, aus festem Stoff und Leder. Sicherlich waren sie besser geeignet für die lange Reise, von welcher der Fremde gestern gesprochen hatte. Auf der linken Brust prangte das Wappen von Hocatin, stellte der Junge fest und war stolz, die fürstliche Uniform tragen zu dürfen.
    Kurze Zeit später holte ein Diener Nikko ab, der nun die neuen Sachen anhatte. Seinen Rucksack mit aufgefrischtem Proviant und dem Zauberstab hatte er auf den Rücken geschnallt und fieberte gespannt der Reise entgegen.

    Nur leicht erhellt war der trübe Himmel im Osten, wo sich die aufgehende Sonne hinter dichten Wolken versteckte, als Nikko mit dem Diener auf den noch verwaisten Burghof kam. Dort warteten nur der Adlige, dessen komischen Namen der Junge schon wieder vergessen hatte, mit einem weiteren Mann und drei großen Pferden. Hoffentlich muss er nicht auch noch reiten, sorgte sich Nikko. Zwar hatte der Vater es dem Jungen vor vielen Jahren beizubringen versucht, jedoch hatte er zu viel Angst vor dem riesigen Tier gehabt, um wirklich gut darin zu werden. Eigentlich brauchte auch niemand in Vyldoro reiten zu können, aber viele taten es aus Spaß. Die wenigen Pferde dort oben in den Bergen waren eher Arbeitsgäule,

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