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Der Hexer von Hymal 01 - Ein Junge aus den Bergen

Titel: Der Hexer von Hymal 01 - Ein Junge aus den Bergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Bernhardt
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die vor allem zum Transport von Baumstämmen und großen Steinbrocken eingesetzt wurden.
    »Guten Morgen«, gähnte ihn der Adlige an.
    »Guten Morgen, Herr«, antwortete der Junge leise.
    »Verzeih den frühen Aufbruch«, entgegnete der Mann, »aber ich will die Gelegenheit nutzen, mit dem Boten bis nach Vylrahdo zu reiten. Von dort führst du uns dann zu Fuß weiter.«
    »Verzeiht, Herr«, entgegnete Nikko verwirrt, »aber wohin soll ich Euch führen?«
    »Ich werde dir meine Mission später erklären«, ließ der Edelmann ihn abblitzen. »Wir reiten jetzt zusammen mit dem Boten bis Vylrahdo.«
    War Vylrahdo nicht der Gasthof im Tal, wo er mit dem Händler Fodaj und dessen Söhnen genächtigt hatte? Von dort konnte man doch nur nach Vyldoro und Skingár. Sollte er den seltsamen Adligen etwa ins Heimatdorf führen? Doch nicht etwa wieder nach Hymal?
    Der Edelmann stieg gekonnt auf sein Pferd und postierte sich hinter dem Boten. Nikko stellte sich weniger geschickt an, so dass ihm schließlich der Diener behilflich war, das hohe Ross zu besteigen. Das Vieh war noch viel größer als jenes, auf dem er damals hatte das Reiten lernen müssen, stelle er mit zunehmendem Unbehagen fest.
    Zu Nikkos Erleichterung setzte sich der Bote zunächst nur im Schritt in Bewegung. Ihm folgte souverän der Adlige. Auch der Junge hatte keine großen Probleme, das unberechenbare Tier in Bewegung zu versetzen. Mit dieser langsamen Gangart fühlte er sich ja noch halbwegs vertraut.
    Erst als sie das Tor vor der Steinbrücke zur Stadt passierten, erhöhte der Bote das Tempo auf einen leichten Trab. Als der blaublütige Reisegefährte es ihm gleichtat, blieb auch dem Jungen nichts anderes übrig.
    Zu Nikkos großer Freude mussten sie am Osttor der Stadt kurz Halt machen, da dieses zu so früher Stunde noch verschlossen war. So konnte der Junge, dem der Angstschweiß schon auf der Stirn stand, sich wenigstens kurz sammeln. Für den fürstlichen Boten öffneten die Wachen das große Tor jedoch ohne Verzögerung.
    Außerhalb der Stadt wechselte der Bote zu Nikkos großem Unbehagen wieder in einen schnelleren Trab und behielt diesen für etwa eine Stunde bei. Der Junge hatte sich nun etwas an das Pferd gewöhnt. Gefallen fand er an der Reise jedoch nicht.
    Jetzt war es schon deutlich heller und die Wolken hatten sich etwas geöffnet, so dass sich gelegentlich sogar ein Strahl der Morgensonne erahnen ließ. Zu Nikkos Schrecken nutzte der Bote die besseren Lichtverhältnisse sogleich, um das Tempo deutlich zu erhöhen. Der Junge schwitzte Blut und Wasser auf seinem hohen Gaul, als er versuchte den beiden wohlgeübten Reitern zu folgen. Hoffentlich nur würde das Vieh ihm nicht durchgehen, bangte er, als er dem Ross die Sporen gab.
    Der Bote wechselte des Öfteren das Tempo. Er schien nicht nur die Strecke bestens zu kennen, sondern wusste wohl auch die Kondition der Reittiere gut einzuschätzen. Das letzte Stück der Strecke mussten die Drei im Schritt meistern, denn jetzt ging es hoch in die Berge und der Weg wurde zunehmend steiler.

    Es war erst kurz vor Mittag, als sie schließlich in Vylrahdo ankamen. Unglaublich, sie hatten die Strecke in einem halben Tag geschafft, für die er mit Fodaj über zwei benötigt hatte. Die behäbigen Ochsenkarren des Händlers waren jedoch sehr langsam und träge, erkläre sich Nikko den großen Unterschied.
    »Wundervolles Anwesen«, maulte der Edelmann, als er das rustikale Gasthaus mit seinem steinernen Untergeschoss und den darauf aufgesetzten hölzernen Obergeschossen von außen begutachtete. »Wenn ich es so ansehe«, giftete er weiter, als er von seinem Pferd stieg, »frage ich mich, ob wir nicht gleich weiterziehen sollten.«
    »Wie weit ist dieses…«, stockte der arrogante Kerl und holte ein Stück Papier aus seiner Jacke, von dem er dann wichtigtuerisch ablas: »Vyldoro… von hier entfernt, Junge?«
    »Einen knappen Tagesmarsch, Herr«, antwortete Nikko und versuchte dann selbst abzusteigen, was jedoch damit endete, dass er plötzlich mit dem Rücken im Dreck lag.
    »Wie knapp?«, frage der Adlige und schien sich dabei ein Grinsen zu verkneifen. »Können wir es bis heute Abend noch schaffen?«
    »Ich glaube nicht, Herr«, antwortete der Junge, als er sich wieder aufgerappelt hatte. »Ich hatte vielleicht acht oder neun Stunden für die Strecke hinab benötigt. Bergauf werden es jedoch wohl einige mehr sein. Auch wird es schnell dunkel, hier in den Bergen.«
    »Nun gut«, resignierte der Adlige,

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