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Der Hexer von Hymal 01 - Ein Junge aus den Bergen

Titel: Der Hexer von Hymal 01 - Ein Junge aus den Bergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Bernhardt
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schon zu fragen, ob man ihn heute noch benötigen würde, als der unterwürfige Diener demütig in die Küche trat. »Der Seneschall ruft. Bitte folgt mir«, sprach dieser sanft und Nikko gehorchte.
    »Was ist eigentlich ein Seneschall?«, fragte er wenig später den Diener, als sie eine enge Wendeltreppe emporstiegen.
    »Die rechte und die linke Hand seiner Durchlaucht«, antwortete dieser kurz.
    Mehrere Treppen und Korridore später kamen sie schließlich an eine große schwere Holztür mit zwei gelangweilt schauenden Wachen in bunten Waffenröcken davor.
    »Der Bote, wie befohlen«, sprach der Diener zu den Wachen und entfernte sich mit leichter Verbeugung.
    »Streck die Arme zu den Seiten!«, ordnete eine der Wachen gelangweilt an.
    Nikko war ohnehin schon aufgeregt. Immerhin beeindruckte ihn die große Burg mit ihren prachtvoll dekorierten Räumen, Fluren und Treppen. Wo kein Tageslicht durch die filigranen Fenster das Innere erhellte, spendeten unzählige Fackeln und Leuchter künstliches Licht. Gemälde und feine Wandteppiche zierten die Korridore, wo man auf Teppichen sanft wandelte. Nun, so kurz davor, mit einem offenbar so wichtigen Mann zu reden, verunsicherten ihn die Wachen nur noch mehr. Er gehorchte jedoch und der Soldat betastete ihn kommentarlos überall. Nikko war dies unangenehm, zumal er keine Ahnung hatte, was das alles sollte.
    »Sauber«, befand die Wache trocken und beide öffneten jeweils ihre Seite der großen Flügeltür.
    Nikko konnte durch die geöffnete Tür einen großen Raum erkennen. Ein langer roter Teppich führte vom Eingang zu einem Schreibtisch aus dunklem Holz, hinter dem ein älterer Herr saß.
    »Rein da!«, befahl die eine Wache mit leiser aber bestimmter Stimme.
    Als Nikko zögerlich in den Raum trat, folgten ihm die beiden Wachen, schlossen die große Tür von innen her und postierten sich drohend daneben.
    »Geh zu ihm«, flüsterte die eine Wache, als der Junge vor lauter Ehrfurcht zunächst noch stehen blieb.
    Nikko folgte schließlich dem roten Teppich in Richtung des mit Schnitzereien verzierten Holztisches, an dem der alte Mann saß. Der Greis schien ihn jedoch gar nicht zu beachten und hatte den Blick fest auf diverse Papiere gerichtet.
    »Setze er sich hin«, sagte der hohe Herr leise, immer noch ohne aufzublicken.
    Als Nikko auf einem der beiden gepolsterten Stühle vor dem Tisch platznahm, richtete der Mann nun seinen Blick auf ihn. Ein äußert würdevolles Bild gab dieser Seneschall ab. Kurzes silberweißes Haar, ein adrett getrimmter weißer Vollbart mit dunklen Strähnen und ein prächtiges Gewand, wie Nikko es noch nie gesehen hatte. Glänzend schwarzer Stoff mit Stickereien in Gold und Silber. Der Edelmann wirkte auf den einfachen Dorfjungen mit fast lähmender Überwältigung.
    »Ich bin der Seneschall seiner Durchlaucht, des Fürsten von Hocatin«, sprach der Beamte mit majestätischer Stimme. »Ich werde ihm jetzt einige Fragen stellen. Nach den Kodizes des Reiches und des Fürstentums sind diese Fragen wahrheitsgemäß und vollständig zu beantworten. Zuwiderhandlungen können als Hochverrat geahndet werden.«
    Nikko schluckte kurz und nickte dann verlegen, als ihn der scharfe Blick des Seneschalls durchbohrte. Angstschweiß begann sich auf seiner Stirn zu bilden. Auch wurde er wieder in der dritten Person angeredet, was ihn noch weiter verunsicherte.
    »Gut«, fuhr der Seneschall fort und tunkte langsam seine Feder in ein Tintengläschen. »Name?«
    »Nikko«, antwortete der Junge leise.
    »Kein Familienname, nehme ich an?«, kommentierte der Beamte trocken und machte sich dabei Notizen.
    »Nein. Aber ich bin vom Südosthof«, versuchte Nikko durch Vollständigkeit zu glänzen.
    »Herkunftsort?«, fragte der Seneschall unbeeindruckt weiter.
    »Vyldoro.«
    »Tag der Geburt bekannt?«
    »Nein, Herr.«
    »Weiß er wenigstens sein Alter?«, fuhr der hohe Beamte kopfschüttelnd fort.
    »Den sechzehnten Sommer werde ich dieses Jahr erleben.«
    »Das ist nur eine halbe Antwort«, belehrte der Seneschall. »Gut, in welcher Jahreszeit ist er geboren? Weiß er wenigstens das?«
    »Im Herbst, Herr«, antwortete Nikko leise und schämte sich dabei ein wenig.
    »Also Fünfzehn? Nun gut. Lassen wir das und kommen zum Wesentlichen«, fuhr der Mann nun wieder mit trockener Stimme fort. »Wo hat er den Brief her?«
    »Auf dem Pass gefunden.«
    »Dem Vyldampass?«
    »Ja, ich glaube, so nennen ihn einige«, bestätigte Nikko, um sich dann doch zu rechtfertigen: »Bei uns

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