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Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Titel: Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Bernhardt
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Strafe für den fiesen Meister, auf ebendiese Art und Weise sein Ende zu finden, wenn es je zur Konfrontation käme!
    Aber auch viel mächtigere Wesen konnte Nikko nun zu seiner Hilfe rufen. Feuerspeiende Salamander von der Größe eines Rinds. Nicht minder große Spinnen mit Hauern, die ihr Gift kaum brauchten, um damit Beute machen. Ganz normale Tiere eigentlich. Jedenfalls dort, wo die Biester herkamen.
    Schwieriger zu kontrollieren waren hingegen Kreaturen rein magischer Natur. So konnte der Junge eine Feuerbestie rufen. Ein Wesen, das nur aus Flammen zu bestehen schien. Was für eine Waffe! Zu schade, dass er solch ein Monster nur wenige Sekunden lang zu beherrschen vermochte und auch das nur unter größten Anstrengungen. Dennoch, sogar in so kurzer Zeit könnte es wohl eine kleine Armee verbrennen.
    So viele verschiedene Wesen Nikko auch beschwor, letztlich schien alles nur Übung zu sein. Vorbereitung auf sein Meisterstück. Die Herbeirufung eines richtigen Dämonen. Bei dieser Vorstellung pendelte der Junge stets zwischen freudiger Erwartung und schierer Angst. So oder so, ihm schien es jetzt an der Zeit!
    »Was wisst Ihr überhaupt über Dämonen?«, keckerte der Nekromant, als Nikko ihn wissen ließ, dass er sich bereit fühlte. »Was glaubt Ihr, ist ein Dämon?«
    Ging die Fragerei schon wieder los? Aber da musste er nun einmal durch. Was also war ein Dämon? Ein wenig hatte er darüber gelesen, aber noch weniger verstanden. Um ehrlich zu sein, hatte er gar nichts verstanden. Doch waren Dämonen sicherlich die Bewohner einer entsprechenden Dimension.
    »Mächtige… besonders mächtige Bewohner einer… ihrer Welt«, stammelte der Junge.
    »Falsch! Kein richtiges Wort!«, bellte der Graf. »Nun gut, Ihr habt natürlich Recht damit, dass Dämonen mächtig sind.«
    »Sind sie denn keine Bewohner einer anderen Dimension?«, war der Adept jetzt verwirrt. »Wo kommen sie denn sonst her?«
    »Ihr wähnt Euch bereit für eine Dämonenbeschwörung und wagt es, mich dies zu fragen«, schien der Nekromant wütend zu werden. »Macht Eure Hausaufgaben, Adept!«
     
    Nikko hatte einige Zeit gebraucht, sich vom letzten Gespräch mit dem Grafen zu erholen. So aufgebracht hatte er seinen Lehrer schließlich noch nie erlebt. Aber vielleicht hatte der Meister ja Recht. Wie konnte der Adept sich nur einbilden, einen Dämon herbeirufen zu können, wenn er gar nicht wusste, was genau ein solches Wesen war und woher es stammte?
    Immer wieder studierte der Junge da her die Bücher. Manchen Absatz musste er sich viele Male durchlesen, um ihn wenigstens ansatzweise zu verstehen. Doch lohnten sich die Mühen!
    Nikko erkannte so, dass Dämonen eigentlich gar keine Wesen waren und auch nirgends wohnten. Was sie tatsächlich waren, schien jedoch noch immer wirr. Verkörperungen irgendwelcher Prinzipien, so viel verstand der Junge gerade noch. Was allerdings damit gemeint war, dass Dämonen Teil eines jeden und gleichzeitig Teil aller waren, erschien im alles andere als klar.
    Kurze Zeit später, es mochte der zweite oder dritte Tag nach dem letzten Zusammentreffen mit dem Nekromanten gewesen sein, fand Nikko einen dicken Wälzer aus pechschwarzem Leder auf seinem Bett. Hatte sein Meister es ihm dort hinterlassen?
    Gierig schlug der Junge das Werk auf. Ein Kompendium aller Dämonen! Alles, was man über eine solche Kreatur wissen musste, war dort penibel aufgezeichnet. Zu jedem der scheinbar fast einhundert Dämonen fanden sich mehrseitige Ausführungen, darunter Zeichnungen und auch ein Siegel.
    Siegel? Schnell stieß der Adept auf das Kapitel über Faza. Mit diesem Dämon kannte er sich ja ein klein wenig aus. Tatsächlich, das dort gezeigte Siegel entsprach genau dem, was der Nekromant damals wieder und wieder in die Luft gezeichnet hatte. Offenbar musste man das Siegel zur Herbeirufung genau kennen. Wie wertvoll mochte dieses Buch bloß sein, das die Siegel aller Dämonen enthielt?
    Nikko las weiter. Faza verkörperte unter anderem die Prinzipien Verrat und Denunziation. Das passte ja allzu gut! So verstand der Junge, was mit diesen Verkörperungen gemeint war. Faza hatte ja eine höchst belastende Information über den Herzog Rhobany ausgeplaudert.
    Ein wenig Verrat steckte natürlich in jedem Menschen, in manchen sogar eine ganze Menge. War dies damit gemeint, dass ein Dämon Teil eines jeden war? Auch war Verrat immer Verrat, egal wer wen verriet. So war Verrat nicht nur Teil eines jeden sondern ebenso aller Menschen. Langsam

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