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Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Titel: Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Bernhardt
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nie ganz aus seinen Augen verschwände. Ja, das Seelengefäß musste noch auf der Burg sein! Der Graf schien diese ja so gut wie nie zu verlassen.
    Natürlich konnte er das Gefäß in einer koexistenten Welt versteckt haben. Doch wäre es nicht hier in der Realität am sichersten? Mit den Zauberern des Reichs hatte der Nekromant ja Frieden geschlossen. Er beschränkte sich auf sein Tal, sie ließen ihn dafür in Ruhe.
    So hatte der Graf hier wenig zu befürchten. Warum also sollte er das Gefäß in irgendeiner fremden Dimension lagern? Die meisten waren ohnehin bewohnt. In vielen wirkte die Kraft auch ganz anders, so dass man dort so ein Muster vielleicht gar nicht lange konservieren konnte.
    Nein, das Seelengefäß war hier auf der Burg! Da war sich Nikko plötzlich ganz sicher. Sonst hätte der Dämon Faza wohl etwas dazu erwähnt. Er und seine Freunde hatten doch ein ganz eigenes Interesse daran, dass die Mission des Adepten Erfolg hätte.
    Der Graf musste das Gefäß jedoch gut abgeschirmt haben, sonst wäre dem Jungen das Muster längst schon aufgefallen. Wie also sollte er es finden?
    Der Nekromant mochte das Seelenmuster zwar selbst gut versteckt haben. Doch musste es irgendeinen Kontakt zwischen dem Muster und der Gestalt geben, in der der Graf wandelte. Würde Nikko diese Verbindung wahrnehmen, könnte sie ihn zum Gefäß führen!
    Warum hatte er nicht früher daran gedacht? Es war doch alles so einfach! Wer seine Seele nicht im Körper mit sich herumschleppte, musste doch auf andere Weise mit ihr in Kontakt stehen.
    D er Junge rannte hinaus in die abendliche Dunkelheit. Die Sonne war schon vor Stunden hinter den Felsen im Westen verschwunden. Draußen in der Burg herrschte seither Finsternis.
    Gut so, freute sich der Adept. Umso leichter würde er gerade die delikateren Muster erkennen. Hier auf der Festung gab es schließlich so viel Hexerei, dass man auf kleinste Details achten musste. Greller Sonnenschein war da nicht unbedingt eine Hilfe.
    Tatsächlich! Jetzt, da er wusste, wonach er suchte, erkannte er es. Ein schwach leuchtendes Band erstreckte sich unter der Verzerrung an der Stelle auf dem Wehrgang, wo der Nekromant so gut wie immer stand. Tief nach unten in die Kellerräume unter der Burg schien es zu führen.
    Von der eigenen Entdeckung schockiert, flüchtete sich der Zauberer zurück in sein Gemach. Hoffentlich hatte der Graf nichts bemerkt. Hoffentlich ahnte er nichts. Doch warum sollte er?
    Jetzt musste der Junge sich erst einmal beruhigen. So sehr er auch darauf brannte, sofort zuzuschlagen. Nein, er durfte jetzt keinen Fehler machen. Am besten, er überschlief die ganze Angelegenheit noch einmal und plante dann alles in neuer Frische!
     
    Nikko hatte in dieser Nacht kaum ein Auge zugetan. Stundenlang hatte er wachgelegen und über sein weiteres Vorgehen nachgedacht . Wie sollte er unbemerkt die Kellerräume nach dem Seelengefäß durchsuchen, das der Graf mit Sicherheit bestens versteckt hatte?
    Er würde sich ja schon verdächtig machen, wenn er dort unten herumschnüffel te . Wie sehr ihn der Nekromant beobachtete, wusste er schließlich nicht. Es war mehr als wahrscheinlich, dass es dem Grafen nicht entgehen würde, wenn sein Schüler in die Nähe des Seelengefäßes käme.
    Nach langem Überlegen hatte sich Nikko dann dazu entschlossen, den Keller zunächst in der blauen Dimension zu untersuchen. So konnte er wenigstens hoffen, dass seine Anwesenheit dort unten unbemerkt bliebe. Mit dieser speziellen Welt schien der Nekromant ja nicht besonders vertraut zu sein.
    Natürlich wären die silbernen Schlangen eine Plage, derer sich der Adept unentwegt erwehren müsste. Ein weiterer Vorteil d ieser blauen Dimension war jedoch , dass in ihr fast alle Objekte der realen Welt präsent waren, wenn auch verzerrt.
    Vielleicht würde er so Genaueres erfahren. Mit etwas Glück könnte er das Seelengefäß an sich wahrnehmen und wüsste so, wo genau es sich befand. Wunschdenken, zugegeben, doch worauf sollte er sonst hoffen? Vielleicht würde er ja wenigstens eine Kiste oder etwas ähnliches erkennen.
    Trotz schlafloser Nacht war Nikko hellwach. Trotz leerem Magen hatte er keinen Hunger. Jetzt wollte er es endlich wissen!
    Schon in seinem Zimmer wagte er den Sprung in die blaue Dimension. Der Nekromant sollte es gar nicht erst wissen, wenn er das Gemach verließ.
    In bekannter Art und Weise waberte es nun in Blau. Noch immer war er in seinem Zimmer, doch zeigte diese Dimension es verzerrt in seiner

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