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Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Titel: Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Bernhardt
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dieser die Wahrheit gesprochen hatte jedenfalls. Wenn dem so war, wusste er jetzt, wonach er zu suchen hatte. Ein Stein oder Kristall, würde des Nekromanten Seelenmuster in sich tragen.
    Doch wo konnte dieser das Gefäß versteckt haben? Es war viel zu gefährlich, weitere Information dazu aus dem Meister herauszukitzeln. Nikko war ja schon ein großes Risiko eingegangen, ihn zum Thema des Untods so zu löchern. Zum Glück schien der Nekromant ihm das geheuchelte Interesse abgekauft zu haben.
    Geheuchelt? Eigentlich nicht. Der Untod faszinierte den Jungen noch immer. Selbst ein Untoter zu werden, kam für ihn zwar noch lange nicht in Frage. Aber was er heute alles gelernt hatte, würde er irgendwann schon noch ausprobieren. Vielleicht könnte er sich so ja noch einen untoten Diener erschaffen, der dann etwas gesprächiger wäre als sein Erstlingswerk.
     
    Die folgenden Tage hatte Nikko hauptsächlich damit verbracht, die vielen Muster in der Burg zu studieren. Studieren war dabei vielleicht zu viel gesagt. Vielmehr hatte der die Zauberei einfach auf sich wirken lassen.
    Er war in der Vergangenheit ja gut damit gefahren, sich einen intuitiven Zugang zu manchen Aspekten zu verschaffen. Oft genug hatte er die Muster in der Kraft zunächst gefühlt und dann erst später verstanden.
    Auch hier war ihm diese Herangehensweise klug erschienen. Die Logik hinter der Hexerei zu ergründen, wie es sie zweifelsohne gab, würde wohl eine halbe Ewigkeit dauern. Wann der Nekromant seinen nächsten Zug machte, wusste der Adept hingegen nicht.
    Tatsächlich hatte er nun ein besseres Gefühl dafür, was der Graf sich hier geschaffen hatte. So spürte er die Burg und ihre Besatzung weit jenseits dessen, wie sich die Ruine in der Wirklichkeit gab. Ein raffiniertes Geflecht aus dem Zeitaspekt und einer gehörigen Portion Dimensionsmagie hielt das Gebilde zusammen.
    Was der junge Zauberer jedoch noch immer nicht spürte, war das Seelenmuster des Grafen. Interessanterweise konnten seine geschulten Augen hingegen die Seelen der Burgbesatzung erkennen, wie die Muster durch Zeit und Raum in seine Wirklichkeit hindurchschimmerten.
    Nikko war sich mittlerweile auch sicher, wie er in die Realität des Nekromanten reisen konnte. Jene Wirklichkeit also, in der gar keine Zeit existierte. Würde er dort das Seelenmuster des Grafen besser ausmachen können?
    Der Adept war sich nicht sicher, ob er die Reise riskieren sollte. Wäre es dem untoten Meister erst bewusst, dass sein Schüler ihn dort von sich aus besuchten konnte, dann würde dieser vielleicht ein schärferes Auge auf ihn werfen.
    Worum sich der Junge auch noch nicht gekümmert hatte, war die Frage, wie er das Seelengefäß zerstören sollte. Würde es sich um einen festen Stein handeln, wäre dies unter Umständen gar nicht so einfach. Sicherlich könnte er ihn früher oder später zerbersten lassen. Doch wusste er ja nicht, wie viel Zeit er dafür hatte.
    Der Nekromant würde kaum tatenlos zu sehen, wenn der Adept sich über dessen Seelenstein hermachte. Wahrscheinlich war das Gefäß zudem auch noch gut geschützt, vielleicht sogar mit Fallen gespickt.
    Sollte er etwa doch erst einmal mit den Kristallen üben, die ihm der Meister zur Verfügung gestellt hatte? Die Seelenmuster von Tieren könnte er darin binden. Doch was man binden konnte, würde man auch wieder lösen können. War dies die Antwort? Anstelle das Seelengefäß physisch zu zerstören, einfach das Seelenmuster von ihm lösen?
    Es gab wieder einmal viel nachzudenken, viel zu üben und auszuprobieren. Noch schien ihm der Nekromant ja die Zeit dafür zu lassen. Diese sollte der Adept gut nutzen, sonst könnte bald schon sein Ende gekommen sein!
     
    Der junge Adept schien ein gutes Händchen für die Zauberei mit Seelenmustern zu haben. Nur wenige Tage des Übens hatten ihm gereicht, um die Seelen von Tieren in Kristallen zu speichern oder wieder zu löschen.
    Was würde Peryndor wohl dazu sagen, wenn er den Zauberer so sehen könnte? Der Großmeister war damals schon ausgerastet, als Nikko sich an der Lebenskraft einer Blume gelabt hatte. Wie er auf die Experimente mit Seelenmustern reagieren würde, wollte der Junge lieber gar nicht erst wissen. Auch wenn es sich nur um Tiere handelte.
    Peryndor war ja weit weg. Dennoch sollte der Adept sich mit ihm wieder gut stellen. Wenn der Nekromant erst vernichtet wäre, bräuchte er doch wieder einen Lehrer. Egal wie viel er schon gelernt hatte, es gab einfach noch zu viel, was ihm

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