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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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ihm, wie verängstigt sie war.
    Er zeigte auf einen am Bug befestigten Eimer.
    »Sieh zu, dass möglichst wenig Wasser im Boot ist, und halte dich fest … es könnte ruppig werden.«
    Eine gewaltige Untertreibung, wie sich zeigte. Je schneller er wurde, desto schlimmer und gefährlicher wurde die Lage. Ständig musste er seine Geschwindigkeit im Auge behalten und anpassen, während er riesigen Brechern auswich. Er versuchte, dem ständig wechselnden Wind mit einer Hand beizukommen, und den Bug gegen die heranrollende Welle zu halten, während er mit der anderen Hand das Ruder bediente.
    Er wusste, dass er versuchen musste, so lange wie möglich mit Segel zu fahren, um den Kurs besser halten zu können. Er konnte nur hoffen, dass das Boot und der eilig aufgerichtete Mast stark genug waren, um der zunehmenden Gewalt des Sturmes standzuhalten.
    Doch das kleine Boot erwies sich als erstaunlich seetüchtig. Sein Rumpf mit dem flachen Boden hielt das Boot stabil, während der Wind sie über die sintflutartigen Wellen trug.
    Die nächsten paar Meilen hielt das provisorische Segel stand, während sie sich immer mehr der Küste und damit der Sicherheit näherten. Schon schöpfte er Hoffnung, aber er hatte praktisch die Orientierung verloren und musste sich beim Steuern ganz auf seinen Instinkt verlassen.
    Der Überlebenskampf hatte zwar Vorrang, doch dachte er dabei auch ständig an seine Mission. Er musste es schaffen. Zu viel hing davon ab. Der Zeitpunkt des Angriffs war von entscheidender Bedeutung. Monatelange Vorbereitungen durften nicht vergeblich sein. Versagte eine Flanke des Angriffs, war die andere umso verwundbarer, und das Überraschungselement ginge verloren. Mit jedem Tag, der verging, wurde der Hoffnungsschimmer für Bruces Sache schwächer, wie Erik wusste.
    Sein ganzer Körper brannte unter der Anstrengung, sie über Wasser zu halten, während er Ellie nicht merken lassen durfte, dass sie nur eine tückische Woge entfernt von Katastrophe und Tod waren.
    Als er ihr bleiches, nasses Gesicht sah, spürte er einen Stich in der Brust. Er wusste, wie groß ihre Angst war, wenngleich sie ihr Bestes tat, sie zu verbergen. Nie hatte er ihre Stärke mehr bewundert als in diesem Moment. Nie würde er vergessen, wie sie jetzt aussah, ein winziges, durchnässtes Ding, das Haar um das Gesicht angeklatscht, pudelnass, ständig bemüht, im Sturm nicht über Bord zu gehen, während sie pflichtbewusst Wasser schöpfte und jede seiner Bewegungen mit dunklen aufmerksamen Augen beobachtete. Aber auch mit etwas anderem – mit Vertrauen und Bewunderung, die er als demütigend empfand.
    Er lächelte, obwohl ihm nicht danach zumute war.
    »Ein hübscher kleiner Sturm, tè bheag «, rief er ihr zu und übertönte das Tosen von Wind und Regen.
    Sie sah ihn an wie einen Irren.
    »Und was ist dann ein großer Sturm?«
    Ungeachtet der Umstände lachte er.
    »Das ist gar nichts. Habe ich dir erzählt, wie …«
    »Erik«, unterbrach sie ihn erschrocken, als ein starker Windstoß über das Boot fegte. Sie hielt sich am Rand fest, bis ihre Finger erstarrten. Er hatte ein Tau um sie beide geschlungen, sie aber war so schlank, dass er befürchtete, sie würde umgeblasen.
    »Könnte ich deine Geschichte später hören? Wenn dieser kleine Sturm vorüber ist?«
    Er zuckte unbekümmert mit den Achseln.
    »Wie du willst, aber die Geschichte ist gut.«
    »Und wird sicher mit jedem Mal besser.«
    Er schüttelte den Kopf. Was für ein Mädchen! Nicht einmal mitten im Gewitter verlor Ellie ihren Sarkasmus.
    Aber ihre Zähne klapperten, und als es wieder donnerte und blitzte, sah sie so entsetzt drein, dass er sie fast getröstet hätte.
    Er hätte alles gegeben, um sie zu beschützen. Aber wenn es nicht genügte? Das Aufblitzen von Zweifel ärgerte ihn. Es würde genügen, verdammt. Das Glück konnte ihn doch nicht so vollständig im Stich lassen.
    Als er aber ein lautes Krachen hörte und sah, dass der Mast sich langsam zur Seite neigte, waren seine diesbezüglichen Zweifel beseitigt.
    Ellie vernahm das krachende Geräusch und wusste sofort, dass eben etwas schrecklich schiefgegangen war.
    »Achtung!«, rief Erik aus, griff nach ihr und riss sie herunter, als Mast, Segel und Takelung über ihren Kopf flogen. In stummem Entsetzen sah sie zu, wie das Segel einige Augenblicke über die Wellen tanzte, ehe das Gewicht von Mast und Takelung es unter Wasser drückte und es in der stürmischen See verschwand.
    Wir sind verloren. Ohne Segel waren sie auf der

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