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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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erlebt hatte. Bruce zuckte zusammen.
    »Tot?«
    Erik schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, Euer Gnaden.«
    Im Moment wollte er seine Mutmaßungen für sich behalten, der König aber war gewitzt, und Erik argwöhnte, dass er sich dasselbe fragte wie er: wie unwillig Randolph gegangen war.
    Der Blick des Königs verhärtete sich. Seine Augen wurden kalt und schwarz wie glänzendes Ebenholz.
    »Ich hoffe, Ihr habt eine gute Erklärung, wie das geschehen konnte.«
    Erik nickte. Das hoffte auch er.
    Er sah den Chief an, der neben Bruce stand.
    »Sind alle bereit?«, fragte Erik.
    »Ja.«
    Der Blick des Captains der Highlander-Garde verriet Erik, dass auch er Fragen an ihn hatte. Aber auch diese würden warten müssen.
    Erik beriet rasch mit dem König, wer die irischen Schiffe und zwei der vier birlinn der Leute von den Isles befehligen sollte. Ewen »Hunter« Lamont und Eoin »Striker« MacLean hatten die anderen zwei Schiffe mit Bruces Brüdern südlich von Galloway für die zweite Zangenbewegung des Angriffs gegen die MacDowells stationiert.
    Da man es mit sieben Schiffen zu tun hatte – fünf irische und zwei seiner Vettern –, entschied man, dass Erik die Flotte von einem der irischen Schiffe aus befehligen sollte. Der Chief würde Captain eines der Schiffe MacDonalds sein, das den König beförderte. Da das meist aus Lowlandern bestehende Gefolge des Königs nur begrenzte seemännische Erfahrung besaß, überließ Erik es den seefahrenden Iren, die anderen Schiffe zu führen. Gregor »Arrow« MacGregor – dem einzigen anwesenden Mitglied der Highlander-Garde – übergab er das Kommando über das letzte birlinn.
    Eine knappe Stunde später waren sie auf See. Erik machte den Anfang mit den Söldnern und segelte ein kleines Stück voran, um nötigenfalls die anderen zu warnen.
    Anders als die vorangegangene war es eine gute Nacht für die Seefahrt. Der Himmel war klar – relativ; man segelte zwischen den nebligen Western Isles, und ein stetiger Wind wehte ihnen von Norden entgegen. Die Insel Arran lag nordöstlich von Spoon, in die Armbeuge der Halbinsel Kintyre und der Küste von Ayrshire geschmiegt, etwa vierzig Meilen von Rathlin entfernt.
    Es würden vierzig spannungsgeladene Meilen sein. Erik wusste, dass hinter jeder Welle Gefahr lauerte. Den englischen Patrouillen mit einem einzigen Schiff zu entkommen, konnte glücken, mit sieben aber lag der Fall anders.
    Besonders aufmerksam war er, wo sich zwei Seewege kreuzten, wohl wissend, dass die Engländer gern dort lauerten, wo zwei oder drei Wasserstraßen zusammenkamen. Nachdem sie auf Nordkurs gegangen waren und Rathlin umrundet hatten, gab er Befehl an alle Schiffe, die Segel einzuholen.
    Eine gute Entscheidung. Er war fast sicher, im Süden, wo der Rathlin-Sund auf den North Channel traf, ein Segel entdeckt zu haben. Lag Rathlin hinter ihnen, war zwischen ihnen und Schottland nur mehr offene See.
    Er hielt die Augen nach Schiffen offen, sah aber nur meilenweit dunklen Himmel und das gewaltige Heben und Senken schimmernder schwarzer Wellen.
    Nach dem Tumult der Nacht zuvor war es fast zu still – zu friedlich.
    Er verdrängte seine Gedanken, ehe sie sich festsetzen konnten. Ellie hatte sich schon zu oft in sein Bewusstsein gestohlen, und er war entschlossen, nicht mehr an sie zu denken. Sie hatte ihn schon genug abgelenkt. Und im Moment rechneten alle damit, dass er sie sicher nach Arran brachte, und diesmal würde nichts dazwischenkommen.
    Auch kein herrschsüchtiger, lästiger Zankteufel mit grüngesprenkelten Augen, eigensinnigem Kinn und der weichsten Haut, die er je gespürt hatte.
    Er würde vergessen, verdammt. Er würde vergessen.
    Je näher die Mull of Kintyre genannte Halbinsel rückte, desto deutlicher spürte Erik, dass etwas nicht stimmte. Obwohl er Gefahr nicht so deutlich wittern konnte wie Campbell, dessen Instinkte geradezu unheimlich waren, lebte er von seinen Ahnungen.
    Etwa eine Meile vor dem Mull of Kintyre befahl er, die Segel einzuholen und wies die anderen Captains an, auf ihn zu warten.
    Leise befahl er seinen Leuten, zu den Rudern zu greifen, und richtete seine geschärften Sinne auf jede Bewegung in der Dunkelheit. Als ein paar Söldner miteinander flüsterten, drohte er, demjenigen die Zunge herauszuschneiden, der als Nächster den Mund aufmachte. Er musste sie überzeugt haben, da nun Totenstille herrschte.
    Das birlinn bewegte sich Zoll um Zoll in der Dunkelheit weiter. Auf seine Stirn trat trotz der kalten Winternacht

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