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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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ihr Vater.
    Der mächtige Engländer klang so stolz wie ein Junge, der seinen ersten Fisch gefangen hat.
    »Einer meiner Leute wurde eifersüchtig, als ein Mädchen, das in einer Dorfschenke sein Wohlgefallen erregt hatte, zu ungewöhnlichen Zeiten kam und ging. Gestern ist er ihr gefolgt und fast in das Rebellenlager gestolpert. Ich hätte schon eher darauf kommen sollen. Um die Männer zu finden, muss man sich den Weibern an die Fersen heften.«
    »Warum greift Ihr nicht unverzüglich an?«, fragte Ralph.
    »Sie lagern in einem Tal zwischen zwei Felsabstürzen«, erklärte Sir Aymer.
    »Und Ihr kommt dort mit Euren Pferden nicht durch«, schloss Ralph.
    »So ist es. Deshalb gehen wir im nahen Wald in Deckung und überfallen sie aus dem Hinterhalt. Eure Männer sollen im Wald unweit des Loch am oberen Ende von Glen Trool zu uns stoßen. Mit MacDougalls aus dem Norden vorrückenden Highlandern und MacDowells Männern, die von Süden her kommen, sowie den englischen Truppen des Königs greifen wir im Morgengrauen an und zermalmen die Rebellen ein für allemal.« Sie hörte, wie ein Faustschlag die Tischplatte traf.
    »Aber ich möchte sichergehen, dass er diesmal nicht entkommt.« Er machte eine Pause.
    »Habt Ihr treue, verlässliche Dienerinnen in Eurem Haus?«
    Eine merkwürdige Frage. Es war typisch für Eroberungsarmeen, sich Einheimische als Dienstboten zu nehmen, und die Engländer waren keine Ausnahme. Nur wenige persönliche Diener wurden in den Krieg mitgenommen – und diese waren Männer.
    »Nein«, wollte ihr Vater sagen, dann hielt er inne, da ihm in diesem Moment aufging, warum Sir Aymer gekommen war. Ellies und Mattys wegen.
    »Ja, meine Tochter Matty hat eine Magd mitgebracht. Sie ist vertrauenswürdig. Was plant Ihr?«
    Fast konnte Ellie hören, wie Sir Aymer lächelte.
    »Heute wird noch ein weibliches Wesen mehr das Fest zieren.«
    »Eine Spionin?«, fragte Ralph.
    »Ja. Sie soll herausfinden, wie viele es sind und wie es um ihre Ausrüstung bestellt ist. Entgegen allen Gerüchten hat Bruce keine Armee von Phantomen. Ich möchte wissen, wer diese Männer sind – nach all dem Ärger, den sie mir machen, habe ich für sie etwas Besonderes im Sinn.«
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Es war nicht das erste Mal, dass sie von Bruces Phantom-Armee hörte. Etwas an diesen Geschichten über mysteriöse Krieger mit fast übermenschlicher Kraft und Geschicklichkeit klang ihr unheimlich bekannt in den Ohren.
    »Alice ist ein anständiges Mädchen, keine Hure«, sagte ihr Vater, der seine Abscheu nicht verbergen konnte.
    »Natürlich nicht«, erwiderte Sir Aymer zerknirscht.
    »Sie wird nur beim Servieren mithelfen müssen. Seid versichert, dass sie für ihre Mühe gut entlohnt wird.«
    Die Miene ihres Vaters musste sein Schwanken verraten haben.
    »Es wird ihr nichts passieren«, beruhigte Sir Aymer ihn.
    »Meine Männer werden sie bis an den Rand des Lagers begleiten, lange nachdem das Gelage begonnen hat. Sie kann sagen, dass sie vom Rest der Gruppe getrennt wurde. Alle werden schon zu betrunken sein, um Verdacht zu schöpfen.«
    »Ihr habt an alles gedacht«, bemerkte ihr Vater trocken.
    Wie in Trance suchte Ellie das Weite. Unter Herzklopfen versuchte sie, das eben Gehörte sinnvoll zu ordnen.
    Eines war klar: Die Engländer hatten Robert und seiner Truppe eine Falle gestellt, und wenn man sie nicht warnte, befanden sie sich in ernster Gefahr.
    Sie rannte die Turmtreppe zu dem kleinen Gemach hinauf, das sie mit ihrer Schwester teilte, ohne zu wissen, was sie tun sollte. Sie wusste nur, dass sie etwas tun musste. Sie konnte ihn nicht sterben lassen – nicht, wenn es in ihrer Macht stand, ihm zu helfen. Auch wenn er ihre Gefühle nicht erwiderte, liebte sie ihn.
    Außerdem war sie es ihm schuldig. Sobald sie seine Identität entdeckt hatte, hätte sie ihm gestehen müssen, wer sie war. Sie bedauerte nicht, mit ihm Liebe gemacht zu haben, sie bedauerte nur die Schwierigkeiten, die ihm daraus bei Robert erwachsen würden. Zu spät war ihr klar geworden, dass er seine Beziehung zu ihr als Treulosigkeit dem König gegenüber ansehen würde. Und nach allem, was sie von seiner Vergangenheit erfahren hatte, begriff sie, welch große Bedeutung Treue für ihn hatte.
    Vielleicht war dies nun die Chance, ihren Fehler gutzumachen. Aber was konnte sie tun?
    Verzweifelt riss sie die Tür auf und sah zu ihrer Überraschung ihre Schwester aus dem Fenster starren, wie sie es zuvor getan hatte. Ihre Schultern

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