Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
Magnus »Saint« MacKay und William »Templar« Gordon nach Monaten der Gefangenschaft befreit. Und eine Woche später hatten sie Domnall und den Rest von Eriks Leuten mit Hilfe von Gordons Zauberpulver in Ayr befreit.
Diese Erfolge mussten aber gegen die schweren Verluste abgewogen werden, die dieser Krieg gefordert hatte: drei Brüder, Christopher Seton, der Earl of Atholl, eine eingekerkerte Familie und viel zu viele andere.
Bislang hatte Bruces Rückkehr auf schottische Heimaterde an territorialem Gewinn nicht mehr als ein paar hundert Morgen wildes, gottverlassenes Bergland in Galloway gebracht. Seit Turnberry hatten sie gegen die Engländer wenig ausrichten können. Überfälle und kleine Angriffe auf die Nachschubrouten hatten als Anreiz nicht ausgereicht, um weitere Kämpfer um das Banner des Königs zu scharen. Auf der Stelle tretend hielten sie ihre Köpfe knapp über Wasser, um nicht zu ertrinken. Mit der Zeit aber würden ihre Kräfte erlahmen.
Sie brauchten etwas Entscheidendes, um mehr Mitkämpfer zu gewinnen. Diesmal aber zeigte der König Geduld und wollte eine Begegnung mit den Engländern erst, wenn er die Bedingungen diktieren konnte. Erik hoffte, dass dieser Zeitpunkt bald kommen würde. Der Elan, den ihnen der Erfolg bei Turnberry verliehen hatte, verflog rasch im Dreck und Schlamm eines Lebens auf der ständigen Flucht.
Heute Abend aber waren sie fast wieder zivilisiert. Nach Monaten in Elend und Schmutz tat es gut, an einem Tisch zu sitzen. Anders als die englischen Edlen, die mit Wagenladungen voller Hausrat reisten, musste Bruce sich mit leichtem Gepäck begnügen, um beweglich zu bleiben und schnell aufbrechen zu können. Für das heutige Fest hatte die mit dem König verwandte Christina of Carrick unweit Glen Tool, ihrem vorübergehenden Hauptquartier, ein Zelt aufstellen und ein paar Tische und Bänke herankarren lassen.
Als Ehrengast saß Erik am Haupttisch nur wenige Sitze vom König, seinem Bruder Edward, James Douglas, Neil Campbell, MacRuairi, MacGregor und MacLeod getrennt. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, dass sein Vetter mit dem König wieder in Streit geraten war.
Wenn jemand sich neuerdings in Sachen schlechter Laune mit Erik messen konnte, war es MacRuairi. Erik brauchte gar nicht zu hören, worum es bei dem Streit ging. Er wusste es ohnehin. Der König hatte MacRuairis wiederholte Bitte, einen Rettungsversuch zur Befreiung der Damen zu wagen, abgelehnt. Er brauchte sie lebendig, wandte der König ein. Die in englischen Festungen streng bewachten Damen retten zu wollen, kam an diesem Punkt einem Selbstmordkommando gleich. Er konnte nicht riskieren, sie zu verlieren – nicht solange ihre Lage so prekär war. Hatte er seine Basis erst gefestigt, wollte er die Highlander-Garde selbst befehligen.
Aber MacRuairi zeigte sich Vernunftgründen unzugänglich. Er war wie ein Besessener entschlossen, die Damen zu befreien – zumal die zwei, die in Käfigen hingen.
»Ihr scheint Euer Präsent nicht richtig zu genießen«, sagte der links von Erik sitzende MacLeod mit Betonung.
Erik trotzte dem wissenden Blick in den Augen seines Chiefs und legte seine Hand um das runde Hinterteil des Mädchens.
»Ach, ich genieße sie sehr wohl.«
Fast zuckte er zusammen, als das Mädchen kicherte und sich tiefer in seinen Schoß schmiegte, wobei sie ihm spielerisch auf die Hand schlug. Gottlob war sie zu sehr in ihr Bier und MacGregors hübsche Visage zu seiner Rechten vertieft, um ihn wieder mit Aufmerksamkeit zu verwöhnen.
Niedergeschlagen registrierte er, dass in ihm auch nicht der kleinste Funke von Rivalität aufflammte. Halb wünschte er, der gerühmte Bogenschütze würde ihm das Mädchen aus der Hand – oder in diesem Fall vom Schoß – nehmen.
»Es war die Idee des Königs«, sagte MacLeod, der ihn über den Rand seines Pokals hinweg ansah.
»Ich glaube, es sollte wohl seine Art der Entschuldigung sein.«
»Es gibt nichts, wofür er sich entschuldigen müsste«, erwiderte Erik.
»Ich habe seine Ehre verletzt und die Dinge zwischen ihm und seinem Schwiegervater noch komplizierter gemacht. Er hat nicht mehr getan, als ich verdient habe.«
»Ulster scheint es nicht persönlich aufgefasst zu haben«, meinte MacLeod.
»Und was die Ehre des Königs betrifft«, er zog die Schultern hoch, »so denke ich, dass er manche seiner Äußerungen bereut.«
»Ach was, wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er mich an den Eiern aufgehängt.«
Der Chief widersprach nicht.
»Vermutlich
Weitere Kostenlose Bücher