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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ein Tablett vor ihr ab, wobei ihre geröteten Wangen vor stillem Vergnügen noch ein wenig dunkler wurden.
    Averill betrachtete die Gaben und bemerkte zunächst den allmorgendlichen Apfelmost, ehe ihre Augen sich weiteten, als sie die duftig gebackenen Pasteten entdeckte. Sie sah zu Lily auf. „Hast du die gemacht?“
    Das Mädchen nickte und platzte fast vor Stolz.
    „Probiert eine“, ermunterte Laddie sie. „Sie zergehen auf der Zunge und sind so köstlich, dass Annie glatt geweint hat. Es hat Lily einige Mühe gekostet, zu verhindern, dass wir sie Euch wegessen.“
    „Tatsächlich?“, fragte Averill belustigt und nahm eines der noch warmen Backwerke.
    „Aye. Und sobald die Männer von ihnen erfahren, werden sie kommen und über sie herfallen. Also solltet Ihr rasch essen, solange noch welche da sind.“
    Sie lächelte über diese Behauptung und biss in die zarte Pastete. Überrascht riss sie die Augen auf. Du liebe Güte, sie schmolz tatsächlich auf der Zunge, und die Obstfüllung schmeckte himmlisch fruchtig. Sie kaute bedächtig und seufzte angesichts des köstlichen Aromas, ehe sie schluckte und Lily bewundernd anschaute.
    „Du hast ein begnadetes Händchen für Pasteten, Lily. Ich habe nie bessere gekostet. Das musst du von deiner Mutter haben, diese Pasteten sind einfach großartig. Die Tante des Teufels von Donnachaidh ist für ihre Backkunst berühmt, doch nicht einmal ihr Gebäck reicht an das deine heran. “ „Wirklich?“, fragte Lily. Es klang ein wenig gepresst. In ihrer Miene rangen Scheu und Freude über das Kompliment miteinander, und zum ersten Mal sah Averill, dass sie eigentlich recht hübsch war, wenn sie einmal nicht das traurige, trübsinnige und blasse Mädchen war, als das sie sie kennengelemt hatte.

„Aye, wirklich“, bekräftigte Averill.
    „Vielen Dank, Melady.“ Lily lächelte breit, erleichtert und zufrieden. „Meint Ihr, ich sollte noch mehr backen?“ „Oh, unbedingt“, versicherte sie. „Denn ich fürchte, Laddie hat recht. Wenn die Männer erst einmal von diesen Pasteten erfahren, werden sie in der Tat über sie herfallen. “ Das Mädchen strahlte über das ganze Gesicht, knickste und eilte in die Küche zurück, um sich zweifellos sofort ans Werk zu machen.
    „Habt Dank für Eure Freundlichkeit, Melady“, sagte Morag, während sie ihrer Tochter liebevoll lächelnd nachsah. Als diese in der Küche verschwunden war, fügte sie hinzu:
    „Ihr habt sie mit Euren Worten sehr glücklich gemacht.“
    „Ich habe nur die Wahrheit gesagt“, versicherte Averill. „Ihr seid beide hervorragende Köchinnen, Morag, und ich würde die Küche mit Freuden euch überantworten, anstatt Fergus den alten Koch zurückholen zu lassen - sofern ihr bereit wäret, das Kochen zu übernehmen. Was sagst du dazu?“
    „Meint Ihr das ernst?“, fragte Morag verblüfft.
    „Aye“, erwiderte sie.
    Morag verzog den Mund zu einem Lächeln, das jedoch verblasste, als ihr Blick auf den Fußboden der großen Halle fiel. Wills Mannen hatten zwar die Binsen beseitigt, wodurch es zumindest etwas besser roch, doch dafür sah man nun auch den festgetretenen Unrat umso deutlicher.
    „Das würde ich sehr gern tun“, erwiderte Morag und seufzte leise. „Und ich weiß, dass es auch Lily gefallen würde. Aber es scheint mir, als würdet Ihr vorerst vor allem Mägde statt Köchinnen brauchen, Melady. “
    Bess hatte stirnrunzelnd gelauscht und setzte sich neben Averill. „Vielleicht solltet Ihr im Dorf verkünden, dass Euer Gemahl nun Laird ist und alle Bediensteten, die zurückkehren möchten, willkommen heißt. Womöglich strömen sie herbei.“
    Averill hob die Brauen. „Willst du damit sagen, dass sie alle unten im Dorf sind?“, fragte sie verwundert.
    „Nay, aber Annie meint, der Wirt versorge alle, die Stewart verlassen haben, mit Neuigkeiten. Gewiss wird sein Sohn die Botschaft weitergeben, wenn Ihr ihn bittet“, erklärte Bess.
    Sie nickte, hatte aber Zweifel. „Werden die Leute denn überhaupt zurückkehren wollen?“, fragte sie.
    „Werden sie“, meldete sich Annie zu Wort und ließ sich steif auf Laddies anderer Seite nieder. „Sie stammen alle von Stewart, und ein Stewart ist immer lieber auf Stewart als irgendwo anders. Alle außer dem Koch“, setzte sie mit einer Grimasse hinzu. „Der war Franzose und so hochnäsig, dass es schon zum Himmel schrie. Wenn Lady Merewen und ihre Mutter zugegen waren, war er ganz Lächeln und
    Getue, doch hinter ihrem Rücken hat er aufs Übelste

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