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Der Himmel auf Erden

Der Himmel auf Erden

Titel: Der Himmel auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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IHRE HILFE«, sagte Winter, ziemlich ruhig, aber lauter. »Können Sie mir helfen?«
    »Wie war der Name?«
    »Jerner. Mats Jerner.«
    »Ich bin ein… ich kann mir doch nicht alle Namen merken. Jerner? War das nicht der mit dem Unfall?«
    »Unfall?«
    »Irgendein Zusammenstoß. Er wurde eine Weile beurlaubt. Ich erinnere mich nicht genau. Oder er war krankgeschrieben. Später hat er sich krankschreiben lassen, glaube ich. Ich bin nicht sicher.« Winter hörte ein Kratzen und das Geräusch von etwas, das hinfiel und zersprang. »Scheiße!«
    »Wie kann ich Genaueres erfahren?«, fragte Winter.
    »Warum fragen Sie ihn nicht selber?«
    »Er ist nicht zu Hause.«
    »Ach so.«
    »Er hat heute Nachmittag gearbeitet und arbeitet morgen«, sagte Winter.
    »Davon weiß ich nichts«, sagte der Mann, dessen Namen Winter immer noch nicht wusste.
    »Wer weiß es denn?«, fragte Winter. Nachdem der Hörer eine Weile beiseite gelegt worden war, und er im Hintergrund gedämpftes Fluchen gehört hatte, bekam er zwei Telefonnummern.
    Bevor er neu wählen konnte, klingelte das Telefon auf dem Tisch.
    »Hier ist Janne Alinder. Ich bin noch auf dem Revier… Entschuldigen Sie, dass es etwas später wurde. Ich hatte…«
    »Ist ja wurscht. Haben Sie was gefunden?«
    »Ich hab Ihre Nachricht im Internet gesehen. Ich war einige Tage nicht da.«
    »Haben Sie etwas in der Anzeige von Lena Sköld gefunden?«
    »Nein, aber ich habe etwas anderes gefunden.«
    »Ja?«
    »Ich weiß nicht, was das bedeutet. Aber ich hab was.«
    »Ja? Ja?«
    »Am siebenundzwanzigsten November hat es einen Zusammenstoß am Järntorget gegeben. Straßenbahn und Personenwagen. Kein Toter, aber ein Betrunkener, der bei der Fahrerkabine gestanden hatte, ist in die Windschutzscheibe geflogen und hat einen Schädelbruch erlitten. Ein ziemlicher Schlamassel. Und der Fahrer… war etwas merkwürdig.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Er fuhr bei Rot an, das war zwar nicht nur seine Schuld… aber, na, er war irgendwie seltsam. Nüchtern war er ja, aber was das angeht, was Sie vorhin gefragt haben. Er hat tatsächlich gestottert.«
    Alinder hatte die Aufnahme des Gesprächs auf Band, eben abgehört: »Wir können Ihnen helfen.«
    »Wwwww.«
    »Wie bitte?«
    »Wwwwwie?«
    »Ziemlich gestresst«, sagte Alinder zu Winter. »Vielleicht kein Wunder, aber er wurde merkwürdig nervös. Ich weiß nicht. Er war seltsam, wie gesagt.«
    Winter hörte, wie Papier am anderen Ende der Leitung umgeblättert wurde.
    »Das ist wohl alles, was ich zum Thema Stottern beitragen kann«, fuhr Alinder fort.
    »Wie war der Name des Fahrers?«
    Erneutes Papierrascheln. »Er heißt… Mats Jerner«, antwortete Alinder.
    Winter spürte eine Bewegung im Haar, als streiche ein plötzlicher Windhauch durch das Zimmer, in dem er stand.
    »Können Sie das noch mal wiederholen?«
    »Seinen Namen? Mats Jerner. Mit e.«
    »Er taucht in einer anderen Ermittlung auf«, sagte Winter. »Ich habe ihn heute verhört. Gestern.«
    »Aha.«
    »Was war es für eine Linie?«, fragte Winter. »Warten Sie mal.« Alinder war wieder da. »Die Drei.«
    »Woher kam sie, als der Unfall passierte?«
    »Hm… von Westen. Masthugget.«
    »Okay.«
    »Da ist noch was«, sagte Alinder.
    »Was?«
    »Das macht das Ganze noch merkwürdiger.«
    »Ja?«
    »Ich hab darüber keine Notizen. Unterwegs im Auto ist es mir nicht eingefallen, als ich Sie anrief. Erst als ich die Berichte über den Unfall und die Verhöre gelesen habe.« Er erinnerte sich an Folgendes: Er war der Erste im Wagen gewesen, als der Fahrer so weit wieder zu sich gekommen war, dass er die Türen öffnen konnte. Er hatte sich umgesehen: der blutende Mann vorn, eine Frau, die laut heulte, einige Kinder, die sich auf einem Sitz an einen Mann drängten, der sie immer noch im Arm hielt wie zum Schutz gegen den Aufprall, der schon vorbei war. Zwei jüngere Männer, einer weiß und einer schwarz.
    Der Fahrer hatte regungslos dagesessen und geradeaus vor sich hin gestarrt. Langsam hatte er ihm das Gesicht zugewandt. Er hatte ruhig und unverletzt gewirkt. Dann hatte er seine Aktentasche auf seinen Schoß gehoben und sie dort liegen lassen. Alinder hatte nichts Besonderes in der Fahrerkabine gesehen, aber er wusste ja auch nicht, wie sie normalerweise aussah.
    An einem Knauf hinter ihm hatte etwas an einer Schnur gehangen. Alinder hatte gesehen, dass es ein Spielzeugtier war, vielleicht ein grüner Vogel, der sich nicht besonders von der Wand dort drinnen abhob. Jedenfalls hatte er

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