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Der Himmel schweigt

Der Himmel schweigt

Titel: Der Himmel schweigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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in das rechte Schultergelenk des ForstMech, schnitt durch Metallplatten, Stahlkabel und Myomerbündel. Die Kettensäge war unbrauchbar. Der Mech verfügte noch immer über die Autokanone, aber sie konnte hinter ihm bleiben.
    Sie konnte es nicht. Die BergbauMechs waren zur Stelle und hatten die Felsspalter erhoben. Tara drehte sich nach rechts, dem vordersten der beiden zu, und schlug mit dem Beil zu. Der BergbauMech wich zurück, außer Reichweite, dann kam er wieder vor. Der Mech-Krieger griff mit seinem Felsspalter den Beilarm des Tomahawk an.
    Jetzt musste Tara zurückweichen. Das Manöver trug sie nicht aus der Gefahrenzone: Jetzt war sie in Reichweite des zweiten Bergbau-Mechs, der die Situation sofort ausnutzte und mit dem Felsspalter die bereits beschädigte linke Flanke des BattleMechs attackierte.
    Es war Zeit, Unterstützung anzufordern. Drei gegen einen, das war gut und schön, aber Stolz war etwas für Dummköpfe.
    »Paladin Crow, hierher«, rief Tara über die Direktverbindung. »Ich habe frisches Aas für Sie.«
    In der Zwischenzeit musste sie sehen, dass sie am Leben und im Gefecht blieb. Je länger sie diese drei Mechs beschäftigte, desto weniger Schaden konnten sie bei anderen Highlandereinheiten anrichten, die weniger einzustecken vermochten. Trotz eines energischen Versuches konnte sie das Beil nicht richtig zum Einsatz bringen und den vordersten BergbauMech angreifen. Der andere BergbauMech rückte hinter ihr vor, und der ForstMech drehte sich rechts von ihr, um mit der leichten Whirlwind-Autokanone auf sie zu feuern.
    Leichte Autokanone oder nicht, auf diese Entfernung konnte sie der ForstMechfahrer nicht verfehlen.
    Sein Ziel war nahe genug für ein Tänzchen, und auf so kurze Distanz würden sich die Granaten durch die Durallexpanzerung fressen, als wäre sie gar nicht vorhanden.
    Also blieb ihr nichts anderes als der Angriff. Sie richtete den Laser auf den BergbauMech vor ihr, schaltete den Feuerleitcomputer ein und zielte auf Kopf und Sensoren. Dann schwang sie das Beil nach rechts auf den bereits angeschlagenen ForstMech. Diesmal zielte sie tief, auf ein Bein, und erwischte ihren Gegner an der Hüfte. Die Schneide des Axtblatts drückte das Metall der Mechhülle in das Gelenk und sorgte dafür, dass es blockierte.
    Sie hob die Axt wieder in Schlagbereitschaft und sprang, landete ein kurzes Stück hinter dem ForstMech. Dann stemmte sie den linken Arm des Tomahawk in den Rücken des ArbeitsMechs und versetzte ihm einen Stoß.
    Durch das beschädigte Bein konnte der ForstMech die Balance nicht halten. Er stürzte und krachte vor die Beine des Bergbau-Mechs, gegen den Tara eben noch gekämpft hatte.
    Wieder schlug sie mit dem Beil zu. Diesmal kümmerte es sie nicht, ob ihr der Felsspalter des BergbauMechs zu nahe kam. Sie hakte das Beil unter den linken Mecharm ihres Gegners. Der BergbauMech hatte in diesem Arm nur Maschinengewehre - für einen BattleMech keine Gefahr. Sie riss den Beilarm in dieselbe Richtung, in die sich der BergbauMech bereits bewegte.
    In ihrem Tomahawk hatte sie dem anderen Mech nur zehn Tonnen Masse voraus. Nicht genug. Rohe Gewalt nützte da wenig, also musste sie einen Ringertrick anwenden. Der Ruck allein hätte den Bergbaumech nicht von den Beinen geholt, aber er blieb mit den Füßen in dem vor ihm liegenden ForstMech hängen, stolperte und fiel krachend nieder. Tara sprang mit Unterstützung der Sprungdüsen in die Höhe und brachte das volle Fünfundvierzig-Tonnen-Gewicht des Tomahawk mit beiden Metallfersen mitten im Rücken des Berg-bauMechs wieder herab. BergbauMech und ForstMech verkeilten sich zu einem gewaltigen Klumpen verbeulten Metalls, den zu trennen und zu reparieren die Techs Wochen kosten würde.
    Der zweite BergbauMechfahrer hatte den Kampf allerdings noch nicht aufgegeben. Im Gegenteil. Vier Kurzstreckenraketen schossen aus den Abschussrohren in seinem Rumpf. Das war's, dachte Tara. Keine Munition mehr, bis er zurück ans Waffenlager kommt und da nachladen kann. Jetzt blieben dem BergbauMech nur noch die Maschinengewehre. Und sie war schneller als er.
    Ihr Blick fiel auf die Wärmeskala. Nein, sie war nicht schneller als er. Falls sie sich nicht vorsah, würde sie bald in einem überhitzten Mech sitzen, der sich überhaupt nicht mehr bewegte.
    Aber das wusste der Fahrer des BergbauMechs nicht. Tara setzte ihm einen Laserschuss mitten in den Mechrumpf.
    Regenwasser verpuffte um beide Maschinen zu wogenden Dampfwolken, wo es auf die glutheißen

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